F o u r t y - F i v e

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Harry überreicht mir seins schließlich als erstes. „Ich bin leider nicht sonderlich kreativ, aber ich dachte, es könnte dir trotzdem gefallen.“ Gibt er etwas entschuldigend zu, während ich das Papier aufreiße. Ein roter Schuhkarton mit einem Nike Zeichen kommt mir entgegen. Ich fange an Harry anzugrinsen und als ich den Karton öffne kann ich mich kaum noch beherrschen ihm nicht um den Hals zu fallen. Als ich damals - ich weiß nicht mehr wo es war - mit Niall und Harry vor einem Konzert durch die Stadt gebummelt war, waren wir vor dem Nike Shop stehen geblieben und sie durften sich meine Schwärmereien anhören, kurz darauf war Harry in den Laden gelaufen, wollte mir allerdings nicht verraten, was er mir geschenkt hat. 

„Danke Curly.“ grinse ich und umarme ihn, während er die Augen über diesen dämlichen Spitznamen verdreht. 

„Warte, das ist noch nicht alles.“ behauptet er und zieht dann ein kleines Armband aus seiner Hosentasche, dass er mir in die Hand drückt. Es war ein einfaches, dunkelblaues Lederband, mit einem kleinen Anhänger auf dem ein ‚H’ eingraviert war. Ich umarme ihn ein zweites Mal, bevor ich das Band um meinen Arm knote. Als nächstes zeigt die Flasche auf Liam, der mir ein kompliziert eingepacktes Geschenk überreicht. Ich reiße das Geschenkpapier auf und quicke auf, bevor ich anfange zu lachen.

„Ich konnte leider nicht widerstehen, als ich den gesehen habe.“ Ja, Liam lachte sich kaputt, während er mir, zusammen zu einem bedruckten Kissen, auf dem ein Bild von uns allen prangt, einen kleinen, pinken Lotso-Teddybär überreicht. Daneben liegt das selbe Armband in dunkelrot mit einem ‚L‘. 

„Danke.“ lache ich und umarme Liam kichernd. 

„Jetzt musst du mein Geschenk auspacken!“ ruft Louis, während er die Flasche, versucht unauffällig in den nächsten Papierkorb wirft.

„Unser.“ verbessert El ihn und ich lache leise auf. Die beiden überreichen mir gleich einen ganzen Karton.

Ich sehe kurz in sein grinsendes Gesicht, bevor ich mich dem Karton zuwende. Schnell entferne ich das Geschenkpapier und mache die Schachtel auf, die sich hinter dem Papier verborgen hat. 

Als erstes fällt mir ein kleines Buch auf, etwa in din a5-Größe. Ich schlage die erste Seite auf und falle vor lachen fast um. 

Das Bild, was dort eingeklebt war, entstand beim ersten Konzert der Jungs. Auf dem Foto waren El und ich abgebildet, unsere One Direction T-Shirt tragend und in die Kamera grinsend. 

Ich blättere weiter und immer wieder muss ich schmunzeln oder loslachen. Man erkennt deutlich, wie viel Mühe sie sich gemacht haben dieses Fotobuch zu basteln. „Süß.“ kommentiere ich lächelnd das letzte Bild, auf dem El, Louis, Zayn und ich abgebildet sind. Es war hier in Paris aufgenommen und stammte noch von gestern.  Das Bild ist wahrscheinlich das süßeste, dass ich je gesehen habe. Und das kitschigste. Aber das machte es irgendwie süß.

Ich lege das kleine Buch zur Seite und schaue, was noch in der Schachtel liegt. Ich ziehe eine kleine aber wunderschöne Kette hervor. 

Sie hat als Anhänger einen kleinen schwarzen Stein und darum kleinere Silberne Kugeln. 

„Das ist mein Geschenk.“ meint Eleanor und ich sehe sie lächelnd an. „Die ist wunderschön.“ erwidere ich und sie grinst, bevor sie wieder in Richtung Schachtel nickt. Ich schaue wieder auf den Inhalt und entdecke 2 bekannte Armbänder, mit einem‚L‘ und einem ‚E‘. El’s war ein türkisenes Bändchen, Louis hingegen ein einfaches schwarzes Lederband, die zusammen wunderschön aussehen. Und die Sammlung von Liam und Harry ergänzen. 

„Bekomm ich jetzt von jedem so eins?“ lache ich und schaue zu ihnen auf, jedoch sind ihre Gesichter auf einmal alle in eine andere Richtung gedreht. 

„Ich fühl mich voll ignoriert.“ Kopfschüttelnd ziehe ich den letzten Gegenstand aus dem Karton. Es war ein einfacher roter Umschlag. Gespannt öffne ich es und ziehe den Inhalt heraus. Das Geschenk ist von Louis. Erkennt man daran, Dass er beschlossen hat mal mit mir ins Tonstudio zu gehen, nachdem er so begeistert von meiner Stimme war und ich nun ein Gutschein für ein solches Studio in den Händen halte. Auch bei den beiden bedanke ich mich mit einer Umarmung und nehme dann Nialls Geschenk entgegen, welches ich gar nicht erst auspacken musste. Es war eine schwarze Gitarre, auf deren Rückseite er mit einem silbernen Stift eine Nachricht gekritzelt hat. Dazu drückt er mir ein kleines Päckchen in die Hand, ich hatte inzwischen aufgegeben, dass Geschenkpapier ordentlich zu öffnen. Zum Vorschein kommt eine Kette, an der ein kleines Plektron baumelt, außerdem ein Armband, mit dem Buchstaben ‚N‘. Und nachdem ich auch dem Iren um den Hals gefallen bin, bekomme ich auch von Zayn einen Umschlag überreicht. Neugierig öffne ich das rote Papier und ziehe einen weißen Gutschein heraus, der mich ihm um den Hals fallen lässt. „Danke, Danke, Danke!“ rufe ich glücklich aus und drücke ihm einen Kuss auf die Wange. Die anderen Jungs fangen an zu kichern, weswegen ich mich irritiert zu ihnen umdrehe. Ich hätte schwören können, sie hätten ein paar kleine Mädchen ins Zimmer gelassen. So hat sich ihr Kichern zumindest angehört. Kopfschüttelnd löse ich mich von ihm und lege den Gutschein fürs Tattoostudio zu den anderen Geschenken. Das er sich wirklich noch dran erinnern kann, das ich ihm mal erzählt habe, dass ich auch ein Tattoo will. Dazu bekomme ich erneut ein Armband, muss ich das extra erwähnen? Naja ich tu’s, da ist ein ‚Z‘ drauf.

Ich starre glücklich vor mich hin. Noch nie habe ich so einen schönen Geburtstag gehabt. Es war nie Geld da, für Geschenke, immer nur kam Lina, früher auch Leah. In der Tanzgruppe wurde mir gratuliert, mehr aber auch nicht. Nie hätte ich mir vorgestellt, dass jemand mal sowas für mich macht. Nie, in meinen wildesten Träumen, hätte ich all dies hier in Erwähnung gezogen. Nie hätte ich gedacht, dass ich nach Patric wieder einen Freund haben würde, der mich nimmt, wie ich bin, der mich nach all dem wieder so sehr aufbaut, dass ich ihm blind vertraue. Zayn war die erste Person, die es geschafft hatte, in mein Leben zu treten und alles wieder aufzubauen. Mich die schlechten Momente vergessen lassen und die guten noch schöner zu machen. Er hatte in diesen vier Monaten so viel erreicht, wie keiner vor ihm. Ich habe ihm einfach von Anfang an vertraut. Ich weiß nicht mehr, was ich mir damals dabei gedacht habe, aber ich hatte es einfach getan. Obwohl er für mich nur ein Junge war, den ich nicht kannte. Gut kann ich mich noch daran erinnern, dass ich ihm bei unserem zweiten Treffen gleich meine halbe Lebensgeschichte erzählt hatte, ihm die Ohren vollgeheult habe und er mich in seinen Armen gehalten hat. Wie er mich damals als stark bezeichnet hatte. Ich dachte, niemand hat gemerkt, wie sich eine Träne aus meinem Augenwinkel gelöst hat, bis sie sanft weggewischt wird und Zayns Gesicht vor mir auftaucht. Ohne ein weiteres Wort nimmt er mich in den Arm. Eine Weile sitzen wir schweigend da, genießen die Gegenwart des anderen. Bis die anderen diesen Moment zerstören, indem sie darüber diskutieren wo wir denn nun frühstücken gehen wollen. Ein leises Seufzen entweicht ihm, als Zayn sich wieder von mir löst. Er haucht mir einen sanften Kuss auf den Mund, richtet sich schließlich wieder auf und verschränkt unsere Finger. Ich fange wieder an zu lächeln. Wie sehr ich diesen Jungen liebe.

Best Friend? Boyfriend? • MalikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt