Schwarzweiß

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So ruhig unser viertes Schuljahr auch anfangen mag, umso kritischer werden die Zustände im Laufe des Oktobers in den Korridoren der Schule. Niemand weiß genau, was der Auslöser gewesen sein soll, doch momentan herrscht Krieg und die Lager tragen ihre Kriegsfarben Grün und Rot.

Seufzend sitze ich Lily gegenüber auf meinem Bett und spiele mit meinem Zauberstab herum, während sie versucht ein Buch zu lesen, allerdings alle zehn Sekunden aufblickt. "Willst du mir verraten was los ist? Du benimmst dich in den letzten Tagen wie ein Kaninchen..." stelle ich fest und sie sieht mich unsicher an. "Naja... es heißt Slytherin gegen Gryffindor... und die Slytherins mögen nun mal keine Schlammblüter..." sagt sie leise und ich ziehe die Augenbrauen hoch. "Was hat dieser Arsch von Snape gesagt?" frage ich und wirble meinen Zauberstab durch die Luft. "Ach nichts..." sagt sie leise. Ich fahre mir mit der Hand durchs Haar und seufze. "Doch. Irgendwas muss ja vorgefallen sein." halte ich dagegen und sie sieht endlich von ihre Buch auf. "Naja... er meinte das Potter an all dem Schuld sei und ich hab euch verteidigt, denn von dir weiß ich ja, dass das nicht stimmt und ich hab ihm gesagt, dass ihr eigentlich voll in Ordnung seid und er James nicht immer so herausfordern soll, dann würde er Sev in Ruhe lassen. Dann meinte er, ich sei endgültig eine von euch und ich wertloses Stück solle mich in Acht nehmen..." sagt sie und schluchzt. Ich stehe auf und setze mich neben sie, um ihr einen Arm um die Schultern zu legen. "Danke, dass du uns verteidigt hast. Was hältst du davon, wenn du mit mir zusammen zu den Jungs gehst und zusammen versuchen wir eine Lösung für den Streit zu finden." sage ich und sie sieht auf. "Ich dachte euch als Unruhestiftern gefällt solcher Trubel?" fragt sie unsicher und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Doch ich schüttle nur den Kopf. "Nein, sowas geht viel zu weit, es wurden schließlich schon Schüler ernsthaft verletzt." sage ich und sie nickt. "Okay, lass uns gehen. Wir müssen dem Spuk ein Ende bereiten." sagt sie und ich nicke freudig.

"Ich hab euch wen mitgebracht." sage ich freudig, als ich ins Zimmer der Jungen trete. Remus sieht von seinem Buch auf, während Sirius den Kopf von seiner Schulter nimmt und James seinen Zauberstab sinken lässt, als ich Lily ins Zimmer schiebe und hinter uns die Tür schließe. "Was macht Evans denn hier?" fragt Sirius und ich schnaube belustigt. "Kein Grund gleich so zu sein Black, ich will nur helfen." erwidert sie und ich schüttle den Kopf. "Bekommt euch ein Kinder und James hör auf zu starren, wir sind nicht im Zoo." sage ich und schiebe Lilly auf eins der Betten, als Peter in den Raum stürmt.

"Ihr werdet nie glau..." er unterbricht sich, als er Lily sieht und schaut unsicher von James zu mir und wieder zurück. "Nun spuck's schon aus Peter. Sie will uns helfen das Problem zu lösen." sagt James nervös, während er das Wort Problem in Anführungsstriche setzt. "Im dritten Korridor greifen einige Slytherins Gryffindors an...." sagt er und ich springe auf. "Was machst du dann hier, warum bist du nicht zu McGonagall?" frage ich und er zuckt zurück. "Beruhig dich Rosi...du gehst mit mir und Sirius in den Korridor und Remus und Peter holen McGonagall." sagt James und sofort sind die anderen auch auf den Beinen und ziehen ihre Zauberstäbe.

Lily folgt uns stumm den Gang entlang, ihren Zauberstab ebenfalls fest umklammert. Gemeinsam kommen wir im dritten Korridor des Westflügels an und tatsächlich hat dort eine Gruppe Slytherins einige jüngere Gryffindors eingekesselt. "Durchbrecht den Kreis und schützt die Jüngeren, aber Magie nur wenn sie nötig ist." ordnet James an und wir folgen ihm stumm. "Hey, Flachpfeifen legt euch mit wem in eurer Größe an!" ruft Sirius und die anderen wirbeln herum, sofort richten sich ihre Zauberstäbe auf uns und ich tauche zur Seite weg, um einem der Zauber auszuweichen. "Lily." flüstere ich, dem Mädchen hinter mir zu und sie gibt ein undefinierbares Geräusch von sich. "Sobald ich wir sie ablenken, gehst du zu den kleinen und dann rennt ihr so schnell ihr könnt." sage ich und stehe ohne Antwort abzuwarten auf und nicke James zu. Sofort beginnen er und Sirius die Aufmerksamkeit der Slytherins durch einige nicht so nette Sprüche auf sich zu ziehen und ich hebe meinen Zauberstab. "Expelliamus." flüstere ich und schon fliegt dem ersten der Zauberstab aus der Hand, dann dem nächsten.

Gerade, als ich den dritten der fünf entwaffnen will, kommt Professor McGonagall mit wehendem Umhang um die Ecke, dicht hinter ihr Remus und Peter. Sofort lassen ich und die anderen Gryffindors unsere Zauberstäbe sinken und die Slytherins ergreifen sofort das Hasenpanier. "Was ist hier los? Ach, ich will es gar nicht genauer wissen." sagt sie und hebt die Hände. "Ich lasse sie alle noch einmal mit einer Verwarnung davon kommen, aber merken sie sich, wenn ich das noch einmal sehe, habe ich keine andere Wahl." sagt sie laut, bevor sie leiser hinzufügt. "Lösen sie das Problem mit den Slytherins schnellstmöglich, sonst haben wir alle ein Problem." mit den Worten verschwindet sie wieder den Gang entlang und ich atme erleichtert aus. "Lasst uns zurückgehen und dann müssen wir endlich einen Weg finden, den Grund für dieses Was auch immer zu finden. Ich meine wir waren nie die Besten Freunde, aber irgendwas muss der Auslöser gewesen sein..." beginnt James, bricht allerdings ab, als ihm selber nichts mehr einfällt. Wir anderen nicken nur stumm und folgen ihm den nun leeren Gang entlang.

Wie sollen wir dieses Problem lösen? Nein, so darf ich nicht denken, wir werden es lösen. So wie wir jedes Problem gelöst haben, wir werden es zusammen schon irgendwie schaffen.

Einer für alle, alle für einenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt