Was jetzt? asds_fanfiction

32.

Schwester Leandra legt ihm die Schiene an und ich gehe rüber zu Flo und Dustin.  ...

Florian starrt einfach nur an die gegenüber liegende Wand. Erst ein schnipsen lässt ihn zusammen zucken und seine Aufmerksamkeit komplett auf mich lenken.
I: „Wieder in der Realität?“, frage ich leicht besorgt, denn normal ist das nicht unbedingt.
F: „Wie geht es Jana? Schafft sie es? Kann ich zu ihr? Was...“
I: „Stop! Eins nach dem Anderen! Sie ist momentan im OP, da kannst du nicht zu ihr und das weißt du auch. Ich würde dich jetzt gerne untersuchen und ...“, unterbreche ich ihn, werde aber im nächsten Moment ebenfalls von ihm unterbrochen.
F: „Mir geht's gut! Ich muss einfach nur zu Jana!“, meint er und springt von der Liege runter.
I: „Du. Kannst. Nicht. Zu. Ihr! Sie liegt im OP! Setz dich wieder hin und ich untersuch dich, dann kannst du im Wartebereich auf Informationen warten, okay?“
F: „Nein! Ich will jetzt Informationen haben und zur Not besorge ich sie mir selbst!“, schreit er und will erneut von der Liege runter. Doch Dustin hält ihn fest. Das scheint ihm noch weniger zu passen, denn er holt aus und verpasst ihm mit dem Ellbogen eine blutige Nase. Na super. Noch ein Patientin mehr.
Das Geschrei scheint doch etwas lauter geworden zu sein als ich gedacht habe, denn plötzlich klopft es kurz und der Kopf von Pfleger Gena erscheint in der Tür.
Gena: „Alles gut bei euch oder brauchst du Hilfe, Georg?“
I: „Nein alles unter Kontrolle. Könntest du bitte mal in OP2 anrufen und nach Neuigkeiten fragen?“
Er nickt und schließt die Tür hinter sich.
Jetzt kann ich mich wieder um Dustins Nase kümmern. Florian starrt inzwischen wieder an die Wand. Seine Stimmungsschwankungen sind ja schlimmer als bei einer Frau in den Wechseljahren!
Beim Abtasten hat Dustin kurz aufgeschrien. Scheint frakturiert zu sein.
Dann klopft es erneut und Gena steckt seinen Kopf zur Tür rein.
Gena: „Kommst du mal kurz mit raus?“
I: „Moment. Dustin, du gehst bitte zum Röntgen und Flo ... Florian? ... Hey!? ... du gehst bitte in den Wartebereich.“, trage ich den Beiden auf nachdem ich auch endlich Florians Aufmerksamkeit habe.

I: „Gut Gena, was gibt's?“
Gena: „Sieht verdammt schlecht für die Kleine aus. Sie reanimieren sie bereits seit circa 20 Minuten! Ohne ein Zeichen auf Besserung. Ich glaub nicht, dass sie das überlebt.“
I: „Scheiße! ... Florian ist total fertig und Alex ...“
Leandra: „... der gibt sich die ganze Schuld an dem Zustand von ihr!“, vollendet sie meinen Satz.
I: „Wenn sie stirbt ... das würden sie alle nicht packen. Vor allem Alex und Florian nicht!“
Wir stehen schweigend nebeneinander und überlegen, wie wir die Nachricht der WG schonend überbringen könnten. Dann klingelt Genas Telefon.
Gena: „Ja? ... Okay scheiße ... mach ich ... okay danke ... tschüss!“
I: „Sie hat es nicht geschafft, oder?“
Er schüttelt bedrückt den Kopf.
Gena: „Nein ... Todeszeitpunkt 11:07 Uhr“
I: „Okay ich sag es ihnen!“
Doch schon wenige Sekunden später habe ich verdammt weiche Knie. Mich schauen so viel hoffnungsvolle Augen an. Hoffen, dass ich mit einer guten Nachricht zu ihnen komme. Hoffen, dass sie die OP gut überstanden hat und jetzt im Aufwachraum liegt. Gleich muss ich ihre Hoffnung zerstören. Ihnen sagen, dass sie es nicht geschafft hat.

***
Frohe Ostern und danke für die über 20k Reads!
Ich weiß, einige von euch haben sich ein Happy End gewünscht ... sorry. Ich will die Geschichte zu 100% abschließen und da kommt mir ein Tod von Jana ganz recht.

Nächste Woche kommt, wenn überhaupt, nur wenig. Ich hab zwar Ferien, schreib aber bald Abschlussprüfungen. Und n Festival ist auch noch am Samstag. Schönes Wochenende und restliche Ferien/Urlaub.

B_ienchen <3