-Chapter11

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-Shin'ichi Kudô as Conan Edogawa

„Die Gefühle anderer kannst du klar deuten, aber sobald du deine eigenen Gefühle untersuchen sollst, scheiterst du dabei regelrecht.

Kümmerst dich um die anderen, damit sie wie die sonne scheinen, doch du selbst wirst dadurch nur in den schatten gestellt, und verblasst wie die nicht erkennbaren Sterne.

Du setzt dir so viele Ziele, hast es fast erreicht, doch bevor du die Ziellinie übertrittst, bleibst du stehen und wartest so lange bis jeder die Linie übertrat.

Hast für jeden ein offenes Ohr über, aber verschließt dich sobald man dich fragt und tust einen auf glücklich, während alles um dich herum zerbricht und dich begräbt.

Setzt dein leben leichtfertig für andere aufs Spiel, obwohl du genau weißt dass du jedes mal drauf gehen könntest.

Du hast das Gefühl andere mit deinen Sorgen zu nerven, deswegen schweigst du lieber, weinst für dich alleine, und lerntest dadurch zu sagen:
'Macht nichts, ich hab nichts anderes erwartet'
Hasr gelernt, deine augen zu schließen, ein lächeln aufzusetzen und weiterzugehen.

Ich kenne deinen Kummer, du wurdest verletzt, von einer menschenseele die du sehr wertschätzt.

Nun willst du dich verschließen und keinem mehr vertrau'n. Haderst mit dir selbst, willst nicht nach vorne schau'n.

Doch ich sage dir eins, da draußen sind noch menschenseelen die fair und echt sind, also vertrau wieder!

Ich kenne auch deine Superkraft.
Hinter deinem lächeln mehr als 1000Gefühle zu verstecken.

Vielleicht kannst du deine Gefühle verbergen, aber verschwinden werden die trotzdem nicht, da sie zu einem gehören, doch nur wenige wissen, wie sie diese am besten zum vorteil machen.

Gefühle sind da, um sie zu zeigen, und nicht um sie zu verletzen.

Menschen, die ihre gefühle zeigen, sind weder dumm noch naiv. Im gegenteil, sie sind so stark, dass sie keine masken brauchen.

Lass mich dir nur noch eines sagen ..
viel zu oft versteckt man seine wahren gefühle hinter einer aufgebauten Fassade.

Deswegen vergiss nicht,
Gefühle verstecken, ist wie lügen."

Mein blick war stur auf den Sonnenuntergang gerichtet, während ich mit Ai auf der Terrasse, von Professor Agasa, stehe.

Ihre Worte waren wie eingebrannt, und wiederholten sich, wie ein Refrain eines Songs, in meinem Kopf.

„Das sagt mir genau die richtige, wenn ich mich nicht täusche, überspielst doch du alles, oder nicht?", ich schwenkte meinen Kopf zu ihr, damit ich sie ansehen kann.

Aus meinem Augenwinkel erkannte ich, dass die Terrassentür geschlossen war -jedoch nicht, dass sie nur angelehnt ist- und dass die anderen neugierig davor stehen und uns beobachten.

„Die Wahrheit ist doch, dass du ein besseres Leben hast, wie ich.

Du musst nicht mitansehen wie jemand wegen dir leiden muss.
Du musst nicht mitansehen wie du diese Person immer wieder aufs neue verletzt.
Du musst keine falschen Hoffnungen machen.
Du musst nicht 24/7 lügen.

Du hast menschen um dich herum, die dich mögen. Selbst die Kinder ziehen dich vor, und nehmen erst dann auf mich Rücksicht, wenn es zu einem Ernstfall kommt. Halt nein .. noch nicht mal da wird auf mich gehört", mit einem leichten, verletzlichen Unterton lachte ich auf, und sah nach oben zu den Sternen.

„Außer Ayumi natürlich .. sie war die erste, die mich in ihre kleine Detectiv-Boys-Gruppe aufgenommen hat. Sie hat wirklich alles getan, damit sie eine tolle Freundin ist und ich mich wohl fühle", für einen kurzen Augenblick zierte ein wahres Lächeln mein Gesicht.

„Weißt du..", fing ich seufzend an, als ich mich an das Gelände ablehnte. Das lächeln verschwand schneller, als es kam. „Ich kenne das Wort Familie nicht mal richtig. Meine Eltern waren schon früher sehr beschäftigt und hatten kaum Zeit für mich.

Im Kindergarten, sowie in der Vorschule, wollte keiner mit mir spielen, geschweige den befreundet sein. Außer eine. Oder eher gesagt zwei, da die andere dazu mehr oder weniger gezwungen wurde", leise kicherte ich kurz auf.

„Du musst wissen Sonoko und Ran konnten mich beide nicht ausstehen, da aber Ran so ein großes Herz hat, und mich anscheinend nicht mehr alleine sehen konnte, fing sie an mit mir Zeit zu verbringen, und da Sonoko ihre Beste Freundin ist, musst du nur eins und eins zusammenzählen.

Aber meine Kindheit ist eine andere Geschichte, die unwichtig ist und du nicht kennen musst.

Irgendwann kam auch der Zeitpunkt, wo ich für Ran mehr empfand.

Gefühle kamen ins spiel.
Nie ausgesprochene Gefühle.
Bis heute blieben sie unausgesprochen.

Wie dumm wäre es bitte von mir, ihr genau jetzt meine Gefühle zu erläutern. Was habe ich davon?

Ich hör ihr schluchzen, und versuche sie aufzumuntern, obwohl ich weiß dass ich der Grund bin.

Ich ertrag das nicht mehr, oka?
Ich komme nicht so einfach damit klar wie du!

Mit etwas hast du recht ..
ich kann die Gefühle anderer deutlich erkennen, aber sobald es um meine eigenen Gefühle geht, spiele ich mit verdeckten Karten, klappe zu wie ein Buch und lasse mich nur durch einen Code wieder öffnen.

Aber weißt du was, so muss ich nun mal leben.
Denn es gibt keinen, der mich versteht. 
Keiner versteht, wie ich mich fühle und welchem Gefühlschaos ich ausgeliefert bin."

Ein letztes mal sah ich nach oben, in die schwarze Nacht hinein, nur um den kleinen Lichtfunken darin zu sehen. 
Den Mond. 

Egal wie weit auch die Finsternis reicht, irgendwo ist immer ein Lichtfunke, der dir den Weg leitet. Überall, nur nicht bei mir, wenn ich ihn mal bräuchte. 

Seufzend wand ich meinen Blick davon ab, und sah zu der Stelle, wo Ai bis jetzt stand. Anscheinend ging sie schon hinein, zu den anderen. 

Mich stört es ja nicht, nein im Gegental. 
Ich war froh darüber, denn somit würden sie mich nicht ausspionieren. 

Mit langsamen Schritten betrat ich wieder das Haus, und verschloss hinter mir die Terrassentür, nur um ein Lächeln wieder aufzusetzen und zu der kleinen Gruppe zurückzukommen, als wäre nie etwas geschehen.
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Detektiv Conan ~ Shin'ichi KudôWo Geschichten leben. Entdecke jetzt