...vor mir stand Resi, aber sie sah schrecklich aus. Meine Augen wurden immer größer und ich musste mich zusammenreißen, um die Fassung zu behalten. "Resi, was ist denn mit dir passiert?" Fragte ich sie besorgt, doch sie antwortete nicht, sondern kippte nach vorne. Zum Glück konnte ich noch rechtzeitig reagieren und sie fiel mir in die Arme. Noch angezogen machte ich die Haustür zu, nahm sie auf den Arm und trug sie ins Wohnzimmer. Dort angekommen, legte ich sie auf das Sofa. Sie hatte die Augen geschlossen, deshalb guckte ich vorsichtshalber ihren Puls nach. Dieser war zwar etwas schwach, aber es war nichts zu befürchten. Ich zog meine Jacke aus. Dann ging ich in die Küche und machte Resi erst einmal ein Glas Wasser. Dann setzte ich mich zu ihr aufs Sofa und half ihr hoch, da sie mittlerweile die Augen geöffnet hatte. Als sie saß, reichte ich ihr das Wasser und sah sie besorgt und nachdenklich an. Sie trank ein paar kleine Schlücke, gab mir das Glas dann aber wieder und fiel mir erneut um den Hals. Nach kurzer Zeit merkte ich, dass sie weinte und ich versuchte, sie zu beruhigen. "Hey ganz ruhig, alles ist gut. Ich bin ja da. Das wird wieder. Aber was ist mit dir passiert?" Sie löste sich aus der Umarmung und fing leise an zu erzählen:"Ich...ich habe die Nacht kaum geschlafen. Ich bin auch gegen 06:00Uhr wieder wach gewesen und habe mir Gedanken um die Sache mit Mo und mir gemacht...Lisa hat gesagt, ich soll sofort zu dir oder Lewy gehen wenn es mir nicht gut geht. Aber ich habe mir gedacht, da wir uns sowieso heute treffen wollten, würde ich das noch schaffen. Aber als...als Lisa dann weg war, konnte ich es irgendwie nicht ertragen alleine zu sein und hab Panik bekommen. Ich weiß nur noch, dass ich meinem Vater geschrieben habe dass es mit dem Telefonieren heute nichts mehr wird....und...dann hab ich dir die Tür aufgemacht...an mehr kann ich mich nicht erinnern..." Während sie gesprochen hatte, hatte sie immer stärker angefangen zu weinen und ich hatte richtig Mitleid mit ihr, da es ihr-genau wie Mo, wegen der Sache nicht gut ging. Und ich wusste, dass es neu für sie war, denn sie hatte noch nie einen Freund gehabt. Das hatte sie mir einmal erzählt. Da konnte ich verstehen, dass ihr das zu viel wurde und sie nicht wusste, wie sie damit umgehen sollte. Ich nahm sie an den Schultern und sagte:"Guck mich mal an..ich weiß dass es dir wegen der Sache zwischen dir und Mo nicht gut geht. Aber du musst dir keine Gedanken machen..Mo mag dich. Nein-er liebt dich. Ich weiß es. Und es geht ihm genau so wie dir. Er schläft sehr schlecht, hat kaum Hunger und ist schnell reizbar. Bitte setzt euch nochmal alleine und in Ruhe zusammen und redet darüber. Ich weiß dass ihr euch liebt, aber ihr euch viel zu viele Gedanken darüber macht, ob es bei dem anderen genau die gleichen Gefühle sein könnten." Danach sah ich kurz etwas in ihren Augen aufblitzen und ein kleines, schwaches Lächeln huschte ihr über das Gesicht. "Danke Leo. Ich bin so unglaublich froh, dass ich dich kennenlernen durfte und dass du so für mich da bist. Ich hab dich sehr lieb. Und Ja, ich werde mit Mo heute Abend darüber sprechen, er hatte mir heute morgen gegen fünf Uhr geschrieben und nach einem Treffen gebeten und ich habe zugesagt." Jetzt war ich derjenige, der lächelte. "Na siehst du, das beweißt doch, dass er dich mag-oder auch mehr als das. Ich hab dich auch lieb, kleine!" Fügte ich noch hinzu. Dann nahmen wir uns in den Arm. "Also? Wann trefft ihr euch denn?" Wollte ich wissen. "Ich wollte so gegen kurz vor 20:00Uhr rüber gehen." Antwortete sie etwas ängstlich. "Okay. Dann gehst du jetzt unter die Dusche und machst dich nochmal etwas frisch. Ich werde in der Zeit hier unten auf dich warten und wenn du fertig bist, gibt es eventuell auch was zu essen. Du musst nämlich was essen weißt du, sonst fällst du mir hier nochmal um und das will ich auf jeden Fall vermeiden." Grinste ich sie an. "Aber.." wollte sie protestieren, doch ich legte ihr einfach nur meinen Zeigefinger auf ihre Lippen um sie zum Schweigen zu bringen und meinte:"Kein Aber. Du gehst dich jetzt schön frisch machen und lässt mich hier unten wüten. Das ist ein Befehl. Und wenn irgendwas ist-dann schreist du. Leg dir aber vorher ein Handtuch um..okay?" Grinste ich und sie nickte kleinlaut und meinte:"Ja Papa.." und trottete nach oben. Ich sah ihr kopfschüttelnd hinterher und mir war nicht wohl bei ihrem Anblick...sie bereitete mir ernsthafte Sorgen, da sie so schwach wirkte. Dann ging ich in die Küche und stöberte in ihren Schränken rum. Kurzer Hand fand ich was ich suchte und fing an zu kochen. Nach ein paar Minuten klingelte mein Handy. Ich nahm es raus und sah nach, wer mich anrief. Es war Lisa. Wir hatten gestern noch Nummern getauscht. Also ging ich ran. "Ja, Bittencourt?" Meldete ich mich. "LEO. WEIßT DU IRGENDWAS, WAS MIT RESI LOS IST? SIE GEHT DIE GANZE ZEIT NICHT AN IHR HANDY UND ICH HAB MEHRMALS VERSUCHT SIE ANZURUFEN. LEWY HAB ICH AUCH SCHON GEFRAGT ABER ER WEIß ES AUCH NICHT UND BEI MO IST SIE NICHT!" Wurde ich angeschriehen, aber nahm es ihr nicht übel, da ich wusste wie es war, wenn man sich um die beste Freundin oder den besten Freund Sorgen machte und man wusste, dass es ihr/ihm nicht gut geht. "Beruhige dich bitte erstmal. Ich habe alles im Griff..ich bin bei ihr. Wir wollten uns heute sowieso treffen aber als sie nicht erschien, bin ich zu ihr und sie sah total fertig aus. Sie hat mir gesagt sie sei umgekippt da sie nicht damit fertig wurde, alleine zu sein wenn es ihr schlecht geht. Aber jetzt bin ich bei ihr. Sie macht sich gerade frisch und ich koche was und bleibe solange, bis sie heute Abend zu Mo geht. Alles ist gut. Du kannst dich auf mich verlassen" beruhigte ich sie. "Aber Leo...geht es ihr denn wieder besser?" Fragte Lisa besorgt nach. "Ja ich denke schon. Ich sag ihr sie soll sich gleich mal bei dir melden." Da wurde sie etwas ruhiger und bedankte sich bei mir. Ich sagte ihr dass ich das gerne machte, da Resi mir sehr ans Herz gewachsen ist. Dann legten wir auf und ich kochte weiter. Nach ein paar Minuten kam Resi in die Küche. "Und, seh ich wieder besser aus?" Fragte sie und sah nach unten auf den Boden. "Also wenn du auf den Boden guckst, kann ich da nicht viel zu sagen..du müsstest mich schon angucken. Oder seh ich so furchterregend aus?" Scherzte ich. Dann nahm sie den Kopf hoch und sah mich an. Ich sah sie prüfend an und sagte dann:"Jap! Besser. Aber 2 Sachen fehlen noch..." überlegte ich. "Welche denn?" Sie sah mich verwundert an. '"Einmal etwas im Magen und das hier..." Ich ging auf sie zu, und zog mit meinen Fingern ihre Mundwinkel nach oben. Da musste sie auch lachen. "Man Leooooo" sagte sie. "Was denn? Ist doch so. Mo mag dich auch lieber wenn du glücklich bi-tschuldigung...hab nichts gesagt..." "schon gut. Was hast du denn da eigentlich zu Stande gebracht?" Fragte sie neugierig. Ich grinste und sagte:"Spaghetti Bolognese a la Bittencourt." Da musste sie wieder lachen. Dann setzten wir uns an den Tisch und aßen unser Essen. Vorher sagte ich ihr allerdings noch, dass sie sich mal bei Lisa melden sollte, da diese mich angerufen und sich Sorgen um sie gemacht hatte. Darauf hin schrieb Resi ihr noch kurz dass sie sich keine Sorgen machen müsste, da ich da wäre. Während des Essens redeten wir über Gott und die Welt und so langsam wurde Resi wieder munterer. Da war ich echt erleichtert.