Kapitel 7

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Das Geländer sah ehrlich fantastisch aus.
Einfach, um den eigenen Kopf dagegenzuschlagen. Mit jeder Minute, die ich hier bei Ace verbrachte, brachten mich diese unendlichen Kopfschmerzen immer mehr um. Und dennoch verschwand ich nicht einfach, sondern... Unterhielt mich mit der Honigstimme.

"Du scheinst dich hier ja relativ gut auszukennen", bemerkte ich schließlich. Wenn ich schon mit ihm redete, konnte man eventuell gleich vernünftige Informationen abgreifen. "Hast du schon einmal hier gelebt?"

"Nein, aber ich besitze genügend... Freunde hier. Wie sieht's mit dir aus?"

Wie niedlich, dass er direkt von sich ablenken wollte. Als ob ich nicht über seine "Freunde" Bescheid wusste. "Ich komme aus Baltimore." Ich verstummte, biss mir auf die Lippe. "Habe jedenfalls als Kind dort gelebt", schob ich hastig hinterher, "bin aber bereits vor langer Zeit mit meiner Familie weggezogen. Keiner von uns mochte Baltimore wirklich." Verflucht. Jetzt blieb nur zu hoffen, dass er das zögern nicht gemerkt hatte. Oder die Hektik, eine Ausrede zu finden.

Selbst ohne ihn anzusehen, merkte ich seinen Blick auf mir ruhen. Seine prüfende Musterung. "Interessant..." Ein leises Lachen schwang in seiner Stimme mit. Seine Hand legte sich unter mein Kinn. Den Daumen an meinem Wangenknochen drehte er meinen Kopf zu sich, wobei ich die Augen verdrehte. Musste das sein? "Vielleicht waren wir schon einmal auf der selben Schule... Oder eventuell sogar Nachbarn. Denn zufälligerweise komme ich gerade erst aus Baltimore." Und zufälligerweise würde ich dir gerne dein Grinsen aus dem Gesicht wischen.

"Das glaube ich eher weniger. Wir haben ziemlich außerhalb gelebt und ich habe Privatunterricht bekommen." Eine ziemlich lahme Lüge, aber egal. "Ich hab zwar manchmal einige Schulen besucht, um zu schauen, wie es abläuft, aber an so ein gut aussehendes Gesicht würde ich mich sicherlich erinnern, nicht wahr?" Gut aussehend? In vielen Augen wahrscheinlich tatsächlich, mit den dunklen blauen Augen und den braunen, beinahe schwarzen, etwas längeren Haaren, die ihm locker ins Gesicht fielen. Sein Körperbau würde wahrscheinlich auch ziemliche viele Damen ansprechen, schade nur, dass seine Persönlichkeit so abscheulich war. Der Teufel war ein besserer Genosse.

"Das würdest du tatsächlich... So ein Wunderschönes Gesicht vergisst man nicht einfach." "Arroganter Mistkerl. Du siehst so oder so scheiße aus, egal was du machst." Ace hob die Augenbraue, weshalb ich erst realisierte, dass ich meinen Gedanken laut ausgesprochen hatte. Er beugte sich zu mir, bis ich seinen warmen Atem auf meinen Lippen spürte. "Das war aber nicht nett", raunte er mir zu, hatte die Hand, die zuvor leicht an meiner Wange lag in einer Bewegung zurückgezogen. Kurz darauf spürte ich einen plötzlichen Stoß an meiner Taille, der mich nach vorne stolpern ließ, bis meine Hüften gegen das Geländer stießen. Den Kopf hatte ich dabei wieder nach vorne gedreht, die Hände hastig um das Geländer geschlossen, was immerhin nicht allzu hoch war.

Noch während ich versucht hatte mein Gleichgewicht wiederzufinden, hatte Honigstimme sich hinter mich gestellt, trat schließlich immer näher. Etwas unterhalb meines Bauches spürte ich das Geländer leicht sich eindrücken, merkte seinen warmen Körper von hinten dich an meinem.

Einen Arm hatte er um meinen Bauch geschlungen, hielt mich somit wieder etwas stabil, während seine andere Hand über meinen Oberschenkel strich. "Entschuldige dich lieber, Kleines." "Für die Wahrheit?"
Sein Atem strich über die Haut meines Halses, wobei seine Lippen die empfindliche Haut einen Moment streiften.
"Entschuldige dich, Kleines, ansonsten spielen wir sehr viel schneller nach meinen Spielregeln als du willst." Ein leises Lachen drang über seine Lippen, die er auf meinem Hals ablegte, wobei er sich über mich gebeugt hatte. Seine Hand ließ er auf meinem Bein ruhen, begann jedoch dabei immer mehr an der Empfindlichen Haut zu saugen.

"Entschuldige bitte, dass ich die Wahrheit gesagt habe", presste ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Seine Finger gruben sich in mein Bein, die Lippen löste er für einen winzigen Moment von meinem Hals.

"Wahrheit? Du lügst dich doch nur selbst an, Kleines... Und jetzt eine richtige Entschuldigung, jedenfalls wenn du es nicht bereuen willst... Ansonsten..." Seine Lippen wanderten meinen Hals langsam hinunter, während seine amüsierte Stimme in meinen Kopf widerhallte und sogar durch die Kopfschmerzen drang. So unausstehlich. "Ansonsten nehme ich mir das, was ich will..."

Verflucht solltest du sein, Ace. "Entschuldige, ich habe es nicht so gemeint."

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