A Walk in the Park

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Manhattan, New York City. Die beiden Männer schlendern plaudernd durch den nächtlichen Central Park, als gäbe es nichts Böses auf der Welt. Charlie Stark muss grinsen. In einer Minute wird er sie eines Besseren belehren. Vor allem der hochgewachsene Schönling mit den schwarzen Locken und den teuren Klamotten sieht nach einer lohnenden Beute aus. Dass es sich bei dem unauffälligen, kleineren Mann um einen hochbezahlten Auftragsmörder handelt, ahnt Charlie nicht. Dass es sich bei dem "Schönling" um eine noch viel gefährlichere Kreatur handelt, ebensowenig. Er drückt sich noch etwas tiefer ins Gebüsch und zieht vorsichtig seinen Revolver aus der Jackentasche.

- »Wie sind Sie eigentlich in diese Branche gekommen, Winter? Sie machen mir nicht gerade den Eindruck eines Ex-Marine oder eines unehrenhaft entlassenen Special Forces Agent. Und für die Mafia arbeiten Sie auch nicht.« -

»Nun, ich bin mehr durch Zufall darauf gestoßen. Wie das Leben so spielt.«

»Scheint ein interessantes Leben gewesen zu sein.« 

»Eigentlich habe ich hauptsächlich nach einem Beruf mit viel Freizeit und guten Verdienstmöglichkeiten gesucht.« 

»Und als der Arbeitsvermittler Ihnen einen Job als Headhunter angeboten hat, haben Sie ihn dann missverstanden?« 

»Nicht ganz. Ich habe eine Weile bei einem Bestatter gearbeitet und war fasziniert davon, wie individuell viele Beisetzungen gefeiert wurden. Dabei hat der Verstorbene gar nichts davon. Das ist alles nur eine Inszenierung für die Hinterbliebenen. Und da kam mir die Idee, dass man auch das Sterben selbst etwas persönlicher gestalten könnte. Zumindest in den Fällen, in denen dieses Ableben... sagen wir... vorhersehbar ist.« 

»Ich wundere mich, dass Sie damit Erfolg haben konnten. Ist es Ihren Klienten nicht in erster Linie wichtig, die betreffende Person aus den Augen zu verlieren?« 

»Ja, es ist wirklich erstaunlich, wie viel Wert manche Leute auf eine individuelle Note bei der... Bereinigung ihrer Probleme legen. Es war eine Marktlücke, gewissermaßen.« 

»Glück für Sie! - Was haben Sie, Winter? Beunruhigt Sie etwas?«- 

»Das nicht gerade, aber rechts im Gebüsch lauert jemand.« 

»Ich weiß. Ich habe sein einzigartiges Odeur aus Angst und Erregung bereits vor einer Minute wahrgenommen.« - 

»Ihnen ist klar, dass solche Aussagen für Ihre Umgebung auf Dauer ungeheuer frustrierend sein können?« 

»Nehmen Sie es nicht zu tragisch! Ich bin schließlich im Vorteil. Was wissen Sie über unser Empfangskomitee?« 

»Ein kleiner Test? Mal sehen! Zirka eins fünfundsiebzig groß, untersetzt, zirka 90 Kilo schwer. Rechtshänder. Und... Oh nein, ein Amateur! Ich hasse Amateure!« 

»Was veranlasst Sie zu dieser Vermutung?« 

»Der Bursche hat eine verchromte Stupsnase dabei. Kein Profi nimmt bei Vollmond einen verchromten Revolver mit. Die Reflexion auf dem Lauf hätte man bis Utah erkennen können. Und dann noch eine Stupsnase. Damit trifft er auf zehn Meter keinen Streifenwagen, es sei denn, er wirft sie. - Manchmal frage ich mich, was man den jungen Leuten in der Schule heutzutage eigentlich beibringt.« 

- »Warum gönnen wir uns nicht einen kleinen Spaß und erteilen unserem späten Spaziergänger eine Lektion? Nur, um seine Bildungslücken zu schließen und seinen Horizont etwas zu erweitern.«

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