"Mama lass mich los." beschwere ich mich leise, als ich mich von meinen Eltern auf dem Bahnsteig verabschiede. "Mum, ich fahr doch nur nach Hogwarts und bin nicht aus der Welt. Zu Weihnachten bin ich wieder zuhause. Mum, nun lass mich. Misses Potter macht doch auch nicht so einen Aufstand." murmle ich und schiebe meine Mutter von mir. "Aber meine kleine Hexe wird jetzt erwachsen." sagt meine Mutter und versucht mich wieder in ihre Arme zu ziehen. "Mama, jetzt lass mich, sonst verpass ich den Zug." endlich schaffe ich es mich befreien und verstecke mich sofort hinter James. "Lass uns sofort in den Zug verschwinden. Sonst erdrückt sie mich." flüstere ich, er nickt und schnappt meine Hand. "Bis Weihnachten Ma." ruft er und zieht mich zum Zug.
"Merlin sei Dank." flüstere ich, als wir uns nach einem leeren Abteil umsehen. "Rosa, komm wir setzen uns hier mit rein." sagt James und deute auf ein Abteil, in dem ein schmaler Junge in einem zu großen selbstgestrickten Pullover sitzt. Ich nicke und schiebe die Tür auf. "Hey, dürfen wir uns zu dir setzen?" frage ich und er nickt schüchtern. "Ich bin James. James Potter und das ist Rosalie Rhone." stellt James uns vor, als wir uns setzen. "Ich bin Remus, Remus Lupin." erwidert der Junge. Dann versinken wir im Schweigen. Ich stecke meine Nase in eins unser Lehrbücher, James spielt mit einem Schokofrosch herum und der der Junge namens Remus, starrt angespannt aus dem Fenster.
Wir müssen schon die Hälfte der Strecke geschafft haben, als James mich antippt. "Er ist irgendwie komisch." murmelt er und deute zu Remus, der eingeschlafen zu sein scheint, aber am ganzen Körper zittert. "Er tut mir leid." erwidere ich und ziehe die Nase nachdenklich kraus. "Das heißt wir werden uns um ihn kümmern." flüstert James und grinst. "Du hast es erfasst mein Lieber, also sei nett zu ihm." sage ich und stehe auf, um dem Jungen meinen Umhang überzudecken. Wobei er leider hochschreckt und mich mit großen Augen anstarrt. "Hey, hey...alles gut. Ich bin's Rosa." sage ich, als er vor mir zurückweicht. "Was...was hast du gemacht?" fragt er mit zittriger Stimme. "Nichts Schlimmes. Ich wollte dich nur zudecken, du hast gefroren." sage ich und setze mich neben ihn. Er nickt, rutscht aber noch ein Stück von mir weg. "Willst du noch etwas schlafen? Es dauert noch etwas bis wir in Hogwarts sind." biete ich an und er nickt müde.
Zu dritt treten wir auf den Bahnhof von Hogsmede. "Es ist hübsch hier." stelle ich fest und wische mir eine meiner dunkelblonden Haarsträhnen aus der Stirn. Remus nickt zustimmend und sieht sich vorsichtig um. "In welches Haus hoffst du zu kommen Remus?" frage ich, um eine Konversation in Gang zu bringen. "Das vermutlichstes ist wohl Ravenclaw." murmelt der Junge und ich nicke, danach schweigen wir wieder. Während des Weges zum Schloss starre ich gebannt auf das Wasser indem sich die Lichter der Bote und des Schlosses spiegeln.
Gemeinsam mit den anderen erklimmen wir von den Booten aus eine breite steinerne Treppe, bis zu einem großen hölzernen Portal, das mit Eisen beschlagen ist. "Wow." sage James und ich gleichzeitig, nur um uns danach einen wissenden Blick zuzuwerfen, endlich können wir herausfinden was an den Gesichtern unserer Eltern dran ist. Auf meiner anderen Seite drückt sich Remus neben mich und ich werfe ihm einen Blick zu, nur um zu sehen das ein schlanker Junge mit dunklen Haaren ihn von der Seite zu schubsen scheint. Schnell schiebe ich Remus zwischen James und mich und funkle den anderen böse an. "Danke." flüstert Remus und ich nicke knapp, dann öffnet sich die Tür und wir werden von einer schlanken Frau in einem langen grünen Umhang in die große Halle geführt.
Von der Hallendecke funkeln die Sterne zu uns hinab und ich lächle fröhlich. James grinst mich über den schmalern Jungen hinweg an. Dann werden wir vorm Lehrerpult aufgestellt. Nach und nach werden unsere Nachnamen vorgelesen und der Hut gibt unsere Häuser bekannt. "Lupin, Remus." ruft die Hexe, die uns hereingeführt hat und sich als Madame McGonagall vorgestellt hat. Langsam und schüchtern macht er einen Schritt nach vorn. "Warum immer die Außenseiter?" fragt James und sieht mich direkt an, während wir unseren neu gewonnen Freund betrachten. "Wenn wir Außenseiter zusammenhalten, sind wir nicht allein." erwidere ich leise, als der Hut ruft "Gryffindor!" Die Anzahl der Schüler die auf eine Aufteilung warten wird geringer. James schafft es natürlich ebenfalls nach Gryffindor, der Hut hat kaum sein Haar berührt. "Rhone, Rosalie." ruft man mich endlich auf und ich trete vor, den Rücken gerade und meinen Kopf leicht schief gelegt.
"Oh, ich hatte schon lange niemanden aus dem Hause Rhone mehr." sagt der Hut, sobald er auf meinem Kopf sitzt. "Bis jetzt war deine ganze Familie in Ravenclaw, wenn ich mich nicht irre. Naja, ich irre mich nie. Aber für dich sehe ich einen anderen Weg. Einen viel dunkleren, pass gut auf jene auf die dir vertrauen." sagt der Hut in meinem Kopf. Kurze Zeit später erschallt seine Stimme laut durch die große Halle "Gryffindor!" Ich stehe lachend auf und laufe zu James, der mit mir abklatscht. "Hammer!" ist sein einziger Kommentar dazu, als ich mich zwischen ihn und Remus quetsche. Ich hebe mein Glas mit Kürbissaft. "Auf sieben tolle Jahre in Hogwarts." klirrend stoßen die drei Gläser zusammen. Bevor wir endgültig mit dem Essen beginnen können, sagt Dumbledore noch irgendwas von einer Zaubertrankmeisterschaft, an welcher die älteren Schüler teilnehmen werden. Was mich zum momentanen Zeitpunkt allerdings nicht sehr interessiert, denn jetzt freue ich mich auf sieben Jahre in Hogwarts.
"Ich komm nachher nochmal zu euch." sage ich, als ich mich im Gemeinschaftsraum von den anderen beiden verabschiede und mich auf den Weg zu meinem Schlafsaal mache. Als ich eintrete, ist schon ein Mädchen da. "Hallo. Ich bin Rosa." sage ich, als ich mich auf das Bett neben dem Fenster setze. Sie lächelt fröhlich, als sie beginnt das Bett neben mir einzurichten. "Ich bin Lilly. Ist das nicht alles unglaublich. Ich meine wir sind hier und Zauberei gibt's wirklich." beginnt sie zu reden und starrt mich aus großen grünen Augen an. "Du bist nicht in einer Zaubererfamilie aufgewachsen?" frage ich und sie schüttelt den Kopf. "Ist es so offensichtlich?" fragt sie und lässt sich auf ihr Bett fallen. "Das legt sich mit der Zeit." sage ich und lehne mich auf meinem Bett zurück. "Ich werde noch meinen Freund besuchen gehen." sage ich und stehe wieder auf. "Wir sehen uns später." füge ich hinzu und winke ihr kurz zu.
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Einer für alle, alle für einen
Fanfic~Marauders Ära~ "Wir sind wie die drei Musketiere, von denen du erzählt hast." sagt Peter und kugelt sich vor lachen auf den Boden des Schlafsaals. "Nur, dass wir sechs sind und nicht vier." erwidere ich und lasse meinen Blick über die Anwesenden s...