SECHSUNDZWANZIG

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Es war Samstag Morgen und ich saß auf den zwei Treppenstufen vor meiner Haustüre, da ich darauf wartete von Blake abgeholt zu werden.

Wir hatten, nach diesem irgendwie peinlichen Gespräch in der Schule, ausgemacht Basketball zu trainieren. Er hatte mir seine Hilfe ja bereits angeboten als wir im Kino waren und ich hatte mich dazu beschlossen, einzuwilligen. Blake war zwar derjenige der mich gefragt hatte, ob ich denn jetzt Hilfe gebrauchen konnte, jedoch schlug ich vor das ganze heute Morgen zu tun.

Es war zwar umständlich das er extra von sich zu mir fuhr, um dann wieder zu sich zu fahren, aber was soll's. Immerhin meinte er das er einen Basketballkorb im Garten hatte und deswegen bot sich das Ganze eh an.

Ich war nervös und das nicht nur weil ich Blake gleich wieder sehen würde, sondern auch weil ich nicht wusste ob seine Eltern vielleicht sogar daheim waren. Oder was ist wenn uns jemand aus der Schule sah? Es störte mich eigentlich nicht, aber mir wurde erst letztens klar was für ein Ziel ich da gleichzeitig wurde.

Denn bestimmt die Hälfte der Mädchen auf meiner Schule schwärmten für Blake und wenn sie erfahren würden, dass ich ihn schon ein paar mal getroffen hatte, würden sie mich noch mehr hassen.

Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als Blake's Wagen vor meinem Haus anhielt. Seufzend stand ich auf und sah mich kurz um, ehe ich meinen Rucksack schulterte und auf das Auto zu lief. Mit schnellem Atem und zittrigen Händen öffnete ich die Beifahrertüre und sank auf den Sitz, die Türe schloss ich sogleich wieder.

„Hey.", sagte ich leise und warf ihm einen schnellen Blick zu. Blake lächelte mir sanft entgegen und mir erging nicht, wie unglaublich gut er heute aussah. Er sah aber auch immer gut aus, oder? Wieso konnte es mir nicht so gehen?

Ich hatte mich auch heute nicht sonderlich heraus geputzt, auch wenn ich eigentlich für Blake extra gut aussehen wollte. Ich trug eine schwarze Sporthose, welche eng anlag. Dazu hatte ich ein weißes T-Shirt angezogen, denn falls ich schwitzen sollte sah man wenigstens keine ekelhaften Schweißflecken.

Das wäre unangenehm.

Im großen und ganzen war mein Outfit einfach, jedoch besser wie ich sonst in der Schule rum lief. Immerhin trug ich eine enge Hose, in der Schule hatte ich meist Jogginghosen oder weite Jeans an. Damit man nicht so sehr sah, wie dünn meine Beine waren. Ich wollte nicht noch mehr verurteilt werden, sonst hieß es noch ich sei magersüchtig. Die Leute an meiner Schule waren wirklich lästerfreudig.

„Hey.", erwiderte er schließlich und fuhr los, sein Kopf wanderte immer mal wieder in meine Richtung. „Wann ist denn das Spiel?", wollte er nach einer Weile wissen, er musste wohl das Basketball Spiel meinen.

„Heute Abend.", beantwortete ich knapp seine Frage und blickte dabei aus dem Fenster. Wir fuhren durch die Stadt und ich wusste, dass Blake auf dem Weg zum Reichen Viertel war. Mir war klar das seine Familie viel Geld hatte, das musste einem schon beim Auto von Blake auffallen.

Nicht viele Teenager fuhren einen Audi.

„Ich denke ich werde kommen und zu sehen.", sagte er plötzlich und riss mich somit aus meinen Gedanken.

Verwirrt schaute ich zu ihm, er sah konzentriert auf den Verkehr vor uns.

„Ich spiele aber doch gar nicht." Wieso sollte er bei einem Basketball Spiel zu sehen, bei dem ein paar Mädchen spielten, die alle nicht allzu beliebt waren. Blake wurde dort mit Sicherheit noch nie gesehen, seine Freunde gingen schließlich auch nicht hin.

Naja, davon ging ich zumindest aus. Ich war noch nie bei einem Spiel, bis vor kurzem wusste ich nicht mal das wir ein Mädchen Team hatten.

„Ich weiß, aber das ist doch egal. Dann seh ich dir eben beim auf der Bank sitzen zu." Blakes Mundwinkel wanderten nach oben und auch ich begann leicht zu lachen.

BlakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt