Changbin P.O.V
Während ich den asphaltierten Weg nach Hause gehe wird es dunkel und auch die Luft, die vorhin noch angenehm frisch war ist kalt und eisig geworden.
Ich schaue auf die kleine Uhr an meinem Handgelenk und seufze, als ich bereits die letzten Strahlen der untergehenden Sonne am Horizont sehen kann.
Wirklich aufschlussreich ist das kurze Gespräch mit seiner Mutter nicht gewesen, denn ich habe noch immer keinen blassen Schimmer, wo Felix wirklich steckt.
Ich krame in meiner Tasche nach dem Haustürschlüssel und versuche das Schloss zu treffen, was mit meinen klammen, zittrigen Fingern gar nicht mal so einfach ist.
Wieder im Inneren des Hauses entledige ich mich wieder meiner Schuhe und auch die Jacke findet wieder ihren Weg an den Kleiderhaken, danach schlurfe ich ins Wohnzimmer und bin ein wenig froh, als ich sehe, dass meine Mutter sich mittlerweile in ihr eigenes Zimmer verkrochen hat.
Das Buch, das sie bis eben noch gelesen hat liegt ordentlich auf dem kleinen Couchtisch und auch die Fleece-Decke ist wieder fein säuberlich zusammen gefaltet worden, ich schlage sie jedoch wieder auf und kuschel mich darin ein, vielleicht in der Hoffnung meine Körpertemperatur wieder auf den soll-Wert zu heben.
Ich sitze eine Weile so da und Wärme mich auf, als das Geräusch der Klingel durch das Wohnzimmer hallt und mich im ersten Moment wirklich extrem erschreckt.
Wer klingelt bitte noch zu dieser Zeit hier? Ich kann mir vorstellen, dass sich Felixʼ Mutter das gleiche gedacht haben muss und trotzdem lege ich die Decke seufzend beiseite und stehe auf, denn neugierig, wer da vor der Tür steht, bin ich auf jeden Fall.
Und ich staune nicht schlecht, als ich die Tür öffne und ein kleiner Junge mit Sommersprossen vor mir steht.
Der Junge mit den Sommersprossen und mit dem Halstuch.Meine Gedanken schlagen von „Ein Glück, dass es ihm gut geht!“ in Windeseile um zu „Warum steht er vor meiner Tür und warum macht er ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter?“
Doch ohne nachzufragen, was er jetzt noch hier will, lasse ich den kalten Jungen in die warme Stube und schließe die Tür, um den Wind nicht auch noch hereinzulassen.
Ich will ihn gerade zur Begrüßung umarmen, da weicht er leicht aus und beginnt leise zu reden:
„Ich möchte gar nicht lange bleiben.“Er macht keine Anstalten seine Schuhe oder seine Jacke auszuziehen, steht nur weiter in meinem Flur und schaut auf den Boden, als wäre dieser unglaublich Interessant.
Dann beginnt er endlich zu erzählen:
„Ich habe nachgedacht Changbin.. Ich habe wirklich viel Zeit dafür gehabt mir die Sache klar zu machen und jetzt stehe ich hier und bin mir tatsächlich ziemlich sicher.“Ich verstehe nicht ganz, was er von mir möchte, deshalb höre ich ihm einfach nur zu und unterbreche ihn nicht.
„Liebst du mich eigentlich noch?“,
Höre ich ihn flüstern und in meinem Kopf klingeln die Alarmglocken.„N-Natürlich, Lixie!“
Doch ich glaube, dass ihm mein Aussetzer nicht entgangen ist.
Meine Stimme war kurz gebrochen, was aber in keinem Fall heißt, dass ich das, was ich gesagt habe nicht trotzdem zu hundert Prozent ernst meine.„Ich habe dich wirklich geliebt, Changbin und ich meine es von ganzem Herzen. Ich war unglaublich froh, dich zu haben und war mir sicher, dass ich eine Menge Glück hatte, gerade dich kennengelernt zu haben. Ich habe mir ein Leben mit dir ausgemalt und war mir sicher, das mit uns würde ewig halten“,
Wimmert, ja schluchzt Felix schon fast und ich weiß schon, dass jetzt nichts Gutes mehr kommen kann. Nicht, wenn Felix so aufgelöst ist.Ich habe ihn lange nicht mehr weinen gesehen.
„Nur in letzter Zeit hat es nicht mehr so gut funktioniert mit uns Beiden, ich war nicht mehr glücklich, du hattest nie Zeit für mich, nicht eine Stunde und hast anderes für wichtiger erachtet als mich!“,
Tränen verlassen in Strömen seine Augen und er kann sich den ein oder anderen Schluchzer nicht verkneifen, während ich einfach nur sprachlos vor ihm stehe und mein Kopf mit jedem Satz, den er sagt mehr realisiert, dass er den größten Mist seit langem fabriziert hat.„Ich.. Changbin, ich mache Schluss ich kann das nicht mehr!“
Diese Worte treffen mich wie ein Schlag, mitten ins Gesicht.
„W-Was soll das heißen, du machst Schluss?“,
Frage ich noch einmal mit zitternder Stimme, noch in der Hoffnung, dass ich ihn einfach nur falsch verstanden habe, doch eigentlich weiß ich, dass das alles kein Missverständnis, sondern genau so gemeint ist, wie er es gesagt hat.„Es ist aus, zuende, Changbin ich liebe dich nicht mehr!“,
Wirft er mir verzweifelt gegen den Kopf und geht einige Schritte zurück, um etwas Abstand zwischen uns zu bringen.Doch dieser Abstand wird von mir wieder zunichte gemacht, denn ich gehe auf ihn zu, vielleicht bedrohlicher als ich sollte, denn ja, in mir brodelt es und ich muss mich wirklich zusammenzureißen nicht loszuschreien.
Gewalt ist einfach immer schon ein Ventil in meinem Leben gewesen, aber ich würde Felix nie zurückbekommen, würde ich ihn jetzt schlagen.
Dann hätte ich ihn wirklich für immer verloren.„Du machst SCHLUSS?“,
Schreie ich dann aber doch, etwas aggressiv und etwas ungläubig an, woraufhin ich von ihm nur ein wehleidiges Wimmern als Antwort bekomme, während seine Hand die Klinke der Haustür findet und sie runter drückt.Mit seiner anderen Hand gibt er mir eine Ohrfeige und verschwindet so schnell er kann aus den Haus.
Meine Hand findet den Weg zu meiner pochenden Wange. Dieser Schlag war nicht stark und er hat mir auch nicht weh getan, was mir mehr Schmerzen bereitet ist, dass es Felix gewesen ist, die Person, die gerade die Beziehung mit mir beendet hat, obwohl mein Herz noch immer für sie schlägt.
Einzelne Tränen verlassen meine Augen und Tropfen auf den Boden des Flures, in dem ich mutterseelenallein stehe und die ganze Situation erst einmal verkraften muss.
Aber ich entschließe mich dazu, um ihn zu kämpfen.
Ich möchte meinen Lix zurück und Nichts und Niemand kann mich aufhalten.Doch in meinem Kopf hat sich eine einzige Frage fest verankert: „warum..?“
Jetzt gehst du weg
Für immer
Ich hab vergessen,
was dich glücklich macht
Und viel zu oft nur an mich gedacht
Ich wünsch mir,
dass du bald die Worte hörst
Und glücklich wirst
Für immer×××
Wer ist eigentlich hier
Team Changlix und wer Team Hyunlix?
xD
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Versteckt 2+3 (Fortsetzung) ||ChangLix||
Fanfic⪼FORTLAUFEND⪻ Fortsetzung von - 'Versteckt' Es empfiehlt sich, vorher den ersten Teil gelesen zu haben, um diesen hier komplett nachvollziehen zu können :) - Lee Felix, Changbins fester Freund und ein Sonnenschein an trüben Tagen. Doch Changbin we...