"Ich werde dir eine Arbeitsstelle sichern, aber dafür musst du mir einen kleinen Gefallen tun"
"Und der wäre...?"Ich schaute aufmerksam zu ihm und hoffte heimlich, dass er keinen für mich unmöglich zu schaffenden Gefallen überlegt hatte.
"Du wirst vorspielen meine Freundin zu sein"
sagte er stumpf. Es machte einmal Bumm in meiner Brust. "Heh?" kam es von mir.
"Ich habe meinem Vater von meiner nicht existierenden Freundin erzählt, da er sonst eine Zwangsheirat für mich planen würde und da er 'Beweise' braucht, muss ich ihm meine Freundin vorstellen. Persönlich." fing er an zu erklären und stand langsam auf. Ich schaute ihm geschockt hinterher, wie er sich in der offenen Küche ein Glas Wasser einschenkte.
"Vergiss es" sagte ich und stand auch auf. "Ich werde sicher nicht vorgeben jemand zu sein, der ich gar nicht bin! Was wenn sich das herumsprechen würde und alle denken würden, ich wäre deine echte Freundin?" hinterfragte ich ihn. Er musste schmunzeln und stützte sich mit beiden Händen auf der Küchentheke ab. Sein Blick war direkt zu mir gerichtet. "Wir werden dir neue Kleidung geben, etwas mehr schminken und stylen lassen und tada! Du wirst so schön sein, dass du nicht wiederzuerkennen sein wirst." war seine Antwort. Ich ging näher und stellte mich vor ihn. Den Abstand machte die Küchentheke zwischen uns. Meine Arme kreuzten sich und mein Blick war undefinierbar. "Du hast mich wieder beleidigt" machte ich klar. "Hab ich nicht~" Er drehte sich um und fing an Orangen zu schälen und zu schneiden. "Wie auch immer. Du wirst nur ein, zwei mal in diese Maske schlüpfen müssen und schon bist du wunschlos glücklich. Oder willst du von deiner Mutter rausgeschmissen werden, weil du zu inkompetent bist einen richtigen Job in einer Großstand wie Seoul zu finden?" ärgerte er mich weiter. In mir kochte es vor Wut. "Wenn ich reich wäre, würde ich auch so einiges schaffen!" Ich war kurz davor ihm die Zunge rauszustrecken, hab es dann aber doch lieber gelassen. Er seufzte. „Überleg dir gut ob du dieses Angebot annehmen möchtest." meinte er und wandte sich wieder seinen Orangen zu, die er mittlerweile in einem Mixer gemixt hatte. Ich kniff meine Augenbrauen zusammen und beobachtete ihn weiter. Macht er sich über mich lustig? So ein Angebot kann ich doch niemals annehmen.
Er drehte sich um und mittlerweile erkannte ich, dass er einen Orangensaft gemacht hatte.
Er stellte ein Glas vor mich auf die Theke.
"Ich wiederhole: Du wirst einen sicheren und gutbezahlten Job an einer von Korea's größten Unternehmen haben und das Problem mit deiner Mutter und der Jobsuche loswerden, wenn du dich schick anziehst und liebevoll einpaar mal 'Ich liebe Jongin sehr, vorallem wegen seinem Charakter' vor meinem Vater sagt. Ein fairer Deal" wiederholte er.
Ich nahm vor lauter Frust einen Schluck von dem Orangensaft. Vielleicht ist es doch keine so schlechte Idee? Danach werde ich ihn bestimmt loswerden, den Verrückten.
„Ist es wirklich nur das, was ich tun muss?"
„Wahrscheinlich schon"
Ich biss auf meine Unterlippe. In meinem Kopf schwirrten viele Gedanken, jedoch wollte ich schnell eine Antwort finden."Meine Entscheidung ist gefallen" sagte ich deutlich.
„Wenn du weiterhin so reden wirst, werde ich das Angebot nochmal überdenken müssen"
„Hey..."
„Wie auch immer. Also, bist du dabei?"
„Ja. Ja das bin ich. Glaub ich"
Jongin klatschte einmal in die Hände und schaute zufrieden zu mir. Ich trank einen letzten Schluck des Saftes und stellte das leere Glas hin. „Jongin-sshi" fing ich an. „Hm?"
„Eine Frage. Warum hast du ausgerechnet mich ausgesucht? Du hättest einfach irgendeine Managerin oder deine Sekretärin nehmen können und dafür müsstest du keinen Deal eingehen. Sie hätten das so oder so gemacht, auch wenn du ihnen nichts als Gegenleistung zurück gibst"
„Ich vertraue dir einfach mehr als ihnen. Außerdem macht es so doch viel mehr Spaß"
Auf seinem ernsten Gesicht erschien ein Lächeln. So ein komischer Typ. Den werde ich nie verstehen.[...]
Am nächsten Tag habe ich mich mit Subin und Hyunwoo in der Stadt getroffen.
„Nein, ist das wirklich passiert?" fragte Subin entsetzt. Sie hackte sich bei mir ein und zusammen mit Hyunwoo gingen wir durch die Stadt. Selbst im kalten, späten Herbst, hatte Subin einen schwarzen, engliegenden Rock an und darunter einer dicke Leggins. Ihr Mantel war knallig rot und ihre blonden Haare hat sie offen gelassen. Hyunwoo hatte mal wieder ein ganz schwarzes Outfit an. „Ich weiß nicht ob das eine so gute Idee war" warf mein bester Freund ein. „Aye, was soll schon sein? Unsere Hyejin kriegt endlich einen festen und guten Job! Und dann auch noch bei KSHome. Nebenbei die Freundin von einem hotten Typen zu spielen ist doch auch spannend" erklärte Subin lachend. Ich rollte meine Augen. „Hotten Typen..." flüsterte Hyunwoo genervt. „Der scheint alles andere als hot zu sein. Er ist immer zur ungünstigsten Zeit am ungünstigsten Ort"
„Eben!" stimmte ich ihm zu. „Ihr seid Langweiler. Kein Wunder warum ihr beste Freunde seid" meinte Subin. Ich schubste sie mit der Schulter leicht zur Seite und machte einen auf gespielt genervt. „Wie auch immer, lasst uns hier etwas essen und trinken" schlug ich vor und führte uns zu einem Café.Als wir uns drinnen an einem Tisch niedergepflanzt und etwas bestellt hatten, lehnten wir uns etwas zurück und redeten über Gott und die Welt. „Willst du nicht deine Jacke ausziehen?" fragte mich Hyunwoo. Ich schüttelte meinen Kopf. „Mir ist kalt, ich lass sie lieber an" erwiderte ich. Er lächelte seufzend und holte etwas aus seiner Jackentasche. „Was ist das?" wollte ich wissen, als er mir ein Wärmepack in Form eines Pinguins hinhielt. „Ein Taschenwärmer. Ich hab ihn gerade erst angemacht, also nimm schnell" sagte er. „Ah deine Hände sind ganz rot und kalt, behalt ihn lieber selbst" stritt ich dankend ab. Er legte den Pinguin Taschenwärmer in meine Hand und wartete auf meine Reaktion. Ich lachte etwas und knetete den süßen Pinguinwärmer in meinenn Händen. „Danke"
„Yah Oppa, ich will auch einen, oder muss ich dafür meine Jacke anlassen? Mir ist kalt, Hyunwooo!!" schmollte Subin. Hyunwoo schüttelte deutlich seinen Kopf. „Ich hab nur einen, tut mir leid"Kurz danach hob ich meinen Kopf und schaute von dem Taschenwärmer auf, nach links, wo der Ein- und Ausgang in Form einer schmalen Glastür war. Jongin?? dachte ich. Er stand draußen vor der Tür und schaute in unsere Richtung, doch als sich unsere Blicke trafen, löste er Blickkontakt und trat in das Café ein. Was war das denn? Und warum muss er genau jetzt kommen? Ugh...
„Was ist los?" fragte Hyunwoo. Mithilfe von Augensprache sagte ich ihm, er solle nach hinten schauen, wo Jongin war und direkt auf uns zu kam. „Ist das Jongin?" fragte Subin. Ich nickte nur.Er blieb stehen und bestellte sich etwas am Tresen. „Hier ist ihr Käsebrötchen. Heiße, weiße Schokolade, kommt sofort" erwiderte die Frau hinter dem Tresen. Ich beobachtete ihn aus Neugier weiter. Der nimmt echt immer das Gleiche. Egal ob bei uns, oder hier im Café.
Hinter ihm stand eine etwas ältere Frau und bestellte ebenfalls ein Käsebrötchen.
„Tut mir sehr leid, aber wir haben leider keine Käsebrötchen mehr" musste die Dame von der Kellnerin hören. Jongin zögerte nichteinmal und hielt der Frau sein Käsebrötchen hin, welches auf dem Teller lag. „Sie dürfen gerne meins nehmen. Ich brauch es nicht so dringend" bat er ihr an. Die Frau bedankte sich und nahm das Käsebrötchen freundlich entgegen. Als er seine heiße Schokolade bekam, setzte er sich an einen Tisch, nicht weit von uns entfernt. „Hyejin-ah, dein Essen ist auch da" meinte Hyunwoo und zeigte auf den Teller vor mich. „Das war sehr nett von ihm" kam es von Subin, die Jongin wohl auch beobachtet zu scheinen hat. Ich nickte. „Ich kenn ihn so gar nicht" fügte ich hinzu. „Siehst du? So blöd ist er gar nicht. Behalte ihn im Auge" sagte Subin, woraufhin sie von Hyunwoo einen Schlag auf die Hand mit einer Gabel bekam. „Klappe" sagte er böse und spießte mit der Gabel ein Stück von Subin's Kuchen auf.
„Nein!" jammerte sie und wollte ihn aufhalten, doch das Stück Kuchen wanderte schneller als sie gucken konnte in seinem Mund. „Bist du etwa eifersüchtig?" fragte sie ihn.
„Nein, ich pass einfach auf, dass Hyejin sich nicht von dir beeinflussen lässt, da du dir später wahrscheinlich blind einen Mann fischen wirst, den du nur seit 5 Minuten kennst" meinte Hyunwoo. „Bastard" ärgerte sich Subin. „Hört auf, so kann ich nicht mein Essen genießen" schimpfte ich, woraufhin wir alle etwas lachen mussten. Ab und zu schaute ich zu Jongin rüber, nur um zu gucken, ob er uns auch beobachtet.author's note
[1460 words]
Now playing: Deep Blue Eyes - Girls Next Door
Wie immer hoffe ich, dass es euch gefallen hat. Schreibt mal in die Kommentare, was eure Lieblingsstelle in diesem Kapitel war!
Würde mich mal interessieren ;P
- BAEKHEART
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(✅) teddy bear | jongin
RomanceEin kleiner Teddybär in Form eines Schlüsselanhängers, der das Schicksal zweier Personen bestimmt. » Angefangen am: 21. Oktober 2018 » Beendet am: 27. Februar 2019