Sternenlicht

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Ich seufze, auch nach den Weihnachtsferien entspannt sich die Situation nicht, jüngere Schüler gehen nur noch in Gruppen, meist unter der Begleitung von Älteren. Die Slytherins spielen sich auf, als würde ihnen das Schloss gehören und die Gryffindors kämpfen dagegen an, wie die Rebellen die sie nun mal im Herzen sind.

Müde lasse ich meinen Blick über das dunkle Schlossgelände schweifen und sehe hinauf zu Wolken verhangenen Himmel, an dem nur vereinzelt hier und da ein Stern hindurch funkelt. " Das muss aufhören..." sage ich leise zu mir selbst und fahre mir mit der Hand durchs Haar. Gestern Abend waren wir wieder in eine Auseinandersetzung verwickelt, bei der Sirius einiges abbekommen hat und dadurch eine Nacht in der dieses Jahr immer gut gefüllten Krankenstation verbracht hat. Ich glaube Remus hat bei ihm geschlafen, da er abends nicht in den Schlafsaal zurückgekommen ist. James weicht Lily nicht mehr von der Seite, was auch gut so ist. Durch ihre Muggelstämmigkeit wäre sie allein ein beliebtes Ziel, egal wie gut sie ist und James wird schon auf sie aufpassen. Peter ist auch immer in der Nähe der beiden, sei es aus Angst selbst ein Ziel zu werden oder um James zu unterstützen, es ist gut, dass sie alle immer zusammen sind. Denn so sind wir stark.

"Ein hübsches Mädchen wie du sollte um die Zeit nicht allein hier draußen sein." ertönt eine Stimme hinter mir und ich wirble herum. Ein schmaler Junge mit dunkeln Haaren und braunen Haaren sieht mich lächelnd an. Ich glaube ihn schon in einigen Unterrichtsstunden gesehen zu haben, die wir mit den Slytherins zusammen haben, aber an seinem Namen kann ich mich beim Besten willen nicht erinnern. "Was willst du?" frage ich und ziehe meinen Zauberstab aus meiner Umhangtasche. "Den kannst du wieder wegpacken. Ich will mit dir reden. Es ist schwer dich ohne deine Freund zu erwischen." sagt er und ich mache langsam einen Schritt zurück. "Hab keine Angst. Ich will wie gesagt nur reden, denn wir müssen das vor dem nächsten Quidditchmatch stoppen." sagt er und ich ziehe die Augenbrauen hoch. "Warum?" frage ich kurze und versuche mich zu entspannen. "Weil es sonst eine Katstrophe gibt, einige aus meinem Haus planen einen weitreichenden Vernichtungsschlag gegen die Gryffindors, die sie als Blutsverräter sehen." sagt er und ich ziehe scharf die Luft ein. "Dir ist bewusst, dass das Spiel in zwei Wochen ist?" frage ich und er lacht. "Ja, das dürfte doch genug Zeit für dich sein, denn die Lösung des Problems ist zeitgleich einfach und doch kompliziert, das ist doch dein Spezialgebiet." sagt er und ich lege den Kopf schief. "Triff mich morgen Abend im Raum der Wünsche und dann erzähl ich dir mehr, komm allerdings allein." sagt er und dreht sich um. Ich ziehe die Schultern hoch, als mir ein kalter Schauer über den Rücken läuft.

"Wer ist dieser Kerl nur." murmle ich, als ich am nächsten Morgen zwischen Lily und James zum Frühstück gehe. "Wen meinst du?" fragt James und ich schrecke hoch. "Siehst du den Slytherin da vorne, der zwei Plätze links von Snape sitzt, ich hab ihn gestern gesehen. Aber keine Sorge er mich nicht." erzähle ich meinen Freunden mit gedämpfter Stimme. "Hm...ich glaube er heißt Kaiden...er gehört zu den gemäßigteren Feinden, aber warum interessiert dich das?" fragt Lily und ich zucke die Schultern. "Kenne deinen Feind." erwidere ich und tippe mir an die Nase. "Was brütest du in deinem Hirn schon wieder aus?" fragt James leise und ich schüttle den Kopf. "Nichts. Gerade mal nichts." sage ich und lächle. James zieht nur die Augenbrauen zusammen und lässt dann das Thema fallen.

"Ich geh noch kurz in die Bibliothek." sage ich, als ich mit den anderen im Gemeinschaftsraum sitze. "Soll wer von uns mitkommen?" fragt James, der sich gerade mit Peter und Lily über einen Geländeplan von Hogwarts, allerdings ist dieser nicht verzaubert. "Nein, ich schaff das schon. Passt ihr lieber auf die zwei Schlafmützen auf." sage ich und deute auf Remus und Sirius die beide auf der Couch kuschelnd schlafen. "Irgendwann muss ich das abzeichnen." sage ich leise zu mir, als ich mich auf den Weg zum Ausgang mache.

"Da bist du ja." ertönt die Stimme des Slytherins als ich den Raum betrete. Ich wirble zu ihm herum und sehe, dass er an einem Klavier sitzt. "Du spielst?" frage ich überflüssigerweise und er nickt. "Aber jetzt zum geschäftlichen." sagt er und legt den Kopf schief. "Ich erzähle dir alles was ich weiß." beginnt er und ich lege den Kopf schief. "Was bekommst du dafür?" frage ich und er lacht. "Du gehst mit mir Essen." erwidert er und ich mache unwillkürlich einen Schritt zurück. "Also?" sagt er und steht auf, kommt allerdings nicht näher. Ich sammle mich kurz und atme tief durch "In Ordnung ich gehe mit dir Essen Kaiden und jetzt erzähl schon. Meine Freunde werden mich bald vermissen." sage ich und er zieht überrascht die Augenbrauen zusammen.

"Okay, es ist wie gesagt ganz einfach. Es gab ein Gerücht, dass die Gryffindors uns fertig machen wollen. Da haben sich einige gedacht, den ersten Schritt zu machen und irgendwie ist das eskaliert. Jetzt zu schweren Teil. Du musst sie dazu bekommen, sich auszusöhnen..." sagt er und ich seufze. "Da ist der Haken. Obwohl...sollte gehen.." sage ich und stupse mir mit dem Finger an die schmale Nase. "Was?" fragt Kaiden, doch ich schüttle den Kopf. "Sorg morgen dafür das alle Slytherins sich auf dem Vorplatz des Schlosses versammeln." sage ich und drehe mich um, um zu gehen. "Aye Rosa." höre ich ihn noch hinter mir sagen, bevor ich aus dem Raum gehe.

Am nächsten Abend stehe ich an der Spitze eines Heeres von Gryffindors auf dem Vorplatz des Schlosses uns gegenüber die Slytherins. Ich kann Kaiden in ihrer Mitte erkennen. "Also, bevor jetzt irgendwer was sagt, lasst mich ausreden. Unsere Häuser waren nie die besten Freunde, aber deshalb müssen wir uns doch nicht gegenseitig das Leben zur Hölle machen." beginne ich und hebe die Hände um die aufkommende Unruhe zu stoppen. "Ich spreche für das Haus Gryffindor und ich versichere euch, dass wir nichts Böses wollten oder wollen. Wir müssen diese Kämpfe beenden, sonst reißt es die Schule in den Abgrund." rufe ich und aus dem Reihen hinter mir kommen zustimmende Rufe. Ich hebe meinen Zauberstab und die anderen Gryffindors folgen meinem Beispiel.

Ich sehe wie auf der gegenüberliegenden Seite ebenfalls die Zauberstäbe erhoben werden, langsam verziehen sich die Wolken am Himmel und die Sterne kommen zum Vorschein. Wir haben es geschafft, es war so einfach. Ein einfaches Versprechen reicht um Gegner zu einen und Frieden zu schaffen. "Das hast du gut gemacht. Aber woher wusstest du das?" fragt Remus der neben mir zum Schloss hinauf geht. "Ich hatte Hilfe." sage ich leise und nicke in Kaidens Richtung. "Er wollte schlimmeres verhindern und hat mir deshalb gesagt, wie ich das Problem lösen kann..." fahre ich fort und Remus nickt. "Aber sei vorsichtig." sagt er. "Ich bin immer vorsichtig und jetzt lass uns gehen, ich will in mein Bett."

Einer für alle, alle für einenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt