Tango Mortale

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VA LLEGANDO GENTE AL BAILE 
(Letra: Lito Bayardo; Música: Félix Lipesker)

VA LLEGANDO GENTE AL BAILE (Letra: Lito Bayardo; Música: Félix Lipesker)

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Jardin Tino-Rossi, Paris. Eigentlich ist es gar keine richtige Tanzfläche, sondern nur ein ruhiger, sauber gepflasterter Bereich der Uferpromenade, auf der sich die Tänzer versammelt haben. Seit Jahren ist der Park zwischen Quai Saint-Bernard und dem Fluss Treffpunkt für Tango-Begeisterte, die nach Arbeit oder Studium hier zusammenkommen und oft bis tief in die Nacht hinein ihrer Leidenschaft frönen. Irgendjemand bringt stets einen Music-Player und einen kleinen Verstärker mit, aus dem die Musik ertönt, zumindest sofern keine Musiker spielen - so wie heute Miguel, Rodriguez und Elena. Niemand weiß, ob sie drei wirklich so heißen, noch, ob sie tatsächlich aus Südamerika stammen, doch das ist nicht wichtig. Dort, wo man Bandoneon, Geige und Gitarre des Trios hören kann, ist ein Stück Buenos Aires. Und wenn Elena ihre getragene Alt-Stimme erklingen lässt, wird die träge dahinfließende Seine zum Rio de la Plata.


DIANA
(Música: Alfredo Mazzeo)

Die kastanienbraunen Haare sind am Hinterkopf hochgesteckt, doch hat der Wind einige Strähnen wieder herausgezerrt und umspielt damit das ruhige, ernste Gesicht. Sie scheint es kaum zu bemerken. Wehmut umschattet die dunklen Augen; und ein Hauch Trauer liegt um die Mundwinkel, die volle, sinnliche Lippen einrahmen. Das Kinn darunter, kräftig und breit, verleiht ihr einen entschlossenen Zug. Einem Standbild Dianens, der Tochter der Latona, Schwester des göttlichen Apoll, könnten die Züge der jungen Frau zum Vorbild dienen, ebenso der schlanke Leib, dessen Reize von dem schlichten, blauen Kleid umschmeichelt, nicht zur Schau gestellt werden. Der leichte V-Ausschnitt lässt einen Hauch Ihres Busens erahnen, doch gleitet der Blick stattdessen den schwanengleichen Hals hinauf. Schlichte, goldene Ohrringe trägt sie als einzigen Schmuck; ihre Nackenlinie ist Zierde genug.


REINA NOCHE
(Letra y música: Alfredo Rubín)

Seit sie vor einigen Monaten zum ersten Mal hier erschienen ist, lässt sie kaum einen Tanzabend aus

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Seit sie vor einigen Monaten zum ersten Mal hier erschienen ist, lässt sie kaum einen Tanzabend aus. Obwohl die Stammgäste sie als Gleichgesinnte inzwischen mit Namen ansprechen und herzlich begrüßen, weiß niemand Näheres über die junge Frau. Sie ist als Partnerin beliebt, denn ihr Tango ist voll Hingabe und Leidenschaft, doch die Bemühungen diverser Tänzer, ihr auch privat näherzukommen, weist sie freundlich, aber bestimmt zurück. Stets kommt sie allein, und so, ohne Begleitung, geht sie auch wieder. An diesem Abend hat sich ein neues Gesicht unter die Anwesenden gemischt. Der unauffällige Mann mittleren Alters ist ganz in Schwarz gekleidet. Obwohl bereits die zweite Oktoberhälfte angebrochen ist, sind die Temperaturen noch so mild, dass er mit seinem Rolli warm genug gekleidet ist. Ohne Zögern tritt er auf die junge Frau zu und fordert sie zum Tanz auf. Sie nickt leicht und lässt sich von ihm auf das „Parkett" führen.

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