55. Kapitel

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》caught《

Irgendwann musste es draußen  wieder hell geworden sein. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren und befand mich in meiner ganz eigenen Welt.

Ärzte und Schwestern liefen im Flur auf und ab. Patienten kamen an uns vorbei und weitere Notfälle wurden eingeliefert.

Müde und geschwächt setzte ich mich aufrecht neben Fangs und zog meine Beine an.
"Glaubst du er wird wieder...?" murmelte ich. Fangs legte seinen Arm um mich. "Natürlich wird er wieder!"
"Villeicht hätte ich anders Handeln sollen... Ich wusste nicht das er hinter mir war... Ich habe euch nirgends gesehen... mir hätte eher einfallen müssen, dass es Sweet pea war... sein Fahrweise..." verzweifelt suchte ich die Schuld bei mir.
"Du bist nicht daran schuld! Das war ganz alleine sein Sturkopf. Nach dem Abgang, den du im Pop's geleistet hast, ist es verständlich, dass du nicht auf alles geachtet hast. Woher hättest du es auch wissen sollen?! Am Ende ist man doch immer schlauer..."
"Ich hätte es merken müssen..." flüsterte ich.
"Zu aller erst solltest du dir etwas frisches anziehen. Du bist noch immer Klatsch nass. Ich fahre dich nach Hause! Wir können hier eh nichts für ihn tun..."
Langsam nickte ich. Fangs hatte recht, doch wollte mein Inneres dies einfach nicht akzeptieren.

Mühsam bekam Fangs mich wenige Minuten später auf meine wackeligen Beine und stützte mich bis zu seinem Motorrad.
Entkräftet ließ ich mich hinter ihn fallen und umklammerte ihn.
Müde legte ich meinen Kopf auf seinem Rücken ab und hakte meine Hände an seiner Brust in einander ein.
"Wo geht's hin?" fragte er
"3rd Avenue. Nr 148..." nuschelte ich und schloss meine Augen.

Der Fahrtwind ließ mich wieder klar denken.
Kühl traf er auf meine Stirn und trocknete meine Tränen.
Meine Klamotten klebten eisig an mir und ließen mich frieren.

Als wir in die Hofeinfahrt fuhren, wurde Fangs langsamer.
"Sicher das wir hier richtig sind?"
Langsam öffnete ich meine Augen.
"Hmmh... kannst dich einfach neben den Garagen hinstellen..."
Vor unserem Haus Stand mein Auto und Sweet pea's Motorrad.
Hypnotisiert starte ich es an. Es war sichtlich mitgenommen.
Der Lenker war schief und verbogen, die Lampe gesprungen, der Lack zerkratzt und das Polster aufgerissen.

Langsam stieg ich von der Maschine und hielt mich an Fangs fest. Noch immer hatte ich Sweet Peas Jacke dabei. Ich legte sie über meinen Arm und suchte in meiner Jackentasche nach meinem Hausschlüssel.
Erwartungsvoll sah Fangs mich an.

Wenig später liefen wir den Sandstein Weg zum Hauseingang entlang.
Wackelig schloss ich die Tür auf und konnte mich auf ein Donnerwetter gefasst machen.

"Fräulein, was fällt dir ein!" ertönte es laut stark aus der Küche.
Genervt rollte ich die Augen, ließ Fangs rein und schloss hinter ihm die Tür.
"Ich erwarte eine Antwort! Oder ist dir die Sprache verschlagen, warum du nicht redest und auf deinem Handy nicht antwortest! Wozu hast du das Ding überhaupt?!"
"Mein Akku war leer..." entgegnete ich, legte einen Finger auf meine Lippen und signalisierte Fangs, dass wir die Treppe hoch müssten.
Doch kurz drauf kam mein Dad auch schon um die Ecke. Böse funkelnd sah er von mir zu Fangs.
Ertappt nahm ich meinen Fuß von der ersten Stufe der Treppe und drehte mich zu meinem Dad.
"Mach dir keinen Kopf, alles ist gut!"
"Alles ist gut?! Meine Tochter fängt wieder mal an die Schule zu schwänzen, fährt das Auto halb schrott, sagt nicht Bescheid wo sie ist oder was sie macht und wem gehört überhaupt das kaputte Motorrad da draußen?!"
"Wie gesagt, mein Akku war leer. Das Motorrad gehört einem Freund. Sorry Dad, kommt nicht mehr vor!"
Skeptisch sah mein Dad mich an.
"'Kommt nicht mehr vor' kommt mir sehr bekannt vor...und das..."
Ich sah hinüber zu Fangs "ist auch ein Freund von mir, Fangs. Er ist auch ein Freund von Jug. Keine Sorge!"
"Aha, wir reden noch!" Mit den Worten drehte mein Dad sich um und verschwand wieder in der Küche.

My own mad world ❁[ Riverdale ➳Sweet Pea ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt