8. Naturtalent

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Nachdem die anfängliche Scheu überwunden war, kamen sie schnell wieder miteinander ins Gespräch. Wieder bemerkte Alec, wie einfach es war sich mit Magnus zu unterhalten. Seine offene Art machte es ihm leicht sich selbst zu öffnen und er war wirklich daran interessiert, ihn besser kennenzulernen.
„Was treibst du eigentlich für Sport in deiner Freizeit? Du bewegst dich wirklich gut.", fragte er. Magnus lächelte ihn an.
„Danke, ich tanze.  Aber das ist schon fast mehr, als nur eine Freizeitbeschäftigung."
„Ach, ja? Was tanzt du denn?"
„Ich tanze Hip Hop und Jazzdance. Wir sind zu sechst und nehmen regelmäßig an Turnieren teil. Wir trainieren drei Mal die Woche, aber vor Wettkämpfen kann es schon mal vier bis fünf Mal werden.", erzählte Magnus.
„Wow, das ist nicht wenig. Hast du da überhaupt noch Zeit für etwas anderes? Außer studieren?" , fragte Alec interessiert und biss in seinen Bagel.
„Warum fragst du, Alexander? Willst du vielleicht mehr Zeit mit mir verbringen?" Alec verschluckte sich fast.
„Nein, so war das nicht gemeint. Deswegen habe ich nicht gefragt." Magnus schmunzelte ihn an.
„Ach nein? Schade, weil ich mir für schöne Sachen immer Zeit nehme.", schmunzelte er.
Alec bemerkte, was er da gesagt hatte und versuchte sich stammelnd zu rechtfertigen.
„Nein..ich meine, ja...ich würde gerne mehr Zeit mit dir verbringen." Er wurde rot und lächelte Magnus verlegen an. Der lächelte zurück.
„Ich würde auch gerne mehr Zeit mit dir verbringen...ich habe dich ein bisschen vermisst heute Nacht." Jetzt war es Magnus der leicht errötete und ihn verlegen anlächelte. Alec ging das Herz auf. Er beugte sich vor, gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und lächelte ihn dann an.
„Jetzt bin ich ja da.", sagte er lächelnd. Magnus grinste.
„Ja und du siehst auch aus, als würdest du Sport treiben.", sagte er und ließ bewundernd seinen Blick über Alecs Körper wandern.
„Ich gehe joggen und regelmäßig ins Fitnessstudio. Aber wie du gestern schon gesehen hast, liegt mir Tanzen nicht ganz so gut wie dir." Er grinste und schob sich den Rest seines Bagels in den Mund.
„Hey, du hast da was. Darf ich mal?" Magnus trat grinsend näher an Alec heran und wischte mit seinem Daumen über seine Oberlippe, um einen Rest Frischkäse zu entfernen. Dann schob er sich den Finger in den Mund, um ihn abzulecken und gab einen genüsslichen Laut von sich.
„Mmh, lecker." Die Berührung ließ Alec wieder erröten und er wischte sich schnell den Mund ab.
„Du bist echt süß, wenn du rot wirst, aber das hast du bestimmt schon oft gehört.", sagte Magnus frei heraus.
„Eigentlich nicht.", gab Alec schüchtern zu.
„Nicht? Was hattest du denn für unaufmerksame Männer an deiner Seite?" Magnus sah ihn fragend an. Alec hatte gehofft, dass dieses Thema erst später zur Sprache kommen würde. Schließlich hatte er mit seinen einundzwanzig Jahren noch nie eine Beziehung gehabt und war überhaupt in Liebesdingen fast völlig unerfahren. Alec räusperte sich.
„Ähm...ich hatte noch nie einen Mann an meiner Seite...", sagte er beschämt. Magnus sah ihn mit großen Augen an.
„Echt jetzt? Du hattest noch nie eine Beziehung?", fragte er überrascht.
„Nein, hatte ich nicht." Alec wurde wieder rot.
„Und was ist mit Sex?" Alec atmete einmal tief durch.
„Zwei One-night-stands, an die ich mich kaum erinnern kann.", presste er hervor.
„Ist das dein Ernst? Das kann ich gar nicht glauben bei deinem Aussehen. Die Männer müssen dir doch die Tür einrennen." Magnus wirkte fassungslos.
„Na ja, es liegt wohl auch daran, dass mich bisher keiner wirklich interessiert hat." Er nahm schnell einen Schluck Kaffee, um Magnus nicht in die Augen sehen zu müssen. Der blieb stehen und sah ihn fragend an.
„Heißt das, du interessierst dich für mich?"
Alecs Puls beschleunigte sich und er wurde noch röter. Dann sah er ihn schüchtern an.
„Wäre das schlimm?"
„Nein." Magnus schluckte. „Das würde mich sehr freuen, weil ich mich auch für dich interessiere."
Er lächelte ihn ungewohnt schüchtern an. Alec wusste nicht, was er sagen sollte und lächelte einfach zurück. Magnus bemerkte wohl seine Unsicherheit, denn er fummelte an seiner Bauchtasche herum, zog dann die Tüte mit den Croissants heraus und wedelte damit vor seiner Nase.
„Croissant?" Alec lächelte ihn dankbar an und fischte sich eins der beiden Croissants aus der Tüte.
„Ja, gerne. Danke. Möchtest du deins auch essen?", fragte er erleichtert, weil Magnus nicht weiter auf das Thema einging.
„Ja, kannst du es mir in den Mund schieben, damit ich die Tüte verstauen kann?" Er hob die Hände, in denen er seinen Kaffee und die Brötchentüte hielt.
„Ich habe keine Hand frei." Alec lachte.
„Na klar."sagte er und schob Magnus vorsichtig das Croissant in den Mund. Dann nahm das zweite aus der Tüte. Magnus verstaute diese wieder in seiner Bauchtasche und biss dann herzhaft ab.
„Willu um oten atz?", nuschelte er mit vollem Mund. Alec, der in diesem Moment einen Schluck Kaffee nahm, spuckte die schwarze Flüssigkeit prustend wieder aus und sah Magnus dann lachend an.
„Was hast du gesagt?" Magnus musste auch lachen, schluckte den letzten Bissen hinunter und wischte sich den Mund ab.
„Willst du zum großen Platz?" Alec lachte immer noch.
„Ja, gerne." Magnus hakte sich bei ihm ein und zog ihn weiter lachend durch die Menschenmenge.

Festival der Liebe- A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt