5

101 3 0
                                    

Julia
*Nachmittag, nächster Tag*

Missmutig  musterterte ich unsere Professorin im unteren Teil des Hörsaals. Die letzten 15 Minuten verstrichen wie Stunden. Warum musste ich mir überhaupt eine Vorlesung über Herzchirurgie rein ziehen, wenn ich gar nicht in dem Bereich tätig werden will? Ich hatte ja nichtmal jemanden zum reden.

... 3....2....1... Endlich frei. Jetzt schnell zu Emma an den Parkplatz. Dort treffen wir uns immer, wenn um zehn vor die Vorlesungen zu Ende sind. Meistens sind wir dann auch gegen 16 Uhr Zuhause.

Heute stand aber Anna nicht an unserem Platz. Dort stand Mark, ein anderer Psychologiestudent und mein Verehrer. *Augen rollen* Ich hasse sowas,  vor allem, wenn die Leute dann nicht checken, dass man keinen Bock auf sie hat. Ständig kommt er in den Pausen zu mir und labert mich voll.

"Was willst du?", fragte ich genervt, als ich bei ihm ankam. "Also erstmal sollte ich dir sagen, dass Emma schon nach Hause ist, wegen so nem komischen Typen. Liam oder so hieß der. Sie meinte es würde ihm nicht gut gehen. Außerdem wollte ich dich noch fragen, ob du heute Abend vielleicht Zeit hättest", sagte er und sah mich unsicher an. "Oke und ne, ich hab heute Abend schon ein Date", sagte ich kalt und ging Richtung Wohnung.

"Ich bin Zuhause", rief ich durch die Wohnung,  als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte. Ich sah ins Wohnzimmer, niemand da. "Hallo?", rief ich erneut und bekam endlich eine Antwort:"Wir sind in deinem Zimmer." Also ging ich weiter und sah in mein Zimmer.

Liam lag an Emma gekuschelt in meinem Bett und schlief seelenruhig. Aus irgendeinem Grund löste dieses Bild einen Stich in meinem Herzen aus. "Es ist anders als es aussieht", erklärte mir Emma ruhig." Ich höre", forderte ich. "Liam hat mich angerufen, weil er kurz vor einer Panik Attacke stand, als ich hier ankam lag er schon zusammen gekauert auf deinem Bett. Ich wollte ihn nur beruhigen mehr nicht. Ich denke aber, wir können ihn so langsam wecken", beendete sie ihre Erzählung.

Verständnisvoll nickte ich. Ich ging auf Liams Seite und versuchte ihn wach zu rütteln. Nichts, der schläft aber tief, oder, nein warte. Ist da gerade ein Lächeln über seine Lippen gehuscht? Na warte. Ich legte mich neben ihn und rutschte näher zu ihm.  Dann flüsterte ich ihm ins Ohr:" Versuch das nächste Mal nicht zu lächeln", und direkt nach diesem Satz begann ich den Braunhaarigen zu kitzeln.

Meine gewünschte Wirkung hatte es ja. Er fing an zu lachen und strampelte mit den Beinen. "Julia, bitte hör auf", keuchte er. Dazwischen waren immer mal wieder kleine Lacher von ihm zu hören. Schließlich hörte ich auf, weil es keinen Spaß mehr machte.

"Liam, am besten skypest du jetzt mit den Jungs, dann hast du mehr Zeit zum fertig machen", gab ich Liam den Tipp und verschwand in die Küche. Dort machte sich Emma gerade einen Salat zum Abendessen. Ich hatte gar nicht bemerkt wie sie das Zimmer verlassen hatte. Muss wohl während der Kitzeleinheit für Liam gewesen sein.

"Na, hattest du keine Lust mehr Liam zu quälen?", fragte sie auch direkt als sie mich bemerkte. "Ich hab ihn nicht gequält, er hat sogar gelacht", verteidigte ich mich. "Wie auch immer du das meinst", grinste Emma mich an, " Willst du auch Salat?"," Nein danke. Ich geh gleich noch mit Liam weg", mein Grinsen war breit, sehr breit.

Ich meldete mich kurz ab und verschwand dann im Bad. Dort ging ich duschen und machte mich frisch, dazu noch ein schönes Sommerkleid mit Blumen und fertig war das Spektakel. Ich griff nach der Türklinke und wollte sie gerade aufziehen, als sie auch schon aufgedrückt wurde. Liam rannte fast in mich rein, weil er nicht darauf geachtet hatte, was vor ihm lag.

Ich ging ihm aus dem Weg und verließ ohne weiteres das Bad, schließlich musste er sich ja auch noch fertig machen. Ich ging nochmal zu Emma ins Wohnzimmer. "Wow, du siehst aber hübsch aus", kam es von ihr, als ich das Zimmer betrat. "Findest du? Meinst du es wird ihm gefallen? Was ist wenn er sich während des Essens wieder an sein Stardasein erinnent und mich einfach stehen lässt?", fragte ich unsicher.

"Ersten ja, zweitens jaha, drittens selbst wenn er sich daran erinnern könnte, würde er dich niemals stehen lassen", erwiderte sie und nicht viel später stand Liam schon hinter mir im Wohnzimmer.

"Können wir?", fragte er ungeduldig. "Ist ja gut, ich will mich nur noch verabschieden, dann komme ich", schmollte ich und umarmte meine beste Freundin zum Abschied. Ich drehte mich um und sah in die überraschten Augen Liams. "Du siehst wunderschön aus", flüsterte er mir ins Ohr. Dann gingen wir in den Flur un zogen uns unsere Schuhe an, dann verließ ich mit Liam in der Dämmerung das Haus....

Sorry, dass das Kapitel etwas kürzer war, aber ich brauch vermutlich ein ganzes Kapitel für das Date, also bis Morgen.

(816 Wörter)

I can't remember   (L.P. FF)   [✔]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt