Ich könnte fast schon wieder heulen. ...
Flo: „Jana? Komm jetzt, ich muss auch noch mein Zeug erledigen!“
Zitternd laufe ich mit Dustin und Flo aus dem Gebäude. Meine Gedanken laufen gerade Amok. Von Diebstahl über Betteln bis hin zum Überfall ist alles dabei. Doch brauchbar ist keines davon. Abwesend trotte ich den Beiden hinter her. Und wenn ich doch jemanden um Hilfe bitte? Nein! Die würden doch nur die Polizei einschalten und das wäre sozusagen das Todesurteil für meine Mom. Nein.
?: „Hey!“, ruft jemand und ich werde schmerzhaft zurück gerissen. Vor mir steht Dustin und schaut mich wütend, aber auch besorgt an.
D: „Was war das denn gerade? Du kennst so etwas wie eine Straße und wie man sich dort zu verhalten hat, oder?“
I: „Natürlich?! Wieso fragst du so, als hättest du ein Kleinkind vor dir?“
D: „Weil du gerade einfach ohne zu schauen auf die Straße gelaufen und fast angefahren worden bist! Was zur Hölle sollte das?“, fragt er sauer.
I: „Oh... ich war in Gedanken ... sorry“
D: „Du brauchst dich nicht bei mir entschuldigen. Sei froh, dass der Autofahrer noch rechtzeitig bremsen konnte!“, zischt er wütend und dreht sich um.
Überall stehen Menschen und blicken mich an. Tuscheln. Einige zeigen auf mich. Andere schütteln einfach nur den Kopf.
Tränen steigen auf und wollen raus. So langsam kommt wohl der Schock. Zitternd stehe ich auf dem Bordstein und blicke ins Nichts.
Flo: „Jana?“
D: „Hey, komm schon, ich hab es nicht so gemeint!“
Flo: „Jana, verstehst du mich?“
Irgendwie ja, aber auch nur in meinem Unterbewusstsein. Deswegen antworte ich auch nicht. Ich kann gerade einfach nicht antworten.
Flo: „Verdammt Jana, antworte uns bitte!“
Doch anstatt auf seine Forderung einzugehen sacke ich in mich zusammen. Zitternd und abwesend kauer ich auf dem Gehsteig. Angestarrt von tausenden von Augen. Um mich herum knien sich Dustin und Flo und versuchen mich zu beruhigen. Doch es bringt einfach nichts. Immer wieder gehen mir das Problem mit der Geldbeschaffung und dem fast Autounfall durch den Kopf. Immer wieder bleiben neue Menschen stehen und schauen mich an als wäre ich eine Zirkusattraktion. Immer wieder reden Dustin und Flo auf mich ein.
In der Ferne ist ein schwaches Martinshorn zu vernehmen. Ich denke mir nichts dabei. Erst als vier Leute in grellen neonfarbenen Uniformen die Menschenmasse zur Seite drängen und anschließend vor mir stehen bemerke ich meine zu schnelle Atmung. Aber, aus mir unerfindlichen Gründen ist mir das egal. Und sofort drehen sich meine Gedanken wieder um Geld und Unfall und alles um mich herum ist wieder unwichtig.
?: „Jana, kannst du mich verstehen? Ich bin Oliver Dreier, der diensthabende Notarzt.“
Plötzlich zieht jemand mein rechtes und anschließend auch mein linkes Augenlid hoch und leuchtet mir mit einer Lampe hinein. Eigentlich mag ich es nicht angefasst zu werden und doch ist es mir völlig egal. Auch das mir gerade jemand mehrmals gegen meine Wange schlägt - egal. Jemand reibt mir schmerzhaft über mein Brustbein - egal.
?: „Jana, wenn du mich verstehen kannst, dann beweg einfach irgendetwas. Oder atme laut aus. Aber bitte mach etwas!“, weist die Stimme mich schon fast verzweifelt an. Aber ich kann einfach nicht. Selbst wenn ich wollte, es geht nicht. Und das scheint jetzt auch endlich diese komische Stimme zu bemerken. Denn plötzlich fliegen Wörter von deren Existenz ich nie wusste durch die Gegend.
?: „Midazolam ... EKG ... Propofol ... Intubation“
Und dann wird alles schwarz.***
Moin, Servus, Grüzie, Hi, Ola und weiß der Teufel was noch alles.
Ja ich lebe noch ... so mehr oder weniger zumindest. Hoffe es gefällt euch und ihr verzeiht mir meine Abstinenz.Wie geht es wohl weiter? Haut mal raus!
DU LIEST GERADE
Was jetzt? asds_fanfiction
FanfictionJana durchlebt gerade die schlimmste Zeit ihres Lebens, ihre Mutter soll einen Raubüberfall begangen haben ... was jetzt?