7 일곱

828 103 28
                                    

Jisung P.O.V

„Man Jisung..!"
Keine Antwort.

„Rede mit mir!"
Ich starre einfach weiter an die Wand ohne ihn zu beachten.

„..Bitte!"
Der Griff um das Kissen, das ich eng umschlungen halte als wäre es das letzte, was mich noch vor dem Fallen hindern könnte, wird fester und Tränen steigen in meine Augen.

Ich will ihn nicht ignorieren, warum sollte ich meinen Freund auch ignorieren wollen?
Aber ich komme gerade einfach nicht mit der Situation klar.

Warum habe ich auch erwartet, dass mein Leben einfacher werden würde, wenn mein Vater 'nicht mehr da' ist?

„Bitte Ji, es tut mir weh dich so zu sehen..!",
Bittet Minho und auch er ist den Tränen nahe.

Heute Morgen war noch alles okay, aber nach Woojins Sturz hat sich der Tag komplett zum Schlechten gewendet.

Nur wegen einer Nachricht.

„Jisung, er wird es verlieren, er wird den ganzen Prozess verlieren!",
Versucht mein Freund mich zu überzeugen, doch ich kann mich nicht beruhigen.

„Er wird das Sorgerecht nicht behalten können..!"

Minho klingt verzweifelt.
Er weiß nicht was er machen soll, weil ich nicht mehr geredet habe, seit ich diese Nachricht bekommen habe.

Minhos Vater war derjenige, der mich darüber informiert hat.

„Es tut mir leid, Jisung",
Hat er gesagt,
„Aber weder du, noch ich haben das Recht diese Entscheidung zu ändern."

Er hatte auf den Boden geschaut und seine Hände verschränkt, hat mir nicht in die Augen sehen können.

Minho hatte nur mit ängstlichen Blick zwischen meinem Vater und mir hin und her geschaut, ich selbst hatte auch nicht gewusst, was ich denken sollte.

Es hätte keine gute Nachricht werden können, so viel habe ich zu diesem Zeitpunkt schon gewusst.

„Es geht um das Sorgerecht",
Hatte er einen neuen Satz angefangen und ich habe mir erschließen könnrn, dass diese Nachricht etwas mit meinem Vater zu tun hatte.

Mit meinem Vater.
Warum nenne ich ihn noch so, wenn er sich nie um mich gekümmert, mich abgestoßen und niedergemacht hat?
Er sollte für mich kein Vater sein, nicht einmal ansatzweise.

Ein Vater hat diese bestimmten Aufgaben.
Sich um seine Kinder zu kümmern, sie wachsen zu sehen, ihnen Liebe zu schenken.. All das hat mein Vater nicht gemacht, seit..
Seit wann eigentlich?
Seit ich mich erinnern kann.

Ich bin mir sicher, dass es noch eine Zeit gab, in der er anders war.
In der er nicht nur mein Vater, sondern auch ein Held für mich war.
Aber ich war wohl noch zu klein um mich an diese Momente erinnern zu können.

Doch auch, wenn er mir nie Zuneigung geschenkt hat, so hoffe ich doch jeden Tag, daß er sich genau heute ändern wird.

Jeden Tag wieder und immer wieder werde ich enttäuscht.
Trotzdem komme ich immer wieder zurück.

Ich hasse meinen Vater abgrundtief.. Aber gleichzeitig kann ich mir nicht vorstellen wie es ist, wenn er nicht mehr da wäre.

Ob er den Prozess verliert oder gewinnt, ich würde mit beiden Situationen nicht klarkommen.
Ich kann nicht mit und nicht ohne meinen Vater leben,weil ich einfach nicht anders kann, als mich an diese einzige Person in meinem Leben zu klammern, die diese Vater Rolle für mich übernehmen könnte.

Versteckt 2+3 (Fortsetzung) ||ChangLix||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt