20: everything's just gonna be fine

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Ich wachte endlich auf.

Ich habe geträumt, dass ich im Schnee mit Jongin auf einer Bank saß. Er hat mich umarmt, aber es war irgendwie anders.
Irgendetwas war anders...

Ich schaute durch den Raum, doch es hatte sich nicht viel verändert. Immernoch das kalte, trübe Krankenzimmer. Ich war immernoch an dieses Gerät angeschlossen und ich lag immernoch auf diesem weißen Bett.
Ich sah Subin auf einen Stuhl neben mir sitzen. Sie weinte. Warum weinte sie?
Hyunwoo und Jongin konnte ich nicht sehen.

"Subin... warum weinst du?" fragte ich nichtswissend. Subin hob schnell ihren Kopf und schaute mich mit ihren roten, leicht angeschwollenen Augen an. So habe ich sie noch nie gesehen. "Hyejin!" rief sie schon fast, als sie mich umarmte. Mir machte es große Sorgen sie so weinen zu sehen, weshalb ich in diesem Moment nichts fühlen konnte, als würde etwas mit mir nicht stimmen.
"Hyejin..." stammelte sie schluchzend.
"Wo sind Jongin und Hyunwoo?" wollte ich wissen. "Sie sind draußen. Sie fühlen sich nicht besser und sie brauchen etwas Ruhe denke ich. Deine Eltern sind auch gleich da. Auch Frau Choi" brachte sie etwas schwer atmend von sich. "Was ist denn passiert?" Ich blickte da immernoch nicht durch. Subin schaute mich mit ihren funkelnden, ganz verweinten Augen an. "Hyejin..." sie hörte nicht auf meinen Namen zu sagen. Mal schluchzend, mal stammelnd. "Sag es jetzt" fuhr ich fort.
"Der Tumor ist zurück..."

Als diese Wörter, zu diesem Satz zusammengebildet in meinem Kopf ankamen, brachte es in mir aus. "Das kann nicht sein" flüsterte ich. Mein Blick war leer.
Subin legte ihren Kopf auf die Bettdecke und weinte. "Es tut mir so leid" entschuldigte sie sich für etwas woran sie keine Schuld hat.
Der Tumor ist zurück... nach so vielen Jahren... ist das überhaupt noch möglich?

Ich spürte duzende von Tränen in meinen Augen und auf meiner Wange. Ich gab aber keinen Mucks von mir und weinte vor mich hin. Tief im inneren habe ich es immernoch nicht realisiert.

Es war aber so offensichtlich. Mein Verhalten, meine Gesundheit, alles. Aber ich wollte es nicht wahr haben. Das ist was Jongin meinte: Ich sollte der Wahrheit ins Gesicht sehen. Er hat es geahnt, nicht wahr? Woher weiß er das alles nur?

Jongin und Hyunwoo kamen in mein Zimmer als sie hörten, wie Subin immer lauter weinte.
"Hyejin...!" Beide kamen auf mich zu und schauten mich übervordert an.
Schließlich saß ich einfach da auf dem Bett, schaute nach vorne, auf einen Punkt fixiert, während mein Gesichtsausdruck ziemlich leer war, tränten meine Augen ohne Ende.
Jongin ließ seinen Kopf hängen und Hyunwoo hielt meine Hand. "Die Ärzte wissen noch nicht so viel, aber du musst dir keine Sorgen machen."
"Hyunwoo" Endlich drehte ich meinen Kopf und schaute ihn an.
"Wie kann das sein? Heißt es nicht, dass man den Tumor für immer los ist, wenn er nach 5 Jahren nichtmehr wiederkommt? Jetzt ist es schon über 10 Jahre her" meinte ich traurig, aber ruhig.
"Das ist den Ärzten auch noch nicht so wirklich klar. Ich verspreche dir, das ist das letzte mal, dass du das durchmachen musst. Es wird alles gut verlaufen. Ich bin nicht umsonst ein Arzt geworden. Ich versichere es dir" Seine Worte munterten mich nicht wirklich auf, aber ich war auf das Schlimmste vorbereitet. Ich meine, schlimmer als vor 12 Jahren kann es nicht werden, oder?
"Ich werde sterben, so oder so" flüsterte ich.
"Nein, sag das nicht" kam es von Hyunwoo.
"Letztes mal bin ich knapp vom Tod weggekommen, dennoch gab es diese schlimme Folge die mein ganzes Leben beeinträchtigte. Jetzt kann es nur noch schlimmer werden"
Hyunwoo umarmte mich und auch Subin hielt weinend meine Hand.

Jongin war merkwürdig drauf. Seine frustrierend Aura war größer als die von Hyunwoo, mir und Subin zusammen, obwohl er am stillsten war.

[...]

Nach einer Zeit kamen meine Eltern und Frau Choi. Der Arzt schickte jedoch alle bis auf meine Eltern raus.
"Hyejin... warum tust du uns das an?" fragte meine Mutter weinend.
"Bitte wein nicht"
"Es tut mir leid, dass ich so streng und böse zu dir war"
"Eomma... du bist die beste Mutter die es gibt, mach dir keine Vorwürfe. Ich bin schonmal durch diesen Mist durchgegangen, also bin ich auf alles vorbereitet"
"Wir werden gleich nochmal dein Gehirn untersuchen und ob du bereit für eine OP bist. Laut des MRTs ist es ein bösartiger Tumor, das bedeuted eine Strahlung kommt nicht in Frage, wir müssen so schnell wie möglich operieren. Wenn du diese OP schonmal hattest, solltest du wissen, was passieren könnte. Ich möchte dir keine Angst machen, aber es kann so einiges passieren, besonders bei einem Fall wie dir. Außerdem wissen wir noch nicht, warum der Tumor nach - wie ich erfahren habe - 12 Jahren wiedergekommen ist" erklärte der Arzt.
Ich nickte nur. Entweder ich sterbe wegen dem Krebs, oder wegen der OP.
"Wir machen schonmal einen Termin für die OP. Am Besten gleich nächste Woche. Jetzt bringen wir dich aber zu den letzten Untersuchungen für heute"

[...]

Nach den Untersuchungen wurde ich zurück auf mein Zimmer gebracht. Der Arzt redete draußen vor der Tür mit meinen Eltern.
"Also, wie es aussieht, wurde bei der Operation damals nicht der komplette Tumor entfernt, weshalb er sich über die Jahre wieder erneut gebildet hat" erklärte der Arzt.
"Ja stimmt. Das wurde uns auch gesagt, denn wenn der komplette Tumor enfernt werden würde, würde es starke Schäden am Gehirn geben , die tödlich enden können. Aber selbst nach den regelmäßigen Arztbesuchen wurde kein Wachstum des Tumors festgestellt.
Wie kann es also plötzlich...?" kam es von meinem Vater. "Kann es sein, dass sie irgendwann keine Arztbesuche mehr gemacht haben?" wollte der Arzt wissen. Meine Eltern schauten sich nachdenklich an, bis mein Vater das Wort ergriff.
"Hyejin ging es selbst nach... 3-5 Jahren besser und es wurde gesagt, dass der Tumor nach all diesen Jahren nicht wiederkehren würde, wenn es denn keine Anzeichen gab. Außerdem..." mein Vater holte tief Luft ein. "Sind wir ungezogen, weshalb wir immer seltener zum Arzt gegangen sind, wegen dem Krankhauswechsel und all dem..."
Der Arzt nickte. "Okay. Ich verstehe"

"Hyejin?" Jongin kam leise auf mich zu.
Ich hörte nichtmehr bei dem Gespräch meiner Eltern zu und drehte mich zu Jongin.
"Hier. Es wird alles gut verlaufen, also möchte ich, dass du diesen Umschlag nach der OP öffnest, okay?" erklärte er, während er den weißen Briefumschlag auf den Tisch neben mir legte. Ich schaute auf meine Bettdecke und antwortete nichts. Ich war viel zu übervordert und ich konnte immernoch nicht glauben, dass er schon die ganze Zeit davon wusste und sogar Vermutungen hatte, dass der Tumor zurück ist.
"Bitte verzeih mir..." flüsterte er kaum verständlich und verließ den Raum.

[...]

In den nächsten Tagen hatte sich mein Zustand verschlechter und nur noch Familienmitglieder waren erlaubt mir einen Besuch abzustatten.
Dadurch, dass es mir so schlecht ging, entschloss sich der Arzt dazu, die OP vorzuziehen.

Meine Mutter saß auf einem Stuhl neben mir.
"Jongin meinte ich soll dir sagen, dass er hier war. Er war die letzten Tage immer draußen auf dem Flur, nachdem er erfahren hat, wie es dir geht"
Ich schaute meine Mutter mit müden Augen an. Was für ein Idiot...
"Wir sind alle für dich da und wir haben es schoneinmal geschafft, also wird es auch dieses mal gut laufen" versuchte sie mich aufzumuntern, als ein kleines Lächeln auf ihren Lippen erschien.
Ich denke aber, sie glaubt selber nicht, dass alles problemlos verlaufen würde. Wir haben doch alle schlechte Erfahrungen damit gemacht. Es ist nicht möglich positiv zu denken...

"Dann wollen wir mal, würde ich sagen"
meinte der Arzt, als er den Raum betrat.

author's note
[1280 words]
Hi Hello!
Now playing: 121U - Day6
Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen <3
- BAEKHEART

(✅) teddy bear | jonginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt