NEUNUNDDREIßIG

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Unschlüssig saß ich auf meinem Bett und überlegte, was ich jetzt tun sollte.

Entweder ich machte mich nun fertig und fuhr zu Blake, um ihn persönlich darauf anzusprechen, oder aber ich blieb hier und ignorierte ihn, bis er den ersten Schritt auf mich zu machen würde.

Stöhnend stand ich auf. Ich entschied mich für die erste Variante, was hatte ich schon zu verlieren. Und vielleicht war das alles ja auch einfach nur ein großes Missverständnis.

Im Bad angekommen duschte ich und zog mich um. Danach betrachtete ich mich in meinem Spiegel, ich trug eine schwarze Jogginghose und ein weißes T-Shirt. Eigentlich war ich ganz zufrieden damit, wie ich im Moment aussah. Auch in der Schule fühlte ich mich wohler, trotz der schrägen Blicke meiner Mitschüler oder Pearls verachtenden Worten.

„Ich gehe zu Blake.", informierte ich meine Mum, als ich ins Wohnzimmer trat und sie auf dem Sofa vorfand. Ihr Kopf schnellte zu mir und sie starrte mich für einen kurzen Moment stumm an.

„So willst du gehen?", fragte sie nun ungläubig. „Ihr habt ein Date und du gehst so?", hackte sie nach und prustete daraufhin los.

Eingeschnappt verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust. „Mir gefällt was ich anhabe und außerdem haben wir kein Date.", zischte ich etwas zu sehr gereizt. Meine Mutter hörte auf zu Lachen und zog verwirrt ihre Augenbrauen zusammen.

„Na schön, wie du meinst. Und sei nicht immer so eine Zicke.", erwiderte sie genervt. Ich schnaubte sauer aus, ehe ich das Wohnzimmer verlies und meine Autoschlüssel schnappte.

Auf dem Weg zu Blake wurde ich immer nervöser, ich war gespannt was er zu sagen hatte. Ich hoffte nur für ihn, dass er eine plausible Erklärung dafür hatte, denn wenn nicht wars das. Ich würde wieder in mich kehren und meine gute Laune, die ich seit ein paar Wochen hatte, würde wieder verschwinden.

Nach ein paar Minuten kam ich schließlich bei ihm an und stieg langsam aus meinem Wagen. Mit jedem Schritt den ich auf seine Haustüre zu machte, wurde ich nur noch nervöser und am liebsten würde ich einfach wieder gehen.

Bevor ich überhaupt erst klingeln konnte, wurde die Türe von ihm geöffnet und mein Blick schnellte zu Blake, welcher mich grinsend ansah. Noch bevor ich reagieren konnte, zog er mich zu sich und drückte seine Lippen auf meine.

Sofort schoss mir der Gedanke in den Kopf, wo seine Lippen heute wohl schon alles waren. Bei Pearl.

Ich erwiderte den Kuss nicht, mein Mund blieb zu und meine Augen waren geöffnet. Als auch Blake bemerkte, dass ich ihn nicht küssen wollte, löste er sich von mir und trat ein paar Schritte nach hinten. Er schaute mich wie vor den Kopf gestoßen an und beinahe hätte ich mich schlecht gefühlt.

Aber dann erinnerte ich mich an Pearl.

„Was ist los?", hackte er jetzt nach und sah mich unbeholfen an, er hatte wohl keinen blassen Schimmer weshalb ich sauer sein könnte.

„Überleg doch mal.", sagte ich kalt und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. Blake zog verwirrt seine Augenbrauen zusammen.

„Komm erstmal rein." Blake machte eine Handbewegung in Richtung Küche, woraufhin ich widerwillig dort hin lief. Ich würde sowieso gleich wieder abhauen, wenn er mir das erzählte was ich erwartete.

Nämlich das er mich mit Pearl betrog oder vielleicht auch, dass er mich nur verarschte und weiterhin noch mit Pearl zusammen war.

Ich schüttelte angewidert den Kopf. Ich hoffte inständig das Blake einen Grund dazu hatte, warum er mit Pearl in sein Auto gestiegen war. Denn wenn nicht war ich am Boden zerstört, das stand fest.

BlakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt