KAPITEL 22

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POV Beca

„..es geht um etwas anderes." Chloe klang ernst. Zu ernst für ihren Geschmack...
Ich war etwas geschockt. Chloe so ernst reden zu hören war komisch. Das passte gar nicht zu ihr. Und außerdem habe ich in letzter Zeit eigentlich auch keine Scheiße gebaut worüber sie mich ausquetschen könnte.

„Warum hast du Angst vorm Krankenhaus?", fragte sie nach kurzem Zögern.

Ist das jetzt wirklich ihr Ernst?!?!? Ich brachte kein Wort heraus. Ich wollte nicht dass sie es erfährt. Es war mir unangenehm und ich wollte nicht dass sie dachte dass ich davor Angst hätte. Dennoch musste ich ihr ja antworten, denn sonst würde ihr auffallen das ich jetzt gleich lügen würde.

„Ich habe keine Angst! Ich mag es einfach nicht."

„Komm schon Beca. Es ist doch nicht schlimm! Jeder Mensch- jedes Lebewesen auf dieser Welt hat vor irgendwas Angst und-„

„Sch-Scheiße!" Ich legte meinen Kopf in meine Armbeuge sodass ich Chloe nicht anschauen musste.

Nach wenigen Sekunden legte sich Chloe's andere Hand auf meinen Kopf und begann mich vorsichtig zu kraulen. Ich genoss es. Es fiel mir so leichter mich nicht auf die Stiche zu konzentrieren. Aber ich wusste das Chloe keine Ruhe geben würde und das Thema spätestens auf der Party wieder ansprechen würde, wenn ich betrunken war und keine Ahnung mehr davon hatte was ich sagte und von mir gab. Außerdem fand ich dass sie es erfahren durfte. Sie hatte Recht. Sie hatte ein Recht es zu erfahren. Sie ist meine Freundin und sie liebt mich. Warum sollte sie meine Schwächen gegen mich verwenden? So ist sie nicht. Also drehte ich meinen Kopf wieder zu ihr und sah ihr in die Augen.

„Okay..., ich werde dir es erzählen. Aber ich möchte nicht das du mich irgendwie bemitleidest oder sonst irgendwas ok?"

Sie sah mich etwas überrascht an. Wahrscheinlich hat sie nicht damit gerechnet dass ich es ihr erzähle. „Ähm okay!"

„Und ich werde mich kurz halten." Ich sah wieder weg, da ich ihr bei dieser Geschichte einfach nicht angucken konnte... Ich begann die Geschichte mit ein paar Pausen und Seufzern zu erzählen. Die Schmerzen der Nadel, in meinem Fuß, ließen immerhin nicht nach.

„Als ich 15 war ist eine Freundin von mir bei einem Autounfall gestorben. Ich war auch dabei. Allerdings wurde ich nicht annähernd so schlimm verletzt wie sie und ihre Mom. Sie hatte die Kontrolle über ihren Wagen verloren als sie nach hinten sah um zu sehen ob alles in Ordnung sei. Das nächste an was ich mich erinnern kann war der Aufprall. Wir sind genau in einen Baum gefahren. Ich war leicht benommen als ich die Augen öffnete. Alles was ich sah war Blut und ein Haufen voll Schrott. Das Auto hatte einen Totalschaden." Ich blickte zu Chloe um zu sehen ob sie mir noch zuhörte. Sie sah mich an und streichelte dabei immer noch meinen Kopf. Bei jedem Einstich der Nadel, drückte sie meine Hand und ich ihre. Bei jedem Verzerren meines Gesichtes schaute sie zum Arzt um zu sehen ob alles in Ordnung war. Sie verdiente die ganze Geschichte! Also erzählte ich weiter.

„Ich sah an mir herunter. Und alles was ich sah war Blut. Aber das kam nicht alles nur von mir. Es kam von Callie. Ich fasste mir an den Kopf. Ich war mit dem Kopf an den Vordersitz geprallt. Eine riesige Platzwunde. Und mein linker Oberarmknochen war gebrochen. So ungünstig das der Knochen aus meiner Haut stach. Als ich begriff das dass nicht alles mein Blut war schaute ich zu Callie rüber. Sie sah schlimm aus. Ich versuchte sie zu wecken. Es gelang mir auch. Das erste was sie tat war schreien. Und ich höre diese Schreie jetzt manchmal noch. Sie gehen mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich versuchte sie zu beruhigen. Es gelang mir nicht. Ihre Mutter war entweder bewusstlos oder sie war tot. Ich wusste es nicht. Alles wurde mir zu viel und ich verlor mein Bewusstsein. Als ich aufwachte erzählte mir der Arzt dass meine Freundin Hirntot sei und sie die Geräte bald abschalten würden. Ihre Mutter... Die Ärzte haben versucht sie wieder zu beleben. Nach 20 Minuten haben sie abgebrochen. Sie sagten das sich Blut in ihrer Lunge gesammelt hatte und sie daran erstickt wäre. Außerdem seien ihr Becken und ihre Beine und Oberarme mehrfach gebrochen gewesen. Ihre Wirbelsäule war auch beschädigt. Ich hatte großes Glück haben sie gesagt. Aber damals wäre ich lieber gestorben."

„Warum?", fragte Chloe ausdruckslos.

„Ich musste 2 Jahre in Therapie gehen damit ich wieder ruhig schlafen konnte."

Es herrschte kurz Ruhe.

„So jetzt kommt der letzte Stich", sagte der Arzt. Noch einmal biss ich die Zähne aufeinander und drückte Chloe's Hand. Der Arzt legte Noch schnell eine Kompresse auf die naht und verband meinen Fuß noch schnell und sagte dass ich den Fuß noch nicht so sehr belasten sollte und in ein paar Tagen zum Fäden ziehen gehen sollte. Wir bedankten uns und gingen in unser Zimmer. Ich legte mich aufs Bett und Chloe legte sich neben mich. Das Blut wurde von der Reinigung schon entfernt.

„Chloe Beale, ich habe jetzt offiziell keine Geheimnisse mehr vor dir!"

Sie lachte nur und drehte sich zu mir um, um mich anzusehen. Ich schaute zu ihr. „Danke dass du es mir erzählt hast." Ich beugte mich vor und küsste sie.

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Sooo ich dachte mir das ich mal ein kleines bisschen Drama und Action mit in die Geschichte einbaue. Wie gefällt euch das Kapitel so?

Ocean eyes -BECHLOE//beendet//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt