Versteckt 2+3 (Fortsetzung) ||ChangLix||

15 열다섯

Woojin P.O.V

Auch meine Lippen schmückt ein leichtes Lächeln, als ich Chan ermutigend signalisiere, dass er gerne näher kommen kann.

Wahrscheinlich ist er gerade mehr als nur verwirrt und weil ich sehe, dass er noch nicht so ganz weiß, was er machen soll, sondern stattdessen mit seinen Händen spielt, biete ich ihm einen der Stühle an, damit auch er sich setzen kann.

Ganz langsam und vorsichtig geht Chan auf diesen Stuhl zu und setzt sich noch vorsichtiger hin, was eine peinliche Stille nach sich zieht.

Der Raum ist gefüllt von unserem Atem, man kann keine weiteren Geräusche hören, was von Sekunde zu Sekunde unerträglicher wird.

Eigentlich habe ich meinen Blick von ihm abgewandt und schaue ziellos in diesem unfamiliären Raum herum, wobei ich ab und zu doch mal einen Blick auf Chan werfe, der mich aber genau so wenig ansieht.

Den kleinen Tennisball in meiner Hand knetend suche ich verzweifelt nach den richtigen Wörtern um eine Konversation zu beginnen.

Nicht zu plötzlich sollte sie sein und auch nicht unnatürlich nett, ich sollte mich für mein Verhalten entschuldigen und dafür, dass ich ihm so viele negative Die vorgeworfen habe, obwohl er anscheinend wirklich ein hervorragender Arzt ist.
Ich sollte ihn fragen wie lange er noch Zeit hat, bevor er zu einem anderen Patienten muss und wie lange seine Arbeitszeiten sind- aber auch nicht zu privat werden..
Ich sollte nicht dreist sein oder meinen Humor zeigen, den er nicht wirklich verstehen würde-..

Und weil die Stille mich fast zu erdrücken scheint, spreche ich mir einfach genau das von der Seele, was mir gerade so in den Sinn kommt.

„Es ist still nicht wahr?“,
Stelle ich mehr fest, als dass ich ihn frage, doch erlange so die gewünschte Aufmerksamkeit, doch muss ich meinen Blick gleich wieder abwenden, als ich sehe, dass er mir in die Augen schaut.

„Du hast recht, es ist wirklich ruhig hier..“,
Antwortet er mir, aber mehr um des antwortens Willen, ich glaube nicht, dass er wirklich Lust hat sich mit mir zu unterhalten.

„Ich wollte dir.. einfach nur sagen, dass es mir verdammt leid tut“,
Rede ich also weiter, nachdem ich einmal unauffällig Luft geholt habe,
„Und damit meine ich alles. Alles, was ich dir an den Kopf geworfen habe, du seist ein schrecklicher Arzt und so etwas, das ist vollkommener Unsinn.“

Er schaut mich erstaunt an und scheint doch etwas überrascht über die Richtung, in die ich dieses Gespräch gelenkt habe.
Aber ich finde, dass wir genau auf dieser Schiene weiterfahren sollten.

„Außerdem Danke ich dir, dass du Felix gerettet hast..“

Seine Augen weiten sich entweder vor Schock oder vor Verwunderung, das kann ich noch nicht unterscheiden, und lenkt seinen Blick auf die einsame Vase mit der kleinen Blume drin.

Die Jungs haben sie eben mitgebracht.
Und sie hat mich einfach so ohne wirklichen Grund verdammt glücklich gemacht.
Aber die wässrigen Augen, die bekomme ich erst jetzt.
Ich bin niemand, der anderen sofort offen seine Gefühle zeigt.

„Woher weißt du davon?“,
Fragt Chan mich leise, sodass mein Blick wieder auf seinem Gesicht liegt und zu seinen Augen wandert.

„Ein Vögelchen hag mir gezwitschert du seist dem kleinen Australier verfallen“,
Antworte ich ihm todernst, kann mir ein kleines Lächeln allerdings nicht verkneifen, als ihm die Gesichtszüge entgleisen.

Wie War das noch mit dem Humor?
Hatte ich nicht vor das sein zu lassen?

„Der hat DAS denn erzählt? Also- Ehm.. wie- er ist doch nur..?“,
Versucht er sich diese verrückte Situation zu erklären, was ihm leiser nicht ansatzweise gelingt.

„Keine Sorge, das ist nicht das, was ich über dich erfahren habe“,
Beschwichtige ich ihn und lache noch einmal auf, weil ich es nicht zurückhalten kann, woraufhin auch Chan sich wieder entspannt in den Stuhl zurücksinken lässt.

„Und?“,
Fragt er mich, wodurch er wieder meine ungeteilte Aufmerksamkeit erhält,
„Woher weißt du es dann?“

„Felix ist ein Freund. Er und sein Bruder waren Stammgast in meinem Café-“

„Du hast ein Café?“,
Werde ich unterbrochen, doch während ich perplex nicke entschuldigt Chan sich auch schon und bittet mich weiterzureden.

„Naja.. sie waren fast jeden Tag da, bis sie diesen.. Unfall hatten. Ich habe erst nachher erfahren, dass Felix im Koma lag und Taeyong.. ehm..“

Ich kann die Wahrheit nicht aussprechen, weshalb ich meinen Kopf abwende und Chan nicht mehr ins Gesicht blicke.

Düstere Atmosphäre hat sich auf das Zimmer gelegt.
Ich glaube tatsächlich, dass niemand aus unserer Gruppe bisher über dieses Ereignis hinweggekommen ist - mich eingeschlossen.

„Er ist der einzige Komapatient den ich kenne“,
Führe ich meine kleine begonnene Geschichte weiter,
„Und ich habe mit einer Schwester geredet, ob ich meine Unterlagen sehen kann..“

Im Nachhinein ist es mir peinlich, dass ich Chan nicht geglaubt habe - er ist ein super Typ und toller Arzt, nicht einfach nur ein „Mädchen-für-alles“, obwohl er das natürlich irgendwo immer noch ist.

Jetzt ist Chan derjenige, der seinen Blick erneut abwendet, während ich tiefer im Kissen versinke.
Ich glaube zu wissen, dass ihm diese Tatsache doch irgendwo ein Stück seines Stolzes genommen hat.

„Und die hat erzählt, dass du ein sehr kompetenter und zuverlässiger Arzt bist.. weil du einem Kometen das Leben gerettet hast.“

Mit meiner Kurzform für „Komapatienten“ kann ich Chan ein Lächeln stehlen, was mich irgendwie glücklich macht.
Ss macht mich glücklich ihn lachen zu sehen.

„Dein Lachen ist schön“,
Stelle ich also in den Raum und erwarte gar keine richtige Antwort auf diese Aussage.
Es ist einfach eine Tatsache: Chans Lachen ist einfach unglaublich schön.

„Kometen.. den muss ich mir merken. Ich glaube, dass diese Bezeichnung die Kraft hat Mut zu schenken. Sowohl für Erwachte, als auch für Angehörige..“,
Ignoriert er mein Kompliment elegant und schaut melancholisch aus dem Fenster.

„Sie leuchten so hell und spenden Hoffnung.. diese Kinder sind wahre Engel. An der Schwelle von Leben und Tod und wenn einer dieser Kometen untergeht, dann kann sich irgendwo auf dieser Welt jemand anders etwas wünschen..“

„Es ist traurig darüber nachzudenken, aber du hast recht, Chan, dass es einen Haufen Mut schenkt..“,
Stimme ich dem Jüngeren zu.

„Aber du hattest erwähnt.. dass es ihm nicht so gut geht..? Felix meine ich, weißt du was mit ihm ist?“

Jeder zeigt in seinem Herz,
Noch ein bisschen Schmerz,
Wie oft muss man noch fallen,
Bis man endlich daraus lernt?

×××
Ob der Komet noch vom Himmel fallen wird..?
😏