22: go back in time

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Nach einiger Zeit konnte ich endlich wieder nach Hause. Der Arzt hat mir geraten, immer zur Kontrolle zu kommen und weiter Tabletten zu nehmen. Ich habe mich sichtlich besser gefühlt und konnte es kaum erwarten wieder nach Hause zu fahren.

Mein linkes Auge blinzelt zwar jetzt öfters als sonst und es ist gefähred zu erblinden, aber andere Probleme habe ich soweit nicht.
Ich werde die nächste Zeit eine Augenklappe tragen müssen, da das Auge in einem schwachen Zustand ist. Ich kann froh sein zu leben, weshalb mich dieses weiße Ding über meinem Auge kaum stört.

Seoho hat mich vorerst in Ruhe gelassen, was aber nicht heißt, dass ich dieses Problem ganz bei Seite schieben sollte. Er wird nicht so einfach locker lassen. Auch von Jongin habe ich nichts mehr gehört. Ich wollte es zwar so, denn ich bin sauer genug auf ihn, aber irgendwie kann ich ihm das nicht antun... Er ist doch ein Freund von mir. Ja, ist es er das nicht?

[...]

Ich habe meine Sachen zu Hause abgelegt, stand in meinem Zimmer und kramte aus meiner Hosentasche den Brief von Jongin raus.

Bitte verzeih mir. Nachdem du entlassen wirst, komm bitte zu mir. Ich weiß, dass die OP gut verlaufen ist. Ich möchte dich sehen, mit dir reden, mich entschuldigen.
~Kim Jongin
P.S.: Ich weiß, dass du Kai wiedersehen willst (:

Ich lese diese 6 Zeilen wieder und wieder, bis ich einen leisen Seufzer ausstieß. Meine Hände verschwanden mit dem Brief in meine Jackentaschen und ich ging die Treppen runter zur Haustür.

Vielleicht sollte ich einfach zu ihm gehen.

Vorsichtig klopfte ich an seine Tür.
Er machte sie auf und starrte mich geschockt an. Er betrachtete meine Augenklappe, dann sah er runter zu meinen Füßen, dann wieder hoch in mein Gesicht. Da keiner was sagte, holte ich den zerknüllten Brief aus der Jackentasche und zeigte es ihm.
"Ich wollte nur Kai sehen" begründete ich lächelnd. Doch Jongin lachte nicht, oder machte einen dummen Spruch. Nein, er lächelte einfach. Wieder dieses traurige Lächeln. "Ich bin froh, dass du lebst" sagte er plötzlich. Ich packte den Zettel wieder weg.
"Ja, dass bin ich auch. Kann ich rein?"

Zögernd ging Jongin zur Seite, so, dass ich reingehen konnte. Während ich meine Schuhe auszog, sah ich viele Kartons im Flur stehen.
Jongin stand ruhig neben mir.
"Was soll das alles?" wollte ich wissen.
"Hm?" gab er nur von sich. "Die Kartons" erwiderte ich. "Ach die... ich ziehe wieder um. Mein Vater hat ein neues Gebäude für seine Firma gekauft und möchte, dass ich dort in der Nähe wohne"
"Ehrlich jetzt? Warum hast du nichts gesagt?"
"Das sollte ich dich fragen"
Ich verstummte nach seiner Aussage.
"Warum hast du mir nicht gesagt, dass du wach bist?" fragte er. Ich schaute ihn zunächst nervös an, kniff danach jedoch meine Augenbrauen zusammen.
"Ich war sauer, verstehst du? Du hast mir einfach Sachen aus meinem Leben erzählt, die ich dir nie erzählt hatte. Du hast mich angelogen"
"Du mich auch. Du hast immer gesagt dir geht es gut, obwohl das nicht der Fall war. Warum musste ich von einer Krankenschwester erfahren, dass du wach bist, warum durfte ich dich nicht besuchen, oder wissen ob es dir überhaupt gut geht?"
Ich sagte nichts und ging weiter in den Flur, zu einem offenen Karton mit vielem Zeugs drinne wie Bildern und Büchern. Ich schaute mir die versichiedenen Bücher an, ohne sie zu berühren, da meine Hände unkontrolliert zu Fäusten wurden.
"Und dass du umziehst, war auch schon lange geplant, nicht wahr? Ich war einfach überfordert, okay?!" schrie ich, während ich mit einer Faust auf den Karton schlug.

(✅) teddy bear | jonginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt