Sicher, wir können die Städte wieder aufbauen die wir zerstört haben. Aber uns muss auch klar sein das sie nie wieder die selben sein werden.
- General Asmanov – Kurz vor der Bombadierung Moskaus -
Jason
10 Stunden später
Ich zitterte am ganzen Körper und wischte mir den Schnee aus dem Gesicht. Avexis schritt neben mir her und schien sichtlich unbeeindruckt von dem Wetter. Das ist so unfair, ich frier mir hier den Arsch ab und spüre noch nicht mal mehr meine Beine richtig. Ein Windstoß fegte über die Ebene und blies mich fast um. Avexis fing mich auf und stellte mich wieder auf die Füße. "Was ist los Jason? Sag bloß das bisschen Kälte reicht aus um dich fertig zu machen." "Leck mich. Ich bin nicht so Temperaturresisten wie du wie du siehst. Ich hoffe wir gehen nicht im Kreis." "Wieso?" "Weil ich hier sonst erfriere. Aber anscheinend haben wir Glück, ich seh da hinten was." Ich zeigte mit zittrigen Fingern auf ein paar Schatten die in den Himmel ragten. Aber das waren zu wenig um die Ausläufer von Neu Moskau sein zu können. Aber vielleicht bot es uns ein wenig Schutz vor dem Wetter. "Was ist hier passiert? Ich sehe die Sonne aber dennoch ist es hier kälter als sonst wo auf der Erde. Also soweit ich das gehört habe." Ich lies meine Arme kreisen und versuchte meine Hände zu wärmen. "Hier hat sich die Geschichte mal wieder wiederholt. Es ist nicht das erste Mal das wir uns gegenseitig bekriegen und Russland hat immer einen besonderen Platz in der Geschichte gehabt. Jedes Mal wenn der Feind angerückt ist hat sich die Bevölkerung und das Militär ins Landesinnere zurück gezogen und hat die eigenen Städte zerstört damit die anrückenden Truppen nicht vernünftig rasten konnten. So wurden die Angreifer dazu gezwungen ständig weiter zu ziehen da die Truppenführer den Angriff nicht abbrechen wollten. Moskau hat schon oft gebrannt, doch im letzten Krieg lief wie so oft alles aus dem Ruder. Der Verlauf war sogesehen wieder einmal der gleiche. Die Angreifer kommen, die Verteidiger ziehen sich zurück. Ich glaube es waren die Briten und die Amerikaner die in Moskau dann schließlich eingefallen sind. Natürlich war die Stadt bereits eine Geisterstadt, jedoch waren die Gebäude nicht zerstört worden wie es bisher der Fall gewesen ist. Jedoch hatten sie etwas anderes geplant. Während sich die Angreifer sammelten und ausruhten waren Bomber unterwegs, irgendwo in der Stratossphäre. Man nannte sie später die Eisbomber." Avexis schaute mich interessiert an. "Haben sie die Eiswüste hier erschaffen?" Ich schüttelte den Kopf und schirmte meine Augen mit meinen Händen ab um zu erkennen was vor uns war. "Nein haben sie nicht." "Aber wieso sind sie dann Eisbomber genannt worden?" "Die Magier die an Bord der Bomber waren sollten keinen direkten Angriff fliegen. Sie sollten ein Loch in der Atmosphäre schaffen. Normalerweise hält sie neben Strahlung und kleineren Meteoriten auch die Kälte des Vakuums von unserem Planeten fern." "Ich ahne wo das hinführt." War auch nicht sonderlich schwer zu erraten wie die Geschichte endet. "Sie rissen ein Loch in die Atmosphäre und dann brach die Hölle aus. Eine Art Eissäule bildete sich und fiel auf die Stadt herab. Die Soldaten sollen förmlich zersprungen sein und die die ganze Gegend wurde unter einem Eispanzer eingeschlossen. Eigentlich sollte es damit erledigt sein, doch wie so oft ging was schief und das Loch konnte nicht geschlossen werden. Jedenfalls nicht vollständig. Bis heute konnte das Loch nur bis auf knapp 2 Zentimetern geschlossen werden. Und deswegen wird es hier nie wieder wärmer werden." Ich schüttelte den Kopf und blieb vor einer Säule stehen. Er bot ein wenig Schutz vor dem Wetter so das wir uns etwas ausruhen konnten. "Ich muss zugeben, ihr Menschen seit kreativ wenn es darum geht euch gegenseitig umzubringen." Da hast du Recht. "Magie ist nicht unbedingt das beste was uns passiert ist. Aber man kann einer Sache keiner Schuld geben. Es sind die die sie nutzen die die Schuld tragen. Wie dem auch sei, das war das Ende der russischen Förderation und läutete gleichzeitig auch die letzte Phase des Krieges ein." Avexis wurde hellhörig. "Das Ende der russischen Förderation? Aber Moskau ist doch die Hauptstadt Russlands." Ich nickte. "Das ist richtig. Aber alles wurde unter einer gigantischen Eisschicht eingeschlossen." Ich klopfte gegen die Säule. "Weist du was das hier ist Avexis?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, was soll das sein?" Ich streckte mich und drehte mich dann zu Avexis um. "Das hier ist der angefangene Bau eines Weltraumlifts." "Ja und?" "Er wurde in Moskau gebaut." Er schaute mich fragend an. "Er wurde IN Moskau gebaut Avexis." Seine Augen weiteten sich, er schien zu begreifen. "Du meinst..." Ich nickte. "Genau das meine ich. Wir stehen hier gerade direkt über Moskau. Dem alten Moskau. Eingeschlossen in einen Eiswürfel der sich über fast den halben Kontinent erstreckt, einem Massengrab für Millionen von Menschen." Mir lief ein Schauer über den Rücken. "Lass uns weiter gehen. Wir haben es nicht mehr weit." Avexis nickte stumm und folgte mir als ich mich wieder auf den Weg machte.
Wir gingen schweigend durch die Eiswüste als nach knapp einer Stunde Lichter am Horizont auftauchten. "Avexis, dort hinten. Wir haben unser Reiseziel fast erreicht. Das dort hinten sind die Grenzlichter der Kuppelstadt Neu Moskau. Ich freue mich schon auf den warmen Wodka den sie den zu Fuß reisenden geben damit ihnen wieder etwas wärmer wird." Avexis beäugte mich misstrauisch. "Du weist das wir hier einen Auftrag haben oder?" "Ja, deswegen werd ich auch den Vodka trinken. So kommt man gleich ins Gespräch." Russen haben ne lockerere Zunge wenn sie angetrunken sind. Es dauerte nicht lange bis wir ein kleines Wachhäusschen erreichten. Ich hoffe doch das das nicht deren Ernst ist das die hier draußen nur ein Wachhaus stehen haben das das Gebiet hier überwachen soll. Aber wer bin ich das ich mich beschwere, ich muss hier ja nicht leben. Wir steuerten auf das Haus zu und klopften gegen die Tür. Ein Rumpeln war zu hören, dann Schritte. Die Tür öffnete sich und ein kräftig gebauter Mann mit langem Fellmantel und Fellmütze stellte sich vor uns in die Tür. "Was kann ich für sie tun?" Es war schwer ihn zu verstehen bei dem Akzent. "Privjet [Hallo]. Wir sind Agenten der CMTF und wollen den Brand in der Atalantebibliothek untersuchen. Wurden wir angemeldet?" Er schaute uns grimmig an und hob dann die Hand. Anscheinend sollten wir warten. Er verschwand wieder in der Hütte und rief jemanden an. Kurz darauf kam er wieder zurück. "Ihr seid angemeldet. Durch das Tor direkt zur Wachstation gehen. Einen schönen Tag noch." Er knallte die Tür zu und die Schritte entfernten sich wieder. "Angenehmer Zeitgenosse." "Keine Sorge, es sind nur noch wenige so. Die meisten sind etwas freundlicher geworden. Wollen wir dann?" Avexis nickte und wir gingen auf eine gewaltige Mauer zu. Ich weis zwar nicht wo die Russen das Material für die Kuppel her haben aber ich bin immer wieder beeindruckt wenn ich sie sehe. Die Kuppel an sich begann erst ab einer Höhe von knapp 1200 Metern und war an ihrem höchsten Punkt knapp 3000 Meter hoch. Im Durchmesser maß sie knapp 40 Kilometer und bietet Platz für aktuell 3,5 Millionen Menschen. Die Stadt an sich war autark, konnte sich also selbst versorgen. Die Energie gewinnt sie aus der Kälte um sie herum. Konverter wandeln die Kälte irgendwie in Energie um und versorgen so die Menschen in der Kuppel. Eine Schleuse öffnete sich vor uns und Licht strömte uns förmlich entgegen. Ich denke mal die wollen uns herein bitten. Ich beschleunigte meine Schritte und trat vor Avexis durch das Schott. Auf der anderen Seite erwarteten uns ein paar bewaffnete Wachen, aber sie hatten ihre Waffen nicht gezogen. Also waren wir immerhin schon mal nicht als feindlich eingestuft worden. Jetzt bleibt nur noch die Frage zu klären ob wir auch ermitteln dürfen oder nicht. Denn sonst war unsere Reise durch die Eiswüste ziemlich nutzlos.
"Genosse Hanson und Slyph?" Ich klopfte meinen Mantel ab und schaute auf. "Das ist richtig. Wir sind hier..." "Um den Brand zu untersuchen. Sagten sie schon. Ihr Ruf eilt ihnen vorraus Hanson, daher will ich direkt sein. Sie werden sich nur auf die Untersuchung beschränken. Wenn sie in einen Kampf verwickelt werden sollten tragen sie die Verantwortung für die Schäden. Mir wäre es lieber sie hätten wen anders geschickt aber ich kann da nichts machen. Machen sie also keinen Ärger, verstanden?" Ich legte meinen Mantel auf einen Stuhl und schaute dem Oberst oder was auch immer er sein sollte in die Augen. "Schon verstanden, keinen Ärger machen. Ich werd mich bemühen keinen zu machen. Solange ich freie Hand bei meinen Ermittlungen haben werden wir keine Probleme bekommen." Ich patschte ihm einmal gegen die Schulter und ging dann an ihm vorbei. Avexis nickte einmal kurz und folgte mir dann. "Ich würd den Mantel gegen was bequemeres tauschen. Uns erwarten wahrscheinlich angenehme 22 °C innerhalb der Kuppel." Kaum hatte ich den Satz zu Ende gesprochen ging eine Tür auf und warme Luft kam uns entgegen. "Wieso ist es so warm hier drin?" Ich zuckte mit den Schultern. "Es ist Sommer." Was man irgendwie bei der Eiswüste da draußen nicht glauben kann, aber eigentlich sollte Sommer sein. Ein Raunen empfing uns und viele starrten uns misstrauisch an. Man merkt sofort wie viel die Leute hier von der CMTF halten. "Pass auf das du nicht ausversehen etwas kaputt machst Avexis. Der Kerl hinter uns wartet nur auf einen Vorwand uns loszuwerden. Und ich denke du weist was damit gemeint ist." Er schaute mich aus den Augenwinkeln an. "Du meinst er steckt da mit drin?" Ich zuckte mit den Schultern. "Nein, aber er hat ganz klar was gegen die CMTF und mich. Der Feind meines Feindes..." "Ist mein Freund." Ich nickte. "Deswegen, schön ruhig bleiben und nichts kaputt machen. Kriegst du das hin?" Avexis knöpfte seinen Mantel auf und schaute sich um. "Ich spüre hier nichts was mir gefährlich werden könnte, ich denke ich werd mich zurückhalten können." "Gut. Mehr brauch ich nicht zu wissen." Ich rieb mir den Nacken und holte tief Luft. Ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden, aber als ich mich umdrehte sah ich niemand der sich merkwürdig verhielt. Kann auch einfach sein das ich mich hier in der Höhle des Löwen befinde. Da fühlt man sich schließlich immer beobachtet. Ich hoffe nur ich kann mein Versprechen halten und mache hier nichts kaputt. Aber da ich Ärger magisch anziehe wird daraus wohl nichts werden.
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Contractors - Dawn of Darkness [Roulette]
Ciencia FicciónDie Erde im Jahr 2120 AD Magie ist etwas alltägliches für die Menschheit geworden. Jeder kann sie nutzen und sie hat viele Anwendungen gefunden. Um die Menschen zu schützen wurde die CMTF, die Counter Magic Task Force, gegründet. Sie ist eine intern...