Die (etwas andere) Hochzeitsnacht

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Wir gehen gerade den Gang entlang, als er mich ansprach

,,Das war aber gerade sehr seltsam ,von deiner Mutter, oder?''

,,Nein ,gar nicht ,findest du wirklich das es seltsam war, war es zu über trieben, willst du mich küssen ?"

Plappere ich hysterisch auf mich los.

Scheiße !

Was habe ich da gerade alles gesagt?
Ich habe ihn doch nicht wirklich gefragt ob er mich küssen möchte, so ein Mist, warum rede ich auch immer so unkontrolliert vor mich hin und kann nicht einfach mal nachdenken bevor ich rede.

,, Ehm, also, eigentlich hatte ich nichts dagegen ,ich wollte nur deine Meinung wissen."

,,Was! Also möchtest du mich gar nicht küssen, bin ich nicht hübsch genug, gefällt dir das Kleid nicht, liebst du eine Andere?"

,,Nein, alles gut ich wollte dich doch bloß nicht überfordern, OK, ich würde dich gerne küssen, aber noch nicht jetzt, vielleicht morgen ."

,,Ohhhh, tut mir leid das ich manchmal einfach zu viel rede das kommt einfach so aus mir raus, wenn ich aufgeregt bin und du weißt gar nicht wie sehr ich das gerade eben bin."

,, Kein Problem ,das ist doch normal ist schließlich die einzige Hochzeit in deinem Leben und das auch noch mit einem Mann den du kaum kennst."

,,Ja ,du hast schon recht."

Mehr konnte ich dazu einfach nicht sagen ,ich war schließlich eigentlich glücklich das ich ihn heiraten konnte. Aber das kann ich ihm ja jetzt schlecht sagen ,er war schließlich der Auffassung das ich das alles unfreiwillig getan habe und nur für das Wohl meines Landes und nicht, um gerade aus Diesem endlich fort zu kommen .
Wir gehen gerade durch den großen Torbogen zum Innenhof, als man es von überall her klatschen und jubeln hört. Es ist großartig. So etwas bekommt man nicht alle Tage, auch wenn sie nicht für mich sondern für ihren Prinzen jubeln ist es großartig und etwas so einzigartiges das ich es nie vergessen möchte.

Wir gehen weiter in den Hof hinein bis wir ganz in der Mitte angekommen waren und auf das aufgebaute Podest steigen können, nun soll mein Ehemann, das hört sich seltsam an aber egal, mein Ehemann soll nun eine Ansprache halten, da er ja morgen gleich gekrönt wird und da eine Ansprache vor dem Volk wichtig ist. Naja, auf jeden Fall fängt er also an.

,, Ich stehe heute vor Ihnen allen, weil ich morgen das Glück habe gekrönt zu werden. Ich hoffe das ich euch ein genauso guter Regent sein kann wie mein Vater es war. Und das ich unserem Land die Freude bringen kann, welche bei dem Tot meiner Mutter von uns gekommen ist. Deswegen steht heute hier neben mir meine wunderschöne Frau, welche an meiner Seite für das Wohl unseres Landes alles tun wird. Ich danke euch das ihr uns eure Aufmerksamkeit geschenkt habt, ich würde nun gerne etwas Zeit mit meiner Frau verbringen, wenn ihr uns entschuldigt. ''

Mir wird bewusst, was es bedeuten wird nun an seiner Seite zu leben und vor allem, an seiner Seite zu regieren. Es wird nicht einfach werden, dass wird mir nun klar, ob ich das schaffen werde?


Wir gehen nun wieder in das Schloss, allerdings gehen wir nicht durch das große Tor aus welchem wir gekommen sind, sondern durch ein kleineres an der Seite des Hofes. Dann sind wir wieder allein und er führt mich die große Treppe hinauf die zu den königlichen Schlafgemächern führt.

Wir stehen letztendlich vor einer hübsch verzierten Doppelflügeltür, die bestimmt in das Zimmer des baldigen Königs führt, als sich die Türen öffnen stehen wir in einem wunderschönen Zimmer mit zwei großen Glasfenstern durch die man auf einen schönen Park blicken kann. Ich gehe sofort zu der Balkontür, die sich zwischen den beiden Fenstern befindet, und öffne diese, dann gehe ich hinaus und lehne mich an die Brüstung, was eine Aussicht.

Es ist grandios, hier lässt es sich bestimmt gut leben, es ist hier so ganz anders als in meinem alten Zuhause, es ist freundlich und hell und überhaupt so ganz anders. Ich bin glücklich und erleichtert hier sein zu dürfen, ab heute kann alles es nur besser werden.

Als ich mich dann wieder umdrehe um zu sehen was mein Mann denn so tut muss ich feststellen das er immernoch an der selben Stelle wie vorher steht und mich einfach nur wortlos und mit grimmigen Gesichtsausdruck anstarrt, habe ich etwas falsch gemacht oder ist er einfach so verärgert.

,,Nur damit Sie es wissen ich habe Sie nur geheiratet um endlich mein Königreich regieren zu können und meinen Vater glücklich zu machen, ich hoffe doch das Sie keine zu hohen Anforderungen an unsere Ehe stellen, ist das klar? ''

,, Natürlich ist das klar mein König "

Gab ich mich unterwürfig, na toll, da hatte ich den Mund mal wieder zu voll genommen, es kann doch alles noch schlimmer werden als es Zuhause war.

,, Wir werden heute die Nacht in diesem Zimmer verbringen damit niemand etwas von der vorgetäuschten Hochzeit ahnt, aber Sie werden auf dem Boden schlafen, ist das klar? "

,, Natürlich"

Ich bin fassungslos, so habe ich ihn gar nicht eingeschätzt, dies ist doch der Mann der mich, ein wildfremdes Mädchen, einfach so aus dem Schlamm gezogen hatte und mich gerettet hat.

War er doch jemand ganz anderes als ich gedacht habe?

𝕋𝕙𝕖 𝕌ℕℝ𝕆𝕐𝔸𝕃 ℙ𝕣𝕚𝕟𝕔𝕖𝕤𝕤 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt