VIERUNDVIERZIG

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Nervös setzte ich meinen Finger auf der Klingel ab und wartete darauf, bis Tessa die Haustüre öffnete.

Auch wenn ich nur zu Tessa ging und noch nicht mit Blake's Vater an einem Tisch saß, war ich schon jetzt nervös wie nochmal was. Ich wollte alles richtig machen, William sollte einen guten Eindruck von mir haben.

„Hey Süße.", strahlte Tessa sogleich, als sie die Türe öffnete und mich in eine kurze Umarmung zog. Ich trat ins Innere des Hauses und zog die Haustüre wieder hinter mir zu, ehe ich mich an Tessa wandte.

„Hi.", erwiderte ich dann schmunzelnd, ehe ich meine Schuhe auszog.

„Komm, gehen wir in mein Zimmer.", sagte Tessa sofort und lief mir voraus, damit ich ihr folgen konnte. Etwas unbeholfen trottete ich in ihr Zimmer und sah mich gespannt um, als ich die pinken Wände begutachtete und die vielen Poster darauf.

Tessa hatte ein sehr mädchenhaftes Zimmer, was aber auch perfekt zu ihr passte. Nicht so wie mein Zimmer, welches ziemlich schlicht eingerichtet war.

„Setz dich.", lachte Tessa nun und klopfte neben sich auf ihr Bett, sie hatte wohl bemerkt das ich nicht so richtig wusste wohin ich gehen sollte.

„Also so wie ich richtig verstanden habe, brauchst du Hilfe für ein Outfit, welches passend für ein Abendessen mit Blake's Eltern ist?", hackte sie nach und musterte mich neugierig.

„Ja.", nickte ich grinsend und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr, welche sich aus meinem Dutt gelöst hatte.

„Alles klar, gar kein Problem.", trällerte Tessa lächelnd, ehe sie aufsprang und auf ihren riesen Schrank zu lief. Leise beobachtete ich sie dabei, wie sie ihre Kleidung nach den passenden Sachen durchsuchte.

Ich war froh das Tessa so nett war, mir zu helfen. So wie ich meine Klamotten kannte, hätte ich absolut nichts passendes gefunden für den heutigen Anlass. Und auch wenn Blake mir heute morgen extra noch gesagt hatte, dass ich mich nicht zu sehr herrichten musste, wollte ich das tun. Immerhin war William sehr wohlhabend und auch andauernd fein angezogen, weshalb ich ebenfalls schick aussehen wollte.

„Unglaublich das William dich zum Essen eingeladen hat.", meinte Tessa plötzlich und drehte sich kurz anerkennend zu mir um.

„Ja, ich war auch echt überrascht.", stimmte ich ihr leicht lachend zu. Tessa kannte Blake's Vater bestimmt, sie wusste ebenso wie ich wie schwierig William war.

„Kennst du Blake's Vater gut?", fragte ich nun also und fing an, an meinem Armband herumzufummeln. Ich war einfach viel zu nervös.

Tessa schwieg kurz, ehe sie sich nochmals zu mir umdrehte und leicht seufzte. „Nein, nicht so gut. Aber ich weiß von Pearl das er anscheinend mega streng sein soll und sie auch nie zu Blake nach Hause gehen durfte, da sein Vater den Besuch von Mädchen wohl verboten hatte. Aber naja, wie es aussieht hat er seine Meinung geändert." Tessa zuckte mit den Schultern und widmete sich sogleich wieder ihren Klamotten.

Ich hingegen dachte verkrampft über das nach, was sie gerade gesagt hatte. Ich erinnerte mich daran, wie Blake damals, als ich zum Basketball spielen bei ihm war, zu mir gesagt hatte das er nie ein Mädchen mit zu sich nach Hause nehmen würde, wenn es nur eine einmalige Sache war. Deshalb war Pearl auch nie bei ihm zu Hause, allerdings wusste ich nicht, dass William es Blake verboten hatte. Vielleicht hatte Pearl auch einfach deswegen gelogen, weil es ihr peinlich war das Blake sie nie mit zu sich nehmen wollte.

Sofort spürte ich eine gewisse Genugtuung. Blake hatte mich sogar schon zu sich eingeladen, als wir noch nicht zusammen waren.

Nimm das, Pearl!, dachte ich gehässig und konnte nichts gegen das aufkommende Grinsen tun.

BlakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt