Der See

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Das warme Sonnenlicht spiegelte sich auf der Oberfläche des großen Sees. Ich zog meine Schuhe aus und lies meine Füße durch das angenehm kühle Wasser streichen. „Wie hältst du das nur aus Luna, es ist doch viel zu kalt!" hörte ich Ginnys Stimme neben mir sagen, sofort wurde mir warm ums Herz. Neville nickte zustimmend und setze sich im Schneidersitz an den Rand des Sees. Er schlug sein Kräuterkundebuch auf und begann zu lesen.
Eine angenehme Ruhe umgab uns und man hörte die Vögel zwitschern und das Wasser rauschen. Diese Mischung von Geräuschen, kombiniert mit den Menschen die gerade bei mir waren, hatten eine unglaublich entspannende Wirkung auf mich und machten mich unendlich glücklich. Ginny setzte sich neben mich und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Es war eine rein freundschaftliche Geste, aber mein Herz machte trotzdem Luftsprünge. Eine Strähne ihrer roten Haare wehte mir ins Gesicht, ich lachte und strich sie ihr vorsichtig hinters Ohr, sie lächelte mich dankbar an. Für einen kurzen Moment war es, als würde alles um mich herum verschwimmen und ich konnte nur noch ihren lächelnden Mund und ihre strahlenden Augen sehen, alles war so leicht, wenn sie da war und vielleicht mochte sie mich ja auch etwas mehr als nur Freundschaftlich? Nein, hör auf Luna. Sie steht auf Harry, mach dir keine Hoffnungen. Und doch bedeutete sie mir einfach alles.
Neville gähnte und der Moment war vorbei, Ginny drehte ihr Gesicht wieder dem Wasser zu und ich blickte auch runter auf meine Füße. Manchmal konnte Neville echt nerven, er war ja eigentlich ziemlich nett und irgendwie hatte ich manchmal das Gefühl, dass er auf mich stand, aber dauernd machte er alles kaputt. Was soll's, für Ginny werd ich so wie so immer nur die beste Freundin bleiben, ich musste seufzen. „Was ist los?", fragte Ginny besorgt, sie war so fürsorglich! „Ach nichts", antwortete ich mit einer wegwischenden Handbewegung, „ mir ist nur grade wieder eingefallen, dass die Nagler mir meine Sneaker gestohlen haben.", das hatten sie wirklich, was mich im Moment aber wenig beunruhigte, schließlich taten sie das dauernd. „Ach mach dir keine Sorgen, die tauchen schon wieder auf", ich nickte. Natürlich würden sie das, das taten sie schließlich immer.
Es wurde wieder still und deshalb fuhr ich jetzt auch mit meinen Fingern durchs Wasser, ein kleiner Fisch kam angeschwommen und umkreiste neugierig meine Finger. Ich stupste ihn leicht an, aber er blieb da. Ich beguckte den Fisch und konnte mich immer besser mit ihm identifizieren, ich konnte einfach nicht aufhören Ginny hinterherzulaufen und egal wie häufig sie mich wegschicken würde, ich würde immer wieder zu ihr zurückkehren, ich musste mich beherrschen, um nicht wieder zu seufzen, dann hätte sie bemerkt, dass irgendwas nicht stimmt und das wollte ich auf gar keinen Fall.
Verstohlen blickte ich zu ihr rüber und war überrascht, sie sah mich mit einem Lächeln im Gesicht an, schnell guckte ich wieder auf den See damit sie nicht bemerkte, dass ich sie angeguckt hatte. Auf einmal hörte ich ein paar Schüler anrennen, bitte nicht Harry, betete ich im stillen und drehte mich dann um, um zusehen wer es war.

Das beste Mädchen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt