Kapitel 11:

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Hör auf, Freya! Hör damit auf! Lächle ihn nicht an! Wie kannst du sowas nur tun? Er ist ein Mörder! Er kennt keine Gnade!

„Ich sehe in dir auch nicht mehr diese alte Freya wieder.", sagt Loki und nähert sich dem Kraftfeld.

Gerade jetzt, wo ich mit Loki ein normales Gespräch führe, was ich niemals gedacht hätte, werde ich von etwas Anderes verwirrt. Loki starrt mich fragend an und runzelt die Stirn, währendem ich über seine Schultern hinwegsehe und höre, wie die Gefangenen auf der anderen Seite an das Kraftfeld klopfen. Ich drehe meinen Kopf zu den Zellen um, wobei Loki auch auf diese aufmerksam wird. Die Knalle wurden lauter und die Gefangenen klopften ohne aufzuhören gegen das Kraftfeld, das immer weiter aufblitzt. Ich gehe ganz langsam auf sie zu und entferne mich somit von Loki.

„Freya...", murmelt dieser drohend. „Ich glaube nicht, dass das..."

„Shht!", zische ich ihm zurück und gehe in einem langsamen Schritt weiter.

Ich erblicke einen anderen, viel größeren Krieger, welcher rot aufbrennt und dann explodiert. Loki starrt verwundert auf die Zelle und ich drücke meinen Rücken gegen das Kraftfeld einer anderen leeren Zelle etwas weiter von Loki. Langsam entferne ich mich von der Zelle und blicke auf die Zelle, wo es still wird. Ich erblicke keine Gefangenen mehr, sondern nur grauer Rauch, der sich langsam auflöst. Plötzlich schreit die große Kreatur auf und Glut ist auf seiner dicken Haut zu sehen. Dann starrt die Kreatur auf und sieht in meine Augen. Seine grauen, kleinen Augen sehen wütend aus und ich fange an Angst zu bekommen. Die Wachen stellen sich vor mich und halten ihre Waffen auf die Zelle gerichtet. Die Kreatur hat drei Hörner, die aus dem Kopf ragen und es erinnert mich etwas an Satan, der gerade aus der Hölle wieder unter den Lebenden gekommen ist. Er drückt mit seiner Hand einen anderen Gefangenen gegen das Kraftfeld, welcher so laut schreit und schließlich das Kraftfeld aufbricht und der Gefangene leblos zu Boden fällt. Ich bin wie versteinert und weiß nicht, was zu tun ist. Zwei Wachen wurden vor meinen Augen in weniger als drei Sekunden getötet und die restlichen nehmen sich Deckung. Vor meinen Augen liegen die Seelenlosen Körper der Wachen und ich fange immer mehr an zu zittern, denn dies könnte mir in wenigen Augenblicken auch passieren. Ich höre eine Sirene, die durch ganz Asgard bricht. Die Sirene, die nur kommt, wenn ein Gefangener aus seiner Zelle entflieht. Ich stehe – immer noch - wie vereist gegenüber der Kreatur und habe keine Ahnung wie ich mit diesem Moment umgehen soll. Loki wartet wohl nur darauf, dass ich verletzt oder getötet werde und dann darüber spaßen kann. Plötzlich sieht mich die Kreatur an und kommt auf mich zu. Mein Herz macht einen Sprung. Als es nach mir greifen will, ducke ich mich, rutsche zwischen seine Beine hindurch und renne weg. Ich will zum Ausgang laufen, von dem ich gekommen bin, doch komme nicht mehr weit, als vor Lokis Zelle. Ich Schritte der Kreatur sind schneller und er holt mich ein, also ducke ich mich wieder und rutsche wieder zwischen seinen Beinen hindurch, sodass ich wieder vor Lokis Zelle stehe, welcher nicht gerade verwundert aussieht. Die anderen in den Zellen schreien irgendetwas, was ich nicht verstehe. Als es wieder auf mich zu rennt und ich zum Ausgang schreite, weiß ich nicht, was zu tun ist. Aus Angst hebe ich meine Hände und bilde eine Eiswand vor der Kreatur, welches genau in diese rein knallt und die Wand in tausend Kristalle zersplittert. Sogar Loki ist nun verwundert über das, was ich gerade getan habe. Mein Gegner steht langsam auf, mustert mich und dreht sich dann von mir weg. Stattdessen zerbricht er die anderen Kraftfelder der anderen Zellen und lässt somit die anderen Gefangenen frei.

„Scheiße.", brumme ich leise.

Ich kann nicht einfach weglaufen, ich muss kämpfen. Ich greife sie ohne eine Waffe an und bilde mir einen dicken, scharfen Eiszapfen, welcher somit das Herz der Gefangenen findet und es zum Stillstand bringt. Endlich sind Fandral, Sif und Volstagg angekommen, um mir zu helfen.

„Wo ist Hogun?", frage ich, währendem wir uns durch unsere Gegner kämpfen.

„In Vanaheim, seinem Heimatplaneten.", antwortet Fandral etwas außer Puste.

Als Thor auch schließlich kommt, halten alle inne, als wissen sie nicht, was jetzt zu tun ist. Vielleicht haben sie ihren Ober oder König umgebracht.

„Geht zurück in eure Zellen und ich schwöre, euch wird kein Leid geschehen!" Nachdem er seinen Satz beendet hat, bekommt Thor eine feste Ohrfeige einer Faust zu spüren. „Na schön, was dich betrifft, hast du nicht mein Wort."

Er schlägt den Gefangenen bewusstlos und dreht sich zu mir um. „Gehe zu Jane und meiner Mutter!"

„Wieso? Hier sind aber..."

„GEH!"

Ich schlage noch einen zu Boden und durchquere die Gefangenen, die mich auch gerade angreifen wollen, ich aber schneller bin. Wieso tut Thor das nur? Wieso sollte ich gehen? Hat er Angst um mich, dass mir etwas zustößt? Glaubt er, ich bin noch nicht reif genug für diese Kreaturen? Ich war am längsten bei den Zellen und ich habe dieser großen Kreatur die Stirn geboten, wenn auch nur für wenige Sekunden. Niemand außer Loki hat dies gesehen, welcher das bestimmt auch nicht in Betracht zieht. Als ich die beiden nach langem Suchen erblicke, rufe ich Frigga, welche auf lächelt. Sie runzelt die Stirn, als sie meine Beule auf meiner Stirn erfasst und ich kurz aufzucke.

„Loki? Geht es ihm..."

„Er ist in Sicherheit."

Noch sorgt sie sich wie eine Mutter für ihn, genauso wie für mich, aber ich habe so ein Gefühl, dass es nicht mehr lange andauern wird. Jane starrt mich lächelnd an, als unsere Blicke treffen. Ich kann ihr nicht zurück lächeln und schaue stattdessen weg. Ich habe momentan etwas komplett anderes im Kopf. Ich muss das Gespräch mit Loki jetzt vergessen, doch es kommt immer wieder in meinen Kopf zurück. Er weiß, dass das meine Schwäche ist, wenn er so mit mir redet, wie wir es vorhin getan hatten und mich dann auch noch mit diesem Blick ansah. Ich könnte ihm den Hals umdrehen, weil er mich so manipuliert hat.

Freya: The Dark WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt