Best Friend? Boyfriend? • Malik

E i g h t

„Das ist aber keine vernünftige Art mit einem Popstar zu reden." zuckt sie und komischerweise bin ich überhaupt nicht angespannt.

„Mit einem Popstar nicht, mit meinem besten Freund schon. Also was wollt ihr? Es gibt Menschen, in deren Gegenwart ich lieber bin, außerdem ist es sehr kalt und ich habe keinen Bock hier draußen einzufrieren."

„Als ob so jemand wie Zayn Malik dein bester Freund ist." zischt sie ohne auf meine frage einzugehen.

„Ach nein? Warum bin ich denn dann mit ihm auf dem Konzert, oder hab bei ihm übernachtet, oder warum HAT ER ES MIR GESAGT?" Am Satzende werde ich immer lauter. „Hmm?" frage ich dann wieder leise und sie schüttelt belustigt den Kopf und will gerade eine schnippische Bemerkung machen, da kommt Lina auf einmal von hinten.

„Hailey können wir kurz reden." fragt sie und ich nicke, gehe hinter ihr her, aber nicht ohne Kira noch einmal anzurempeln. Sie setzt sich auf eine Bank und sieht mich an.

„Hör zu.Es tut mir wirklich leid. Ich wollte das nicht. Aber ich hab unsere Verabredung total vergessen. Und dann hat Kira angerufen und sie ist vorbeigekommen." Ich sehe sie mit zusammengekniffenen Augen an. Sie trägt viel mehr Make up als normalerweise, ihre Klamotten sind kürzer geworden und im Gesamtbild sieht sie aus wie eine Kopie von Kira.

„Hmm." mache ich nur.

„Bitte verzeih mir. Ich mach das wieder gut." Ich weiß nicht warum aber ich hab das Gefühl sie macht das nur um One Direction kennen zu lernen.

„Okay." murmle ich dann und sie fällt mir in die Arme.

„Und dann musst du mich One Direction richtig vorstellen." kreischt sie. Verdacht bestätigt. Ich schupse sie von mir weg und sehe ihr wütend in die Augen.

„Das ist es also nh? Weißt du was? Das kannst du vergessen. Ich bin glücklich wie mein Leben gerade ist. Natürlich woher war es auch toll. Mit dir. Aber das ist es eben. Mit dir. Du bist nicht mehr du. Kira hat eine neue Lina erschaffen. Eine die ich nicht kenn. Und die... die ich auch nicht kennenlernen will." schreie ich sie an und stehe auf ohne sie noch eines Blickes zu würdigen. Ich laufe an Kira vorbei, doch diese hält mich am Arm fest, so dass ich herumwirble.

„Was?" schreie ich sie an und sie sieht geschockt aus.

„Rede nicht so mit mir Bitch." kreischt sie und ich gehe ein paar Schritte nach hinten, bis ich gegen jemanden knalle. Ich schaue schnell hoch und sehe in Zayns Funkelnde Augen.

„Was ist hier los?" fragt er wütend.

„Ist egal." gibt Kira daraufhin eingeschüchtert von sich.

„Ohh ich glaube mir ist es nicht egal, wenn jemand MEINE BESTE FREUNDIN BELEIDIGT." knurrt er. Ein Funken Überraschung funkelt in Kiras Augen auf und ich kann nicht anders und muss spöttisch grinsen. Zayn ist gerade dabei einen Schritt nach vorne zu machen, aber ich halte ihn auf, indem ich ihn an der Hand packe und zurück zerre.

„Zayn wir gehen." sage ich bestimmend, werfe Kira noch einen Todesblick zu dann laufe ich mit Zayn durch die Gänge.

„Ist die immer so schlimm?" murmelt er dann und verstärkt den Druck auf meine Hand, die er immer noch festhält.

„Heute hatte sie nen guten Tag." gebe ich ihm leise als Antwort.

„Hey?" fragt er dann und bleibt stehen. Er lehnt sich gegen die Wand und zieht mich dann in seine Arme. „Lass dich von denen nicht unterkriegen." flüstert er und ich lächle.

„Danke Zayn." murmle ich und spüre sein Lächeln. Er streichelt mir über die Haare und in diesem Moment fühlt es sich so an, als würde die Zeit stehen bleiben, als hätte ich tausend Schmetterlinge im Bauch, als könnte ich für immer mit ihm hier stehen. Mit ihm. Nein Hailey. Du darfst dich nicht verlieben. Ihr seid Freunde. Mehr nicht. Und er ist ein Weltstar. Es geht einfach nicht. Und der Gedanke ist es, der mich innerlich zerreißt. Erst als ich einmal laut aufschluchze, merke ich, dass ich weine. Zum zweiten mal an diesem Tag.

„Hey nicht weinen." lächelt er und automatisch muss ich mitlächeln. „Komm jetzt." sagt er, nimmt wieder meine Hand und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Jetzt kribbelt es einfach überall und ich kann nichts dagegen tun. Ich lasse mich von ihm mitziehen und als er vor der Tür stoppt, zögert er kurz, dann geht er hinein. Drinnen sitzen schon alle versammelt auf dem Sofa und schauen mich erwartungsvoll an, aber ich zucke nur mit den Schultern. Ich habe keine Ahnung wieso es mir nichts ausmacht.

„Wie viel Uhr ist es?" frage ich stattdessen.

„Kurz vor halb 12." antwortet Liam mir und ich nicke.

„Wann musst du zuhause sein?" fragt Louis mich und alle schauen mich an.

„Um 12 aber ich fahre nicht noch mal mit Louis." gähne ich und zeige dann auf Louis, denn nun alle anstarren.

„Was wir mussten uns beeilen, außerdem wäre ich wegen ihr im Auto fast verreckt." lacht er.

„Idiot." murmle ich muss dann aber auch loslachen, als alle anderen uns verwirrt anstarren.

Louis liegt schon halb am Boden, ich halte mich an einem der Sessel fest und die anderen, ja die anderen gucken einfach nur doof, wie wir hier beinahe an einem Lachanfall ersticken.

„Ich bring dich nach Hause." murmelt Zayn, als wir und einigermaßen beruhigt haben.

„Zayn du kannst nicht mal fahren." lacht Harry

„Na und?" fragt er und setzt sich eine Snapback und eine Sonnenbrille auf. „Dann laufen wir eben."

Fällt auch gar nicht auf bei kompletter Dunkelheit durch die Straßen Londons zu laufen mit einer Sonnenbrille auf dem Kopf.

„Das ist ja mal so was von amateurhaft." meine ich und fuchtle mit einer Hand vor seinem Gesicht rum. Er fängt laut an zu lachen, weswegen nun alle ihn komisch anstarren.

„Halt! Wir bekommen noch Autogramme!" kreischt Eleanor und ich lache zustimmend. Die Jungs unterschreiben schnell unsere T-Shirts dann nimmt Zayn meine Hand und zieht mich durch den Flur, raus auf die Straßen, wo immer noch vereinzelte Fans stehen. Der Himmel ist wolkenfrei, und der große runde Mond leuchtet so hell wie nie zuvor. Ich sehe Zayn an, wie er neben mir herläuft und lächelnd den Mond anschaut.

Wir gehen gerade über eine Brücke als ich für einen Moment stehen bleibe.

„Es ist so wunderschön hier." flüstere ich und ich weiß nicht ob Zayn es gehört hat. Das Mondlicht spiegelt sich im Wasser und vereinzelt zwitschern irgendwo noch ein paar letzte Vögel. Ich sehe Zayn an der immer noch einfach nur lächelt und nichts sagt, also beginne ich ein Gespräch anzufangen. Wir reden über alles was uns in den Sinn kommt, dann fällt mir auf einmal was ein.

„Warum kannst du eigentlich nicht fahren?" frage ich ihn aber er zuckt nur mit den Schultern.

„Wir hatten immer so viel zu tun und eigentlich muss ich das ja nicht umbedingt können, also vielleicht später aber jetzt noch nicht." sagt er und lächelt dann wieder vor sich hin.

„Und was hast du heute eigentlich, dass du so vor dich hingrinst?" lache ich und er sieht mich nur verwirrt an. Ich hebe eine Augenbraue aber er zuckt nur mit den Schultern.

„Vielleicht habe ich einfach nur gut geschlafen?" fragt er grinsend und ich boxe ihn leicht in die Seite. Mittlerweile sind wir vor meiner Haustür angekommen und ich wollte mich gerade verabschieden, da fällt mir noch was ein.

„Kommst du noch kurz mit hoch? Ich hab dein T-Shirt noch oben." frage ich und er nickt einfach. Ich schließe die Haustür auf und stolpere schnell die Treppen hinauf, verwirrt, das Mum schon schläft gehe ich in mein Zimmer, Zayn kommt hinter mir her und setzt sich angekommen direkt auf mein Bett und zückt sein Handy, tippt irgendwas ein und steckt es dann wieder weg. Ich gehe schnell ins Bad und ziehe mich um, putze mir die Zähne und schminke mich ab. Und als ich dann wieder aus dem Bad komme, kann ich mich von diesem süßen Anblick kaum losreißen. Zayn liegt halb auf dem Bett, die Schuhe hat er noch an und seine Snapback hängt ihm im Gesicht und er schläft. Ich schnappe mir mein Handy und mache ein Bild, wer weiß, vielleicht kann ich es ja noch gebrauchen. Schnell laufe ich zum Bett, nehme ihm die Snapback und die Sonnenbrille ab und lege sie auf den Nachtisch. Dann lege ich mich neben ihn und schließe meine Augen.

Als ich am nächsten Morgen aufwache, liegt Zayn immer noch neben mir, allerdings liege ich in seinem Arm, er hat die Schuhe ausgezogen und die Augen offen.

„Morgen." murmle ich und er sieht mich lächelnd an. „Morgen." erwidert er.