3. Gedanken

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Alec hielt sich am Weg links und bog die Nächste rechts ab, wie Magnus es ihm hinterher gerufen hatte. Schnell erreichte er den großen Platz und musste feststellen, dass er in der Nacht zuvor zwei Wege zu früh eingebogen war. Wenn Magnus ihm nicht geholfen hätte, wäre er mit Sicherheit die ganze Nacht über den Campingplatz geirrt, wenn sein Körper überhaupt mitgespielt hätte. Ohne ihn wäre er wahrscheinlich wer weiß wo gelandet. Trotzdem war ihm das alles noch sehr peinlich, aber er musste sich eingestehen, dass er Magnus schon sehr süß fand, obwohl er so einschüchternd auf ihn wirkte. Seine Augen sprühten praktisch vor Lebendigkeit und das wirkte durchaus anziehend.
Alec nahm die richtige Abbiegung und machte sich auf den Weg zu seinem Zeltplatz. Währenddessen stahlen sich die Bilder von Magnus nacktem Rücken in seine Gedanken und wie die Wassertropfen langsam über seine karamellfarbene Haut zu seinem Hosenbund liefen. Alec schüttelte den Kopf, um sich die Bilder aus dem Kopf zu schlagen. Was war nur mit ihm los? Er sollte es abhaken, als lustige Zeltplatzgeschichte.
Dann erblickte er Simons Bus und schüttelte noch einmal den Kopf. Er freute sich, dass der Schmerz nachgelassen hatte. Alec atmete noch einmal tief durch und ging zu seinem Zeltplatz.

Jace und Simon saßen auf ihren Campingstühlen unter ihrem Pavillon. Sie hatten jeweils eine Dose Bier in der Hand und sahen ihn fragend an, als er zu ihnen stieß.
„Wann bist du denn aus deinem Zelt gekrochen, Bruderherz?", fragte Jace.
„Ich war noch gar nicht drin. Ist euch das denn nicht aufgefallen? Was habt ihr denn gestern noch gemacht, dass ihr mich anscheinend völlig vergessen habt?", fragte Alec und wollte die Antwort eigentlich nicht wissen.
„Na ja, vielleicht waren wir etwas mit uns selbst beschäftigt.", grinste Jace ihn an. „Aber da kann ich nur für Clary und mich sprechen. Allerdings würde ich behaupten, dass Izzy und Simon auch nicht mehr all zu viel von ihrer Außenwelt mitbekommen haben.", lachte er.
„Ja, das kann ich so bestätigen." Auch Simon grinste.
„Wir haben ganz schön rumgemacht und als wir aufbrechen wollten, konnten wir dich nirgends finden. Wir dachten, du wärst schon alleine zurück und haben uns versucht leise an deinem Zelt vorbei zu schleichen, um dich nicht zu wecken. Das hätten wir uns wohl sparen können, wie ich sehe." Jace und Simon lachten und klatschten sich mit beiden Händen ab.
„Wo warst du denn, wenn du nicht in deinem Zelt geschlafen hast?" Jace schaute ihn mit großen Augen fragend an. Alec merkte, wie sich bei der Frage sein Puls beschleunigte.
„Ich...Mir ging es nicht gut und ich...ich wollte eigentlich in mein Zelt.", stotterte er. „Ich hab wohl die falsche Richtung genommen und unterwegs so nen Typen kennengelernt, der mir geholfen hat. Und dann bin ich in seinem Zelt eingeschlafen."
Die Wahrheit wollte irgendwie nicht aus ihm heraus, und dass er Magnus fast vor die Füße gekotzt hatte, würde er ganz gewiss für sich behalten. Jace starrte ihn ungläubig an.
„Du hast mit nem Typen geschlafen?", platzte er heraus. Alec wurde rot.
„Nein! Es ist nichts gelaufen. Er hat in seinem Van geschlafen."
„Hört, hört, ein Kavalier der alten Schule. Wann siehst du ihn wieder?", fragte Jace immer noch grinsend.
„Gar nicht. Er hat mir nur geholfen und einen Kaffee besorgt heute morgen."
„Ach, hat er das?" Jace lachte erneut.
„Was ist daran so witzig?", fragte Alec.
„Du kapierst wirklich überhaupt nichts, Alec!", prustete Jace heraus.
„War das schon mal anders?", tönte in dem Moment Isabelles Stimme. Sie und Clary kamen vom duschen zurück und hatten Tüten mit Croissants und Kaffeebecher dabei.
„Aber was kapiert er denn im Besonderen nicht?", fragte Isabelle neugierig.
„Alec hat letzte Nacht einen Typen kennengelernt und hat in seinem Zelt geschlafen. Er meint, es wäre nichts gelaufen, aber der hat ihm einen Kaffee besorgt heute morgen." Isabelle zog eine Augenbraue hoch.
„Uuh, hat er das?"
„Ja, hat er und was ist daran jetzt so besonders?", fragte Alec leicht genervt.
„Du kapierst wirklich überhaupt nichts, Alec!" Alle lachten aus voller Kehle, während Alec sie begriffsstutzig anschaute. Isabelle stellte die Tüte ab, ging zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Der Typ steht auf dich, großer Bruder! Wie heißt er denn?" Alec wurde wieder rot.
„Magnus, aber das ist egal, weil ich ihn nicht wiedersehen werde."
„Aber, aber, großer Bruder. Niemand weiß, was das Schicksal für einen bereit hält. Und du siehst nicht so aus, als würdest du es schlimm finden ihm noch einmal zu begegnen.", grinste Isabelle ihn an, aber da war Alec sich nicht so sicher.

Festival der Liebe- A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt