21: why?

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Ich spürte etwas Wärme.
Endlich sah ich wieder etwas und ich kam zu Bewusstsein. Ich war wach. Endlich, zum 100. mal. Bitte lass dies der letzte Schlaf sein, der sich so lange anfühlt.

Man musste nicht der Schlauste sein um zu erkennen, dass dieser Ort an dem ich war, die Intensivstation ist.

Es waren diverse Katheter an mir angeschlossen und es steckte ein Schlauch in meinem Hals. Es war kein schönes Gefühl.

Ich blinzelte einpaar mal und sah, dass meine Eltern auf Stühlen saßen. Sie haben wohl noch nicht bemerkt, dass ich wach bin.

Ich hatte Angst. Ist alles gut? Kann ich mich noch an alles erinnern? Wie lange habe ich geschlafen?

Plötzlich trafen sich meine Blicke mit den meines Vaters. "Hyejin?" fragte er vorsichtig und kam näher. Auch meine Mutter schenkte mir nun Aufmerksamkeit. "Ist alles okay? Wir sind es, deine Eltern, erinnerst du dich?" fragte meine Mutter besorgt. Ich nickte.
"Mir tut alles weh... Wie lange habe ich geschlafen?" wollte ich wissen.
"2 Tage. Es ist alles gut, du lebst" sagte mein Vater mit einigen Tränen in den Augen.

"Guten Tag, Frau Lee. Wie es aussieht sind sie wach" Der Arzt kam rein. Er fragte mich nach meinem Wohlbefinden, woraufhin ich nur meinte, dass mein Kopf wehtat.

Nach einigen Untersuchungen wurde festgestellt, dass alles okay war. Ich war erleichtert und wurde in ein Krankenzimmer gebracht. "Der Arzt hat gesagt du kannst bald nach Hause. Zur Kontrolle solltest du aber trotzdem regelmäßig kommen" erklärte meine Mutter. "Okay. Ihr habt bestimmt noch nichts gegessen. Geht am besten nach unten zur Caféteria oder so, ich ruh mich einfach weiter aus. Macht euch keine Sorgen um mich" meinte ich schließlich.

So gingen meine Eltern und ich war wieder alleine. Ich sollte Jongin noch nicht sagen, dass ich wach bin oder Besuch haben darf.
Ach ja, apropos Jongin...

Ich kramte aus der Schublade den weißen Umschlag raus. Diesen sollte ich doch öffnen sobald ich wach bin, wie Jongin meinte.

Ich holte den kleinen, ordentlich gefalteten Brief raus und fing an zu lesen.

Bitte verzeih mir. Nachdem du entlassen wirst, komm bitte zu mir. Ich weiß, dass die OP gut verlaufen ist. Ich möchte dich sehen, mit dir reden, mich entschuldigen.
~Kim Jongin
P.S.: Ich weiß, dass du Kai wiedersehen willst (:

Ich musste schmunzeln, trotzdem war ich immernoch sauer auf ihn. Kann ich ihm wirklich vertrauen? Wer weiß woher er von meiner Gesundheit erfahren hat und was er mir noch so verheimlicht. Kann ich ihm jedoch einfach so aus den Augen treten? Ich glaube wohl kaum...

[...]

Nach einem langem Mittagsschlag und kleiner Mahlzeit, gab mir die Krankenschwester eine Medizin die meine Schmerzen lindern soll.
"Hilft das wirklich?" fragte ich unsicher.
"Ja, das tut es" erwiderte die Schwester lachend. "Machen sie sich keine Sorgen. Bald können sie nach Hause"

Mein Vater musste zur Arbeit und meine Mutter half Frau Choi im Café aus. Ich habe sie darum gebeten, Jongin noch nichts zu sagen.

Auch Subin und Hyunwoo kamen mich besuchen.

Sie waren so glücklich, mich gesund wieder in sie Arme schließen zu können.

Doch von Tag zu Tag wurde ich ungeduldiger und es war langweilig.

Eine Woche lag ich im Krankenhaus.
Ich hatte nur Jongin im Kopf und überlegte was er gerade macht.
Fragt er sich, wie es mir geht? Hat er im Krankenhaus vielleicht schon nach mir gefragt? Nein, das kann nicht sein. Sonst hätten sie mich gefragt, ob er mich besuchen darf, aber das will er wahrscheinlich nicht.

"Frau Lee?" Eine Krankenschwester kam rein.
"Sie haben Besuch von einem Herrn Go Seoho"
Meine Augen weiteten sich und ich setzte mich schnell auf. "Ist er hier? Jetzt?" fragte ich.
Sie nickte und ging zur Seite, damit Seoho herein kann. "Hi Süße" begrüßte er mich lächelnd.

Die Krankenschwester ging und schloss die Tür. Toll, jetzt bin ich alleine mit diesem Idiot!! Warum habe ich nicht gesagt, ich will nicht, dass er mich besucht?

"Geht es dir gut?" Er tat so, als würde er sich um mich sorgen.
"Mir geht es bestens. Was willst du hier?"
"Ich wollte mir dir reden"
"Über was?" Ich klang wütend.
"Über uns"

Ich biss mir auf die Unterlippe und meine Hände ballten sich zu Fäusten.
"Es gibt kein "uns" oder "wir" mehr, wann verstehst du es endlich?"
"Nur weil du einen Freund hast? Gib es doch zu, tief im inneren vermisst du mich auch"

Ich kochte vor Wut und in meinen Augen sammelten sich Tränen.
"Du warst nie ein richtiger Freund. Du hast mich ausgenuzt, mich andauernd angefasst, obwohl ich es nicht wollte und ich dachte das wäre normal, weil du auf mich eingeredet hattest und es meine erste Beziehung war! Du hast mir meinen ersten Freund, meinen ersten Kuss und mein erstes mal gestohlen und zerstört. Du hast mir alles genommen. Mein Selbstbewusstsein, mein Vertrauen in Jungs... Deshalb geh! Geh und lass mich! Ich will keinen verrückten Stalker als Freund, der mich nur zum angeben und anfassen will!" schrie ich wütend. "Und vergiss nicht: Ich bin nichtmehr die Hyejin die mit sich alles machen lässt. Du warst nur deshalb mit mir zusammen, nicht wahr? Weil ich einen schlanken Körper hatte und dir alles erlaubt hatte und nie gekontert hatte. Ja? Stimmt's?" Ich lachte mit schmerzvollem Unterton.
"Das bin ich nicht mehr. Ich habe mich verändert"

Seoho schaute mich mit einem ausdruckslosen Gesicht an. "So denkst du also von mir"
Er kam mir näher, ging mit seiner Hand langsam meinen Arm hoch, was bei mir Gänsehaut auslöste, doch mein böser Gesichtsausdruck veränderte sich kaum.
Ich zog meinen Arm weg.
Seoho grinste. "Wenn nicht heute, dann morgen, merk dir das"
Und so verschwand er aus dem Raum.

Ich atmete tief durch als er weg war und ließ meine Tränen leise weiterfließen.
Meine Augen schlossen sich und ich schlief wieder ein.

Womit, lieber Gott. Womit habe ich das alles verdient?

author's note
[990 words]
Hey! Heute mal ein kurzes Kapitel da das nächste Kapitel BOMBASTISCH und einbisschen länger wird <3 <3
-BAEKHEART

(✅) teddy bear | jonginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt