Zurück nach Hogwarts

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Es war draußen schon fast dunkel als Ginny und ich beschlossen zurück zu gehen. Mein Pulli war in zwischen wieder getrocknet. Wir verließen lachend den Laden, ich wusste nicht einmal mehr warum wir lachten, aber wenn Ginny lachte, dann musste ich einfach mit lachen. Sie war so unglaublich süß wenn sie lachte. Es regnete immer noch und schon nach wenigen Metern bemerkte ich, dass ich anfing zu frieren, auch Ginny schien die Nässe nicht gut zutun, denn sie rückte näher zu mir. Ich spürte wie ihre Schulter gegen meine drückte und für einen kurzen Moment war es komplett still. Ich hörte den Regen nicht, wie er auf den Boden prasselte, ich bemerkte nicht wie mir meine nassen Strähnen ins Gesicht fielen und ich spürte auch die Kälte nicht mehr. Das einzige was ich spürte war Ginnys warmer Arm, wie ihre Haare ganz kurz mein Kinn strichen und mein Herz anfing Luftsprünge zu machen. Es war so als würde die ganze Welt für einen kurzen Augenblick still stehen und nur noch Ginny und ich da sein. Doch dieser Moment verflog und ich begann zu zittern. Wir waren komplett alleine auf den Straßen gewesen, aber jetzt sahen wir zwei Leute unter einem Regenschirm, die vor uns auf der Straße liefen. Es waren zwei Jungen, einer von ihnen war weißblond und der andere hatte kohlrabenschwarzes Haar. Ich hatte das komische Gefühl die beiden zu kennen, allerdings verschleierte der Regen meine Sicht und deshalb war ich mir nicht ganz sicher, ich würde aber später noch einmal nachfragen, denn falls ich recht hatte, würde das alles verändern.
Etwa eine halbe Stunde später kamen wir klitschnass und frierend in Hogwarts an. Ich war unendlich dankbar, als wir die große Halle erreichten, in der es deutlich wärmer war als draußen und in der es noch Reste von Abendessen gab, welches gerade zu Ende war. Mein Magen knurrte. Bis gerade eben war mir nicht mal auf gefallen wie starken Hunger ich eigentlich hatte, ich hatte in Hogsmead nur die heisse Schokolade getrunken und das machte nicht gerade satt, aber ich war einfach so auf Ginny fokussiert gewesen, das mir gar nicht aufgefallen war, das ich etwas hätte essen sollen. Die letzten Schüler strömten aus der Halle und Dumbledore wollte grade die Teller verschwinden lassen, als er uns beide bemerkte. „Hey ihr zwei, wollt ihr euch noch schnell etwas zu essen nehmen, ihr könnt das dann in euren Gemeinschaftsräumen essen." Wir beide warfen uns einen kurzen Blick zu und holten uns schnell zwei Teller auf die wir begannen essen zuschaufeln. Danach gingen wir schnell aus der Halle, um unser Essen zu verspeisen. „Willst du noch mit in den Gryffindor Gemeinschaftsraum kommen?", ich sah sie überrascht an, „ Geht das überhaupt?" , ich hatte noch nie davon gehört, dass ein Schüler in den Gemeinschaftsraum eines anderen Hauses gegangen war. Ginny zuckte nur mit den Schultern, „ wir können es ja mal probieren oder?", ich nickte und wir machten uns auf den Weg zum Turm, in dem der Gemeinschaftsraum lag. Wir gingen die letzte Treppe hoch und ich konnte das Porträt der fetten Dame sehen. Was dachte sich Ginny nur dabei, sie würde uns niemals durchlassen. Ich linste vorsichtig zu Ginny rüber, als wir uns dem Bild näherten. Sie wirkte ganz selbstbewusst. Diese Eigenschaft bewunderte ich an ihr, sie wirkte immer so als wäre sie sich mit allem sicher und als wäre alles gut, ich hingegen war voll mit Selbstzweifeln und würde mich die meiste Zeit am liebsten einfach in irgendeiner Ecke verkriechen, so dass mich niemand finden konnte und ich meine Ruhe hatte. Nur bei Ginny war es anders, bei ihr fühlte ich mich einfach wohl und irgendwie wertvoll, gewollt.
Wir blieben vor dem Porträt stehen, „Passwort?", fragte die Dame in den rosa Gewändern mit einem leicht arroganten Unterton. Ich blickte unsicher zu Ginny, sollte ich mir die Ohren zuhalten oder irgendwie ein Stück weggehen, damit ich das Passwort nicht hören konnte? Doch Ginny sag nur kurz zu mir rüber und lächelte mir aufmunternd zu, ich spürte wie ich leicht rot wurde, ich liebte es wenn sie mich so ansah, dann fühlte ich mich so unterstützt und so viel sicherer. Außerdem war ihr Lächeln auch einfach wunderschön, so wie alles an ihr.
Sie wandte ihr Gesicht wieder ab, blickte zur fetten Dame und sagte das Passwort.

Das beste Mädchen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt