𝕋𝕙𝕖 𝕌ℕℝ𝕆𝕐𝔸𝕃 ℙ𝕣𝕚𝕟𝕔𝕖𝕤𝕤

Klärendes Gespräch

Gilian p.o.v.

Als ich die Schnüre an ihrem Rücken vollständig gelöst habe bin ich geschockt, nicht nur das sie vollkommen abgemagert ist und man ihre Wirbelsäule fast vollständig durch ihre dünne Haut durchscheinen sehen kann, nein, ihr Rücken ist auch noch vollkommen zerstört und in Fetzen gerissen sodass es schwer ist überhaupt etwas zu erkennen. Wie hat sie das nur so lange ausgehalten und sich in dieses enge Hochzeitskleid zwängen können das ja nun auch nicht so leicht ist wie es eventuell erscheinen könnte.

,,Wie hast du den Tag überstanden ? Da ist ja fast keine Haut mehr auf deinem Rücken und es ist alles vereitert."

,,Ich hatte keine andere Wahl."

,,Man hat doch immer eine Wahl."

,,Ich nicht."

Wie soll ich das denn jetzt verstehen ich hab gedacht sie ist eine Tochter der Lady, warum soll sie dann keine Wahl gehabt haben?

Zylania p.o.v.

Na toll, wie soll ich ihm das denn jetzt erklären?

Das ich keine andere Wahl habe, weil Lady Lör meine Mutter umgebracht hat und somit deren ganzer Besitz als auch ich auf sie übergegangen bin, das hört sich schon ziemlich bescheuert an. Wird er das überhaupt verstehen ich meine er war noch nie in seinem Leben in der Position keine andere Wahl zu haben.

So kommt es das ich noch ganz meinen Gedanken nachhänge als er sagt

,, Hey, ist schon gut ich werde das verstehen und dich ganz sicher nicht verurteilen."

,,Das ist nicht so einfach.

Im Prinzip habe ich gar keine Rechte gegenüber der Lady, ich mache einfach was sie sagen da ich mich eh nicht währen kann."

,,Das darf doch nicht wahr sein... Also warst du deren Leibeigene."

,,Sowas in der Art."

gebe ich leicht bedrückt von mir. Das ist mir unglaublich peinlich, Leibeigene klingt so als wäre ich schwach und klein. Aber ich bin eine erwachsene Frau auch wenn ich keine Rechte hatte kann ich mich durchaus verteidigen. Wenn es sein muss...

,, Wo finde ich die beiden, so kann das nicht weiter gehen... ."

WAS... will er mich jetzt etwa wieder zurück schicken nachdem ich ihm gesagt habe das es mir dort so schlecht geht. Ich rutsche sofort etwas von ihm weg und halte dabei mein Kleid vorne fest, nicht dass es noch weiter aufklafft als es eh schon ist.

,,Was ist denn? Hab ich was falsch gemacht?"

fragt er mich als wäre es so unverständlich für ihn das ich es nicht gutheiße das ich zurück muss. Ich will nicht zurück, auf gar keinen Fall.

,,Wie kannst du nur? Ich erzähle dir hier wie schlecht es mir bei ihnen ging und du willst mich gleich wieder zu ihnen zurück schicken? Das ist doch wirklich das Allerletzte."

,,Wer hat denn gesagt, dass ich dich zurück schicke?"

,,Warum solltest du sie sonst her holen wollen?"

,,Um Rechenschaft zu fordern für meine Frau. Wer dir weh tut beleidigt dich und somit auch mich, denn es ist meine Pflicht dich zu schützen. Nur weil dir das Unrecht vor unserer Heirat geschehen ist heißt das nicht das ich es nicht rechen möchte, vor allem wenn es eine solch grausame Tat ist wie die der Leibeigenschaft. Diese ist nämlich schon seit über 100 Jahren verboten worden."

,,Das heißt du willst mich gar nicht loswerden?"

,,Natürlich nicht! Ich wollte dich eh suchen gehen, nachdem du mir abgehauen bist und ich nicht wusste wie es dir geht. Du sahst so verletzlich aus als du in meinen Armen lagst, das hat irgendwas in mir ausgelöst."

Will er damit etwa andeuten das er das auch gefühlt hat. Ich habe auch schon eine ganze Weile das Gefühl das da etwas zwischen uns sein könnte. Naja, das hab ich zumindest gedacht gehabt bevor er vorhin so unglaublich gemein zu mir war.

,,Bist du dir sicher? Vorhin sah das aber noch ganz anders aus, da konntest du mich gar nicht schnell genug loswerden."

,,Da wusste ich auch noch nicht das du es bist, sondern hab gedacht du bist dieses fiese Biest von Lady. Aber ja du hast Recht ich hab mich nicht so benommen wie ich es hätte sollen. Das tut mir Leid. Ich werde jetzt zu der Lady gehen und sie darauf ansprechen und dann komme ich wieder her.

Und du wartest hier, ist das klar?"

,,Ja, hab es verstanden, in dem kaputten Kleid kann ich hier eh nirgendwo hin."

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