But he is my teacher

chapter 11

Ich habe Angst. Vor den Betrunkenen und vor Harry. Noch immer glaube ich den Schmerz seiner Ohrfeige zu spüren. Ich höre immernoch das Zischen, als seine Hand durch die Luft flog und das klatschende Geräusch, als es auf meine Wange traf.

Doch vielleicht war es auch nur ein Ausrutscher..? Aber solche Ausrutscher sollten nicht geschehen.. Ich dachte bei meinem Bruder Kyle auch immer es wäre das letzte Mal doch es hat nie aufgehört..

••• Flashback •••

Der Regen prasselte gegen meine Scheibe. Ich war 15 Jahre alt und lebte bei meinem bereits volljährigen Bruder. Er studierte noch und kam um diese Zeit immer nach Hause. Doch heute war es anders, er kam nicht. Ich saß auf meinem Bett, lauschte dem Regen und starrte auf die immerzu tickende Uhr an der Wand.

Die Zeit rannte förmlich vorbei, es wurde 18.00, 19.00, 20.00, 21.00 und schließlich 22.00. Wo blieb er nur? Er beantwortete meine Anrufe nicht und ich machte mir höllische Sorgen. er war noch nie so lange weggeblieben, ohne mir Bescheid zu sagen.

Ich beschloss, seine dämlichen Säuferfreunde 'Stulle' und Karl anzurufen. Die beiden waren schon älter und betranken sich jeden Abend. Kyle hatte noch nie viel getrunken, höchstens mal ein Bier auf einer Party,  aber betrunken hatte ich ihn noch nie erlebt.

Ich wählte also Stulles Nummer. "Ja?" brabbelte seine besoffene Stimme. "Hey, ist Kyle bei dir?" fragte ich. "Ja der iss totaal hacke.  Kann kaum noch schtehn duu." Angeekelt verzog ich das Gesicht, der konnte doch nich wirklich von Kyle sprechen.

"Sag ihm bitte er soll jetzt nach Hause kommen."  sagte ich höflich und legtr auf. Eine Stunde später kam Kyle dann nach Hause. Stulle hatte recht, er war total dicht. Anstatt Angst vor ihm zu haben, was vielleicht besser gewesen wäe, spürte ivh nur Wut.

"Bist du jetzt auch son gehirnloser Säufer geworden, hm?!" schrie ich ihn an. " Jezz reg dich abb. Hab doch nur n b-bischen wass getrunkeen." lallte er mich an. Na super, ich finde Alkohol total abartig.

"Du spinnst doch. Wenn Mom und Dad dich jetzt seh-" mit einem lauten Klatschen knallte Kyles Ohrfeige auf mich nieder. "MOM UND DAD SIND TOT DU DUMME KUH!" schrie er und boxte mir in den Bauch.

Vor Schmerzen schrie ich auf und fiel auf den Boden, Kyle trat mir noch einmal ins Gesicht  und  ich hörte ein knackendes Geräusch.  Ich glaube, meine Nase war gebrochen.  Es tat höllisch weh und die Tränen liefen mir nur so übers Gesicht.

"Das hast du davon. Noch einmal was von Mom und Dad und du kriegst noch mehr ab.  Und nächstes Mal bin ich nicht so nett. "  Er war so anders. Der Alkohol  hatte ihn verändert...

Am nächsten Morgen wachte ich, noch immer heulend ,  auf .  Kyle schnarchte noch,  hoffentlich hatte er sich jetzt ausgenüchtert.  Hoffentlich.

Ich ging zu ihm,  schmiss ihn vom Bett und schrie "Wie kannst du mir das antun?!  Guck mal wie ich aussehe. Du bist das letzte Arschloch. Zum Glück können Mom und Dad das nivht sehen "

Er rieb sich müde seine Augen und fragte "Was ist denn los?" Als er sich aufrichtete, zuckte er zusammen und fasste sich schmerzerfüllt an den Kopf. Als er die Augen ganz öffnete starrte er mich entsetzt an, sein Kinnlade klappte hinunter und seine Augen weiteten sich vor Schreck

"Oh gott, w - war ich das? "  fragte er entsetzt. Ich nickte und meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich hatte überall blaue Flecke und meine Schminke war total verwischt.  "Es tut mir so leid Beth bitte das kommt nie wieder vor! "

Ich weinte und ließ mich von ihm i n seine Arme ziehen. Wir umarmten uns eine Weile und als wir uns voneinander lösten,  hatte ich ihm schon verziehen.  "Versprich mir, dass du sowas nie wieder machst. Ich verzeihe dir, aber nur dieses eine Mal."

Doch bei dem einen Mal Verzeihen ist es nicht geblieben ....