Ich liege sehr unbequem. Auf was auch immer ich liege, es ist hart und es besteht nicht aus Seide. Als ich meine Augen öffne, entdecke ich irgendwelche Magie vor mir. Sie umkreist meinen ganzen Körper. Über mir und neben mir ist es zu sehen. Frauen aus Asgard, stehen um mich herum, als würden sie mich anbeten.
„Was ist das?", frage ich sofort, ohne ihnen wirklich einen Blick zu schenken.
„Beweg dich nicht.", befehlt eine ältere Frau mir.
Ich tue es dennoch. Über mir formt sich aus dieser Magie die gleiche Form, wie ich gerade hier liege. Irgendetwas tut die Frau mit dieser Magie, das ich nicht verstehen kann. Ihre Haare hat zwei Zöpfe, die nach hinten gebunden worden sind. Alle diese Frauen tragen ein blaues langes Kleid, bis zu den Füßen und sehen aus, als wären sie einem höheren Rang in Asgard verpflichtet. Ich höre Thors Stimme, als ich meinen Kopf zu ihm umdrehe. Er redet mit einem noch recht jungen Mädchen.
„Es ist nichts Irdisches? Was ist das?"
„Wir wissen es nicht.", antwortete sie Thor etwas verzweifelt. „Aber durch sie strömt so viel Energie. Das wird sie nicht überstehen."
Ich werde es nicht überstehen? Mir geht es hervorragend. Nur vorhin war mir etwas schwindelig und ich muss zugeben, zweimal bin ich an einem Tag Bewusstlos geworden, aber jetzt geht es mir gut. Das Mädchen verlässt den kleinen Raum, in dem alles dunkel, außer der Magie ist, die immer noch um mich herum schwebt.
„W-was ist das?", frage ich die Frau nochmal, denn ich will wissen, was sie da mit ihren Händen an meinen schwebenden, magischen Körper tut.
„Es ist eine Seelenschmiede.", antwortet sie und lächelt mich kurz an.
Ich lege meine Arme neben mir und gehorche erst jetzt, was die Frau mir vor mehreren Sekunden erst befahl.
„Was ist passiert?", fragt Odin in einem wütenden Ton, welcher den Raum betritt.
„Sie ist krank.", antwortete Thor.
„Sei ist sterblich. Ihr Dar sein ist von Krankheit geprägt."
„Ich habe gehofft, dass wir ihr helfen können."
Die Frauen sind alle verschwunden, doch zwei Wachen haben sich an die Tür gestellt und hinter meinem Kopf sind noch zwei weitere Wachen. Ich bleibe regungslos liegen und versuche mich nicht zu bewegen.
„Das ist übertrieben, mein Junge. Ihre Stärke prägt sich nur aus. Freya wird älter und reifer. Es ist normal, dass ihre Kraft und ihre Gabe verrücktspielen."
„W-was?"
Dieses Argument finde ich absurd. Ich erhebe mich, stütze meine Arme ab und starre Odin vorwurfsvoll an.
„Es steckt etwas in ihr, Vater. Etwas, das ich noch nie zuvor gesehen habe.", sagt Thor dazwischen und unterbricht den Blickkontakt von mir und Odin.
„Ihre Welt hat eigene Heile, man nennt sie Ärzte. Sollen die sich darum kümmern.", erklärt Odin genervt. „Ihr da...", Odin deutet auf die Wachen, die hinter mir stehen. „...bringt sie zurück nach Midgard."
Sie schreiten sofort zu mir und einer will mich unsanft am Arm packen.
„Nein, nein! Ich würde sie nicht...!"
Und plötzlich schleudern die Wachen nach hinten und bleiben regungslos liegen. Es ist genauso wie bei dem Polizisten. Ich knalle mit dem Kopf zur Liege zurück und verspüre einen starken Schmerz am Hinterkopf, der sich auf meinem gesamten Kopf und Nacken ausbreitet.
„...anfassen.", beendet Thor seinen Satz, doch es ist längst zu spät. „Freya, geht es dir gut?"
„Ja...", brumme ich.
Er streichelt mich leicht am Kopf, was meinen Schmerz lindert. Dann spüre ich kältere Hände an meinem Armgelenk. Odin beugt sich jetzt auch zu über mir und schaut mich fassungslos an.
„Das ist unmöglich."
Ich starre zu meinem Handgelenk herunter. Genau das habe ich auch gesehen, als ich es anfasste, als ich in dieser dunklen Höhle war.
„Das was in ihr ist, hat sie beschützt.", sagte eine ältere Frau und starrte zu Odin.
„Nein. Es beschützt sich selbst.", wiederspricht Thor.
„Folgt mir.", sagt Odin und starrt mich an.
Ich stehe langsam auf, wobei Thor mir hilft. Ich bin ihm so dankbar für alles, was je für mich getan hatte und sich immer um mich sorgt. Ich und Thor folgen Odin durch den Palast, bis wir in eine Art Bibliothek ankommen, in der ich noch nie war.
„Es gibt Relikte, die sind älter als das Universum selbst sind. Was in ihr ist, scheint eines davon zu sein."
Über mir war das Dach wie ein Sternenhimmel und es sieht alles so echt aus. Ich bereue hier noch nie gewesen zu sein, denn ich bin mir sicher, dass diese Bücher sehr interessant sein können. Vor allem, wenn sie von einem anderen Planeten stammen.
„Es gab eine Zeit vor den Neun Welten. Sie hatten ein Morgengrauen und werden eine Abenddämmerung haben. Und vor dem Morgengrauen hatte finstere Mächte, die Dunkelelfen, die unbedingte, angeforderte Macht.", erklärt Odin und geht auf ein Buch zu, welches er öffnet und die Geschichte mithilfe der Bücher erzählt, in denen nur Bilder sind, die wie die Ägyptischen Bilder bei uns auf der Erde aussehen.
„Geboren aus Ewiger Nacht der Dunkelelfen, geschlagen stehlen sie uns das Licht des Tages.", liest Thor die erste Zeile vor und lächelt leicht. „Ich kenne diese Geschichte aus frühster Kindheit. Mutter hat sie uns erzählt.", Thor nähert sich Odin und dem Buch.
„Ihr Anführer Malekith schmiedete eine Waffe aus der Dunkelheit, man nannte sie den Äther. Während die andere Relikte auf die Form von Stein erscheinen, ist der Äther flüssig und ändert sich andauernd. Er verwandelt Materie in dunkele Materie. Er sucht sich Wirtz Körper und bezieht seine Stärke aus ihrer Lebenskraft. Malekith wollte den Äther dazu benutzen, aus dem Universum wieder ein dunkele zu machen. Doch dann, nach einer Ewigkeit des Blutvergießens, konnte mein Vater Bor am Ende den Triumpf erbringen. Es war der Beginn eines Friedens, der tausende Jahre andauerte."
„Aber ich denke, du weißt das schon, Freya. Oder hast du etwa alles vergessen, was ich dir erzählt hatte?" Odin starrt mich an und ich schüttele sofort den Kopf.
„Er hat sie umgebracht, ja, aber es heißt der Äther sei auch zerstört worden und doch ist er hier.", meinte Thor verwirrt.
„Die Dunkelelfen sind tot."
„Erwähnt das Buch auch, wie ich das wieder aus mir rauskrieg?", frage ich dazwischen.
„Nein, tut es nicht.", antwortet Odin und verschwindet.
Ich und Thor schauen ihm lange hinterher, auch wenn er bereits verschwunden ist. Ich seufze laut und Thor mustert mich, bis er das Buch zurück auf seinen Platz legt und seine Hände auf seine Hüften stützt und mich vorwurfsvoll anschaut.
„Ich muss zur Erde.", sagt er.
„Wieso?"
„Ich muss Jane holen. Ich habe es ihr versprochen, dass wir uns wiedersehen."
„Du bringst sie hierher? Nach Asgard?", frage ich ironisch.
„Ja. Sterbliche überleben eine Reise und den Aufenthalt in Asgard."
„Könnte ich das für dich tun?"
Ich selbst frage mich, wieso ich das jetzt gefragt habe, aber ich möchte Jane so gerne mal persönlich kennen lernen. Ich kenne sie nur aus meinen Visionen und sie scheint nett zu sein.
„Wieso?"
„Ich bringe sie dir hierher. Ich möchte sie kennenlernen, ohne dass es gleich intim zwischen euch wird. Außerdem vermisse ich meine Erde."
Thor legt seine Stirn in Falten und kommt einen Schritt auch mich zu. „Und du denkst, du schaffst das bei deinem Zustand?"
„J-ja. Das geht schon. Oder traust du mir etwa nichts zu?"
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Freya: The Dark World
FanfictionNach der Tragödie in New York kehren Freya, Thor und Loki wieder nach Asgard zurück, wo Odin darüber entscheidet, was mit Loki passieren wird. Nachdem Freya wieder mal zu Hause bei ihrer Mutter ist, findet sie eine uralte Macht, älter als das Univer...