26. Kapitel

15 0 0
                                    

[so in etwa wie auf dem Bild, könnt ihr euch den Dachboden aka Zylanias Rückzugsort vorstellen]

Endlich allein.

Dieser Tag hat so schön angefangen und ist dann ziemlich schnell ziemlich grässlich geworden.

Wie konnte das nur passieren?

Hier oben auf dem Dachboden kann ich endlich abschalten ohne Angst das andere mich verurteilen oder über meine langsam hervordringenden Tränen tratschen.

Das Licht ist so schön. Die Sonnenstrahlen brechen sich wunderbar in den Glasscheiben der Kuppel, sodass der ganze Raum erleuchtet ist. Die Pflanzen strecken sich dem Licht förmlich entgegen. Jede einzelne Farbe der zahlreichen Blumen kommt zur Geltung und in dem kleinen Brunnen glitzert das Wasser als wäre es aus Brillanten.

Ich kann mir wirklich nicht erklären wie es sein kann, dass solch eine Oase hier im Dachboden existiert ohne das sich zahlreiche Menschen hier befinden, um den Tag hier zu genießen.

Wenn ich könnte, würde ich immer hier sein... vielleicht kann ich das ja?

Oder vielleicht besser nicht. Wer weiß?

Langsam setze ich mich auf die Bank, die am Rand steht und lasse meinen Blick erneut schweifen, während auch meine Gedanken sich immer mehr verzweigen wie als wären sie Zweige eines dieser großen Rosenbüsche.

Gedanken über meine Begegnung mit der Lady von gestern und auch mit der Königin heute befinden sich dabei immer sehr prägnant im Zentrum meines Gedanken-Rosenbusches.

Was soll ich jetzt bloß machen? Es ist schrecklich das Gillians Mutter mich nicht leiden kann. Wird Sie dafür sorgen dass er mich auch nicht mehr leiden kann oder er mich sogar wieder loswerden will.

Ich meine Sie ist schließlich seine Mutter.

Auf gar keinen Fall kann ich das zulassen. So wie es heute morgen zwischen uns war, so soll es immer sein. Ich werde einfach nicht akzeptieren das mich jemals wieder jemand verstößt.

Mit diesem neuen Mut und jeder Menge positiver Gedanken begebe ich mich auf die Suche nach Gillian. Ich muss jetzt einfach bei ihm sein und ihm von der ganzen Sache berichten.

Als ich mich im oberen Flur befinde bemerke ich langsam, dass ich mir da eine ganz schöne Aufgabe aufgehalst habe. Ich kenn mich weder in diesem gigantischen Schloss aus, noch weiß ich wen ich Fragen könnte.

Na toll. Das fängt ja super an.

Als ich nach gefühlten Stunden immer noch in irgendeinem Gang umher irre ohne jegliche Ahnung wo ich mich befinde oder wie ich jemals wieder zurück zu meinen und Gillians Gemächern kommen soll. Lasse ich mich erschöpft an der Wand hinabgleiten, sodass ich nun auf dem Boden hocke. Nicht gerade königlich.

Wie soll ich nur zurück kommen? Das Mittagessen habe ich bestimmt verpasst und langsam wird es auch schon dunkel.

Ob Gillian sich schon Sorgen macht wo ich bleibe?

Sicher nicht, er ist bestimmt schwer beschäftigt. So ist das wohl als neuer König, da muss man sicherlich einen Haufen Dinge tun, von denen ich nicht einmal die geringste Ahnung habe.

Sitzen bleiben bringt also nichts. Hier wird mich auf keinen Fall jemand finden. Und nach mir suchen wird bestimmt auch niemand.

Also bleibt mir nichts anderes übrig als wieder aufzustehen und weiter zu gehen. Diesmal aber aufmerksamer. Ich präge mir jede Tür, jeden Gang, jedes Bild und jeden Teppich ein. Ich werde es zurück zum Dachboden schaffen und von da aus kenne ich auch den Weg zurück in mein Zimmer.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 29, 2022 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

𝕋𝕙𝕖 𝕌ℕℝ𝕆𝕐𝔸𝕃 ℙ𝕣𝕚𝕟𝕔𝕖𝕤𝕤 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt