Unser letztes Jahr vergeht wie im Flug und unsere letzten Prüfungen stehen viel zu schnell vor der Tür. Jetzt zählt es, jetzt gilt es alles zu geben. Seufzend liege ich am See, auf der einen Seite einen Stapel Pergament und Bücher, auf der anderen Remus, der in der Sonne döst und Lily, die sich damit ablenkt einen Kranz aus Gänseblümchen zu flechten. Während James, Peter und Sirius sich direkt am Ufer des Sees eine Wasserschlacht leisten. Es ist ein trügerischer Frieden, denn wir alle wissen in welch unruhigen Zeiten wir unseren Schulabschluss machen. Es herrscht Krieg und dessen sind wir uns bewusst. Ebenso wie den Gefahren, die das mit sich bringen wird.
"Seid ihr euch auch alle sicher, dass ihr dem Orden beitreten wollt?" fragt James, als er kurze Zeit später mit den anderen zurückkehrt. "Ja, Potter sind wir." Erwidert Lily, bevor ich überhaupt den Mund aufmache und Remus lacht. "Wir haben alle diese Entscheidung getroffen, jeder für sich." Sagt Sirius und ich nicke zustimmend. "Außerdem weißt du doch, einer für alle und alle für einen. Wir können dich das Schlecht allein machen lassen." Füge ich hinzu und James schüttelt den Kopf. "Ihr seid doch alle verrückt." Bemerkt er und ich zucke die Schultern. "Und? Normal sein ist langweilig und außerdem sollte man für seine Meinung und seine Freiheit einstehen." Erwidere ich, worauf die anderen zustimmend nicken. Mit den Worten versinkt die Gruppe im Schweigen. Ein stummes Einverständnis dieses Thema auf in wenigen Monaten zu verschieben, sobald wir aus der Schule raus sein würden, denn jetzt sind erstmal unsere Prüfungen und der Abschluss wichtig.
Zu diesem Zeitpunkt im warmen Sonnenschein am See von Hogwarts, erahnte noch niemand von uns wie unsere Geschichte enden würde. Es vermutete niemand, dass sowohl Kaidens und meine Tochter, als auch James und Lilys Sohn eines Tages als Waisen aufwachsen würden. Das unsere besten Freunde entzweit werden würden. Einer von ihnen in Askaban für eine Tat die er nie beginn, dass einer von ihnen zum Verräter werden würde und der letzte vollständig allein da stehen würde, auch wenn wir uns geschworen hatten, einander nie zu verlassen. Aber wer von uns konnte zu diesem Zeitpunkt schon das alles voraussehen? Hätten wir uns anders entschieden, wenn wir unser Ende schon damals gewusst hätten, wenn wir gewusst hätten, dass keine unserer Liebesgeschichten zu dem Zeitpunkt ein glückliches Ende finden würde. Vermutlich nicht. James hätte Lily trotzdem im Park vor den Lilien gefragt ob sie ihn heiraten wolle. Sie hätten trotzdem stundenlang darüber gekabbelt wie sie ihr Kind nennen wollen. Sirius wäre trotz dessen ihr Geheimniswahrer geworden und später für seinen Patensohn gestorben. Remus hätte trotzdem an unserer Seite gekämpft, auch wenn er gewusst hätte, dass wir ihn alle zurücklassen müssen. Peter, ja Peter, er hätte uns vielleicht nicht verraten, wenn er die Folgen gekannt hätte, aber nicht umsonst ist sein Animagus eine Ratte. Auch, wenn Kaiden und ich gewusst hätten, dass wir unsere Tochter nie aufwachsen sehen, so hätten wir uns trotzdem nie anders entschieden. Ich würde sie auch jetzt noch in ihr Körbchen legen, ihren kleinen Wolfshund, den Sirius und Remus für sie gekauft haben, dazu setzen und sie von unseren Eulen fortbringen lassen. Kurz bevor die Todesser ins Zimmer stürmen und unser Leben in einem grünen Blitz endet, in der Hoffnung meine Freunde seien sicher, was sie durch den Verrat ihres Vertrauten nicht waren.
Wir würden uns aus so vielen Gründen wieder so entscheiden, für unsere Freunde und unsere Lieben, aber auch aus dem einfachen Grunde, dass unsere Kinder es schaffen würden. Harry, Ron, Hermine, Mary, Cedric, Oliver und all ihre Freunde. Ich würde heute jede Entscheidung erneut treffen in dem Glauben, dass sie es schaffen werden und unsere Welt retten. Mit unserer Karte, die durch einen dummen Zufall in Filch Büro gelandet ist, dem Umhang und auch dem Teamgeist der uns damals so stark gemacht hat. Doch das ist eine andere Geschichte.
![](https://img.wattpad.com/cover/173013321-288-k748318.jpg)
DU LIEST GERADE
Einer für alle, alle für einen
Fanfic~Marauders Ära~ "Wir sind wie die drei Musketiere, von denen du erzählt hast." sagt Peter und kugelt sich vor lachen auf den Boden des Schlafsaals. "Nur, dass wir sechs sind und nicht vier." erwidere ich und lasse meinen Blick über die Anwesenden s...