Vollmondnacht

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"Mum, nun lass mich doch Mal los. Ich fahr doch nur nach Hogwarts und ich werde ganz oft schreiben." sage ich und sehe hilfesuchend zu meinem Vater. "Nun lass sie schon gehen Schatz, sie ist mittlerweile sechszehn und kann gut auf sich aufpassen. Außerdem hat sie ja auch noch die Jungs." sagt er und deutet auf James und Sirius die gerade eine ähnliche Prozdeur über sich ergehen lassen müssen. Seit es immer mehr Todesser werden, lassen uns unsere Eltern nur noch ungern nach Hogwarts gehen. "Denk dran Mum, wir haben Dumbledore und nirgendwo währen wir sicherer." sage ich, um meine Mutter zu beruhigen, die endlich von mir ablässt und ich verabschiede mich schnell.

Hinter mir tauchen James und Sirius auf dem Weg zum Zug auf. "Lasst uns schnell die anderen suchen und dann in den Zug, bevor es sich unsere Mütter noch anders überlegen und wir hier bleiben sollen." grummelt James und versucht seine Haare zu ordnen. Ich nicke, auch wenn ich die Sorge meiner Mutter verstehen kann, will ich um keinen Preis ihr bleiben, denn Remus und Hogwarts brauchen mich.

"Seht Mal, da sind sie." sage ich erleichtert, als Peter und Remus mit ihren Koffern neben sich aus der Menge auftauchen und uns zu lächeln. "Hey Leute." begrüßt uns Peter freudig und klatscht mit James ab, während Sirius Remus in eine Umarmung zieht. "Du siehst Grauenhaft aus Moony." kommentiert er. "Es ist bald Vollmond." erwidert der andere müde und lehnt sich an die Schulter des schwarzhaarigen. "Lasst uns reingehen, bevor wir hier Wurzeln schlagen." sage ich und ziehe die Schultern hoch. "Guckt da vorn ist Lily." sage ich und dirigiere die anderen in Richtung des Zuges.

Endlich sitzen wir zusammen im Abteil und ich seufze erleichtert, als ich die Tür hinter uns schließe. Plötzlich kreischt Lily kurz auf, bevor sie den großen schwarzen Hund auf dem Boden hinter den Ohren krault. "Mensch Tatze, erschrick mich doch nicht immer so." sagt sie und Remus lacht. "Wir sollten ihn noch etwas dressieren." sagt er und Sirius knurrt leise, bevor er seinen Kopf vertrauensselig in den Schoß des blassen Jungen legt. Ich setze mich neben die beiden und seufze gespielt. James wirft mir seinen mittlerweile fast berühmten wann-merken-die-beiden-wie-verknallt-sie-sind-Blick zu. Ich lache und betrachte, wie er sich leise von Lily zurechtweisen lässt. Sirius und Remus sind nicht die einzigen, die das merken müssen.

"Kommt Leute, wir sind fast da." reißt James mich von meinem Buch los und ich sehe aus dem Fenster. Ich seufze und ziehe meinen Umhang über, während sich Sirius zurückverwandelt. Lily lächelt traurig, als sie auf den noch schlafenden Remus hinabsieht. "Seid heute Nacht alle vorsichtig, wenn ihr mit ihm geht." sagt sie leise und ich nicke. "Sind wir doch immer, dich einzuweihen war eine von James besseren Ideen." erwidere ich und er verpasst mir einen leichten Schlag an die Schulter. Doch ich zwinkere ihm einfach nur zu, bevor ich Remus leicht an der Schulter schüttle, um ihn zu wecken. "Na komm Sweetie, du musst jetzt kurz aufstehen. Ich verspreche dir, wir bringen dich so schnell es geht noch etwas ins Bett, dass du noch etwas schlafen kannst, bevor der Mond aufgeht." flüstere ich und er nickt schwach.

Leider wird's nichts aus der zusätzlichen Stunde Schlaf, da Dumbledores Rede diesmal aus einen triftigen Grund länger dauert. Einmal in meinen sechs Jahren Schulzeit hat er einen Grund seine Rede unnötig in die Länge zu ziehen. Es geht um das berühmt berüchtigte Trimagische Turnier, das in diesem Jahr in unserer Schule ausgetragen wird. Wie gewöhnlich werden die drei Schulen Hogwarts, Durmstrang und Beauxbaton teilnehmen und dieses Mal ist Hogwarts der Ausrichter dieses lebensgefährlichen Spiels. Allerdings weiß ich noch nicht ganz was ich davon halte, da es nach allem was ich gelesen habe ein tödliches Turnier ist. Aber jetzt haben wir ein anderes Problem. Mein Blick wandert zu Remus, der nervös auf und ab wippt. "Wir sollten los." flüstere ich James zu und dieser nickt sanft. Lily, die ein paar Plätze weiter zwischen ein paar ihrer Freunde sitzt und uns einen besorgten Blick zuwirft. Doch ich nicke ihr nur aufmunternd zu, bevor ich den anderen aus der Halle und aus dem Schloss folge.

Ich halte meine Schnauze in den Wind und drehe den Kopf zur Seite, ich deute mit den Ohren nach links, um den anderen die Richtung zu weisen in der Remus sich befindet. Tatze schnaubt leise neben mir und wir setzten uns alle in Bewegung. Das machen wir jetzt schon gut ein halbes Jahr so, wir spielen fangen mit einem Werwolf, nur damit er nicht ins Schloss kommt. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und glaube eine getigerte Katze in einem der Bäume zu sehen, doch jetzt haben wir andere Probleme, als Katzen. Ich laufe dicht neben Krone her und da vorne ist auch schon Remus...oder Moony. Langsam habe ich mich an Sirius Spitznamen für uns gewöhnt, sie sind wie die zweite Haut die wir gerade tragen. Krone wendet sein Geweih und senkt den Kopf, um den Werwolf tiefer in den Wald zu drängen. Ich springe auf und schneide ihm mit aufgebauschtem Schwanz den Weg ab.

So geht das Spiel eine Zeit, bis wir am Ende einträchtig nebeneinander her traben. So wie immer, der Werwolf in unserer Mitte und wir um ihn herum, solange bis der Mond zu sinken beginnt und wir uns zum Schloss zurückbewegen. Endlich verschwindet der Mond hinter einer der dunklen Wolken und Remus verwandelt sich am Waldrand mit einem letzten Heulen zurück. Auch Sirius und James verwandeln sich sofort zurück und eilen zu ihrem Freund. Ich nicke der kleinen Ratte neben mir zu und wir machen uns auf zu Schloss, um gegeben Hindernisse Auszukundschaften.

Als die Sonne schon beginnt hinter den Hügeln hervorzulinsen, kommen wir endlich im Schlafsaal an und Sirius legt Remus auf dem Bett ab. "Ich mag nicht mehr." sage ich leise und lasse mich auf James Bett fallen. Nur um mich kurze Zeit später wieder aufzusetzen und mir die Augen zu reiben. "Lasst uns Frühstücken gehen." sagt James und lächelt schief. "Wir wecken ihn nach dem Essen." fügt er hinzu, als wir leise aus dem Raum gehen. Einer für alle, alle für einen. Das ist unser Motto.

Einer für alle, alle für einenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt