22 ~ Valeria/Jonny

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Valerias Sicht:

„Es läuft alles nach Plan. Ich habe es fast geschafft." Ich wurde wach, als ich hörte wie Maxim mit jemanden telefonierte. Ich versuchte nichts anmerken zu lassen, um weiter zuhören zu können. „Ja, wir kommen bald nach Hause, aber ich brauche noch ein bisschen Zeit. Solange musst du noch Stellung halten." Die Person am anderen Ende der Leitung sagte was dazu. „Ich habe sie noch nicht ganz rumgekriegt. Valeria fängt gerade erst an mir zu vertrauen." Kurze Stille. Ich halte meinen Atem an. „Sie schläft noch tief und fest. Ich kann dir erst im Laufe der Woche Bescheid geben, wann wir nach Hause..." Er wurde unterbrochen. „Du hast was? Das kann ich dein Ernst sein! Du kannst doch nicht einfach deine Schwester mit zu uns nehmen und ihr einfach alles erzählen!" Stille. „Ist mir scheiß egal, dass du sie vermisst hast. Jetzt musst du sie bei dir behalten, bis wir wieder zu Hause sind. Die Gefahr, dass sie allen alles erzählt, ist zu hoch!" Oh nein, ich muss niesen. Shit. „Wir reden später weiter. Ich muss jetzt Frühstück für Valeria machen." Maxim schnaubte und schmiss sein Handy auf den Schreibtisch am anderen Ende des Raumes. Ich tat so als würde ich durch dieses Geräusch wach werden und sah ihn verwundert an. „Warum bist du schon wach?", fragte ich ihn. „Ich wollte dich überraschen und Frühstücken machen. Bleib noch ein bisschen im Bett." Er kam zu mir, gab mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand. Mit wem hat er geredet?

Ich stand auf, machte mich für den Tag fertig und ging aus dem Schlafzimmer. Ich dachte immer noch an das Telefonat von Maxim. Er hat irgendwas vor. Ich muss unbedingt nach Hause zu meinen Eltern. „Schatz?", rief ich, als ich im Flur stand. „Ich bin auf der Terrasse!" Als wir mit dem leckeren Frühstück fertig waren, stand er auf und wollte anfangen abzuräumen. „Warte. Ich will mit dir noch über etwas reden." Er sah mich verwirrt an und setzte sich wieder hin. „Was liegt dir auf den Herzen?", wollte er wissen und schüttelte uns Orangensaft in unsere Gläser. „Du hast mir doch versprochen, dass ich meine Eltern wiedersehen kann. Ich finde, wir sollten langsam wieder nach Hause fliegen." Ich hielt die Luft an, als er mich still beobachtete und anscheinend versuchte, eine Antwort zu finden. „Ich dachte, wir bleiben noch eine oder zwei Wochen hier. Ich will noch die Zeit mit dir genießen." Und ich will nach Hause. Ich ging um den Tisch und setzte mich auf seinen Schoß. „Aber das können wir doch auch zu Hause. Bitte, Schatz. Wir hatten hier eine wunderschöne Zeit, aber ich vermisse unser Zuhause." Komm schon, Maxim. Knick doch endlich ein. „Wie wäre es, wenn wir noch drei Tage bleiben?" Drei Tage sind besser als zwei Wochen. Ich stimmte zu.

Jonny's Sicht:

Als wir zu Hause ankommen, sammelten wir uns alle im Wohnzimmer zusammen. „Wir werden nun das Haus beobachten. Jeder dokumentiert wer rein und raus geht, wann die Security die Schicht wechselt und wer da arbeitet. Einfach alles wird dokumentiert und an mich weitergegeben. Ich will alles wissen. Wir werden uns immer abwechseln. Jetzt müssen wir erstmal gucken, wo wir uns positionieren können ohne bemerkt zu werden", sagte mein Vater. Er bezahlte jedem dieser Männern viel Geld, damit die uns halfen. Jeder Einzelne hatte eine eigene Stärke und viel Erfahrung. Und dank denen können wir das perfekte Versteck für uns finden, um mit dem Beobachten zu beginnen.

Die erste Schicht übernahmen Alex und ich. Wir fotografierten alle Personen, die wir fanden und schrieben alles auf, was wir bemerkten. Wir waren fast mit unserer Schicht fertig, als die Tür des Gebäudes geöffnet wurde. Ich hielt meine Kamera bereit und fing an Fotos zu machen, als die zwei Frauen im Sichtbereich waren. Und schon als ich das erste Foto schoss, konnte ich nicht glauben, wen ich fotografierte. Mira.

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