Liam

Kapitel 11

Die letzte Nacht war der Horror und ich hab echt alles versucht aber ich konnte einfach nicht die Augen schließen und schlafen. Mich beschäftigte das alles einfach viel zu sehr. Der Kuss, das Wochenende, wie ich reagieren sollte wenn ich zur Schule komme und wir uns sehen, ob er wohl was für mich empfindet? Ausgeschlossen! Es ist Liam über den ich hier nachdenke. Liam ist nicht der Typ für Beziehungen oder überhaupt für etwas banales wie Liebe.

Mir wurde heute Nacht klar das das alles wahrscheinlich halt bedeutungslos für ihn sein muss.

Als ich mich fertig mache, frühstücke und zur schule fahre kreisen meine Gedanken um das ganze Thema. Der Tag dauerte gefühlte Jahre und von Liam war keine Spur. Einerseits war es vielleicht schlauer so, auch wegen Mason aber andererseits hätte ich ihn echt gerne zur Rede gestellt.

Als es endlich klingelte und ich mich auf den weg nach Hause machen wollte, lief ich noch eben an meinem Spind vorbei um meine unnötig schweren Erdkunde Bücher darin zu lagern. Als ich ihn öffnete rutsche ein gelber, kleiner Zettel raus. Er war gefalten und sehr unscheinbar. Wäre er nicht raus gerutscht, hätte ich ihn gar nicht bemerkt.

Ich legte die Bücher ab und hob ihn auf. Auf dem Zettel stand eine Adresse und eine bitte dorthin zu kommen, um 16 Uhr.

Ich gab die Adresse in meinem Handy ein und schnappte nach Luft als ich erkannte wo es war.

Eine Adresse mitten im Wald. Es konnte nur die Hütte sein. War der Zettel von Liam? Ich rief ihn an aber es ging niemand ran. Ich probierte es nochmals aber wieder nur die Mailbox. Sollte ich mich wirklich mitten in einem Wald mit einem praktisch fremden Typen in einer Hütte treffen? Es war höchstwahrscheinlich das es Liam war aber trotzdem wurde mir auf dem Weg dorthin mulmig.

Von der Haltestelle, wo ich ausstieg dauerte es noch etwa 15 Minuten zu Fuß.  Als ich an der Hütte ankam war es fast dunkel und ich war froh Liams Auto zu sehen. Durch ein Fenster sah ich ihn nervös auf und ab laufen. Ich bemerkte wie ich auch nervös wurde, je länger ich da stand, also ging ich rein.

Gerade als ich klopfen wollte ging das Licht aus und Liam öffnete die Türe, über seiner Schulter die Lederjacke.  Er schaute mich sichtilich verwundert an und in seinem Gesicht stand Enttäuschung aber auch Freude.

"Du bist gekommen.", sagte er leise.