Kapitel 2

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Eine kleine Gruppe von Reitern durchzieht die Landschaft. Tinus und Tobra hatten sich gestern dazu entschieden, das Wolkenschloss zu besuchen und König Linus um Hilfe zu bitten. Ohne es zu merken, dass sie nicht die Einzigen sind. Ein schwarz gekleideter Mann beobachtet sie aus der Ferne. Hinter ihm 3 Assassinen. "Männer, ihr wisst, was zu tun ist.". "Ja, Herr!". Die Männer verschwinden. Tinus spürt etwas, eine Kraft, die sich an ihm zerrt. Die glänzende Rüstung, die schwer auf seinem Oberkörper liegt und ihn schützt, beginnt langsam zu bröckeln.... Blitzschnell reagiert er und streift die Rüstung ab. Sie geht in Flammen auf und vor ihm wird ein Mann sichtbar, schwebend mit einem Dolch in der Hand. Tobra sieht ihn, schließt die Hände und überkreuzt beide Mittelfinger. Aus seinem rechter Arm schießt eine Wurzel, die sich verlängert und denn Mann trifft. Der fällt nach hinten und wird von einem Pferd zertrampelt. "Tobra, wir müssen...!". Der Boden explodiert und die ganzen Reiter wurden durch die Luft gewirbelt. Der Aufprall auf dem Boden raubt Tinus den Atem. Sein Ohr piept ununterbrochen, er hustet Staub, die Augen sehen nur noch verschwommen. "To...Tobb...Tobrra...!". Seine Hand fuchtelt und sucht nach halt. Hinter ihm stützt sich ein Wache auf seinem Speer und guckt sich um. "Ein Attentat.". Was denn sonst, wir müssen ihm...". Ein klaffender Schnitt an seinem Hals ist zu vermerken. Blut spritz raus und der Soldat kippt um. "Wie viele sind noch da?". Ein Knappe geht von Leiche zu Leiche und stellt fest, das von den zehn Wachen nur noch drei übrig sind.

"Vielleicht nur noch einer?". Woher kommt die Stimme? "Na Prinz, genau so naiv wie die Prinzessin?". Elvia. Er meint definitiv Elvia. Vielleicht ist es der selbe. Tinus versucht sich aufzurappeln. Neben ihn liegt stöhnend sein Bruder Tobra. "Was hast du mit Elvia gemacht?!". "Ich? Nichts...mein Bruder war es. Nun hab ich zwei Prinzen. Nicht?". Tinus zieht wutentbrannt seinen Schwert. Seine Augen leuchten grün auf, die Luft um den ihn knistert. Blätter wirbeln in der Luft und werden somit zu rasiermesserscharfen Klingen. Der Himmel verdüstert sich, doch der Mann gibt unbeeindruckt  Beifall. "Der kleine Prinz möchte also spielen? Hat denn der dürre alter Mann auf dem Holzthron dir nicht beigebracht, nicht mit fremden Menschen zu spielen?". Tinus wird dadurch noch wütender und schleudert die konzentrierte Energie, aus der Atmosphäre gezogen, auf den Mann. Die braust auf ihn zu, doch zerbarst an einer unsichtbaren Wand.  Der Mann wirft seinen Umhang zu Boden und darunter entblößt sich der, von Narben und Symbolen übersäten, Oberkörper. Die Symbolen flackern auf und zwei schwarze Flügel erheben sich aus seinem Körper raus. Der Kopf formt sich zu einem rabenähnlichen Gerüst, der einen Schnabel aufweist. Die Augen strotzen so von Energie und krähend stürtz er sich auf Tinus, der schützend sein Schild hebt....

"Tinus, Tinus wach auf!". Tobra rüttelt an seinem Bruder. "Tinus, TINUS, wach auf!". Das Lächeln auf Tinus Gesicht versichert Tobra, das sein Bruder noch lebt. "Tinus, die Spähtruppen vom Wolkenschloss haben und gefunden.". Er rüttelt weiter. Der Kopf von Tinus kippt um und ein soeben nicht erkennbarer Schnitt am Hals, öffnet sich nun wie ein Auge auf. Da waren es noch zwei.

Im Wolkenschloss angekommen, begrüßen ihn die Herren Linus und Victoria, doch er spürte nichts als Kummer und Traurigkeit. Er nimmt die vielen Menschen nicht wahr, die ihn begrüßten, er übersieht die architektonischen Meisterbauten, er schenkt den süßen Mädchen keine Aufmerksamkeit. Dieser Weg hierher hatte lange gedauert. Viele Opfer hatte es gefordert. "Prinz Tobra, ich hoffe, das Zimmer wird gefallen. Ihr Besuch ist ziemlich überraschend.". "Danke Königin Victoria.". "Sie hatten Glück, das meine Ermittlertruppen nach dem schwarzen Raben gesucht haben. Er hatte hier viel schlimmes angestellt. Die Hälfte in Sektor 2 wurde endgültig zerstört.".

"Auch bei Ihnen?".

"Was soll das heißen, auch bei uns?".

"Naja, mein Bruder und ich, wir sind hergekommen, um Ihnen..."

Er stockt. Gurgelnd versucht er verzweifelt nach Luft zu schnappen. Blut strömt aus seinem Hals und über seine Hand, die die Wunde versucht zu zuhalten. Königin Victoria weicht zurück auf und ruft die Wachen. Doch jegliche Hilfe ist zu spät. Er sinkt in sich zusammen. Blutend. Eine Blutpfütze bildet sich unter ihm und sickert durch den Holzboden. Da war's nur noch einer....SCHWÄRZE:

Eine Kleine KurzgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt