Kapitel 28:

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Ein großer Windstoß kommt auf mich zu. Er ist so stark, dass ich fast nach hinten falle, aber ich mich noch halten kann. Dann ist es still. Ich habe jetzt fest damit gerechnet, dass Malekiths Flugschiff auf uns fällt und wir alle sterben werden. Dieser Tod habe ich mir schon etwas vorgestellt. Wenn wir unter diesem Ding zerquetscht liegen und uns die Leute bergen, übergeben sie sich ja bei dem Anblick. Als ich meine fest gekniffenen Augen langsam öffne und meine Hände vor meine Augen halte, kann ich es kaum glauben. Ich muss mich erst vergewissern, dass ich überlebt habe und drehe mich langsam um; das Flugschiff ist verschwunden. Ich könnte schwören, dass es doch gerade noch dort stand und auf uns herunterfallen sollte. Das hat doch keinen Sinn. Ich denke, es sei spirituell, denn ich spüre schon die Verbindung zum Jenseits und mir. Es ist, wie Magie. Das Flugschiff ist wie Magie in der Luft verschwunden und hat sich aufgelöst. Dann frage ich mich, wo es geblieben sein könnte und bekomme eine Vision. Erst entdecke ich Asgard, dann das Portal am Bifröst und schließlich führt meine Vision mich nach Svartalfheim. Ich entdecke Malekith, welcher in Trümmern auf dem Boden liegt und versucht aufzustehen, doch er ist einfach zu erschöpft. Plötzlich kommt aus einem riesen Portal sein Flugschiff und fliegt genau auf ihn zu. Das letzte, was ich höre, ist Malekiths Schrei, der dann unter seinem eigenen Flugschiff begraben wird und das für immer. Als ich wieder zu mir komme, bin ich noch nie so glücklich gewesen. Die Glückshormone in mir spielen förmlich verrückt und langsam übertreiben sie es etwas. Wir hatten alle verdammtes Glück und das ist ja das Verrückteste daran. Soviel Glück hatte ich wirklich noch nie. Aber das kann ich wirklich nur als verrückt bezeichnen oder unnormal.

„Alle unverletzt?", fragt Erik.

Er starrt auf sein Gerät und bin mir sich sicher, dass das Flugschiff nicht mehr wiederkommen wird. Jane erhebt langsam seinen Kopf von Thor und dreht sich verwirrend zu uns um. Ihr Gesicht hat tausend Fragen, genauso wie viele andere Gesichter hier. Darcy und Ian kommen auch zu uns gerannt. Wir sind uns sicher, dass es jedem gut geht. Jane legt erleichtert ihren Kopf auf Thors Brust und atmet wieder normal auf. Darcy dreht sich zu Ian um und küsst ihn flüchtig. Bei einem unangenehmen Moment wie diesen schaue ich weg und sehe mich nach Verletzen um, doch es ist niemand zu sehen. Das schöne Royal Naval College ist komplett zerstört und kein Stein blieb auf dem anderen. Alles rund um mich sieht wie eine Ruine aus und es wird etwas dauern, bis es wieder so aufgebaut ist, wie es einst war. Über uns fliegen Helikopter der TV-Sender und berichten über das Geschehen, das sich hier in knapp dreißig Minuten getan hat. Lange hat es nicht gedauert, aber wir können es auch schneller beenden. Doch egal, was sie im Fernseher oder Radio berichten, sie werden nie die ganze Wahrheit erfahren. Was heute passiert ist, hat jeden im Universum gerettet, ohne dass sie je etwas davon wissen oder verstehen.

Freya: The Dark WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt