2 ~ Valeria

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„Wann sind wir da?", wollte ich von meinem Vater wissen. „Hör auf zu nerven, Valeria.", kam von meinem Bruder Jonny. Ich sah ihn böse und meinem Vater erwartungsvoll an. Da er eine längere Zeit nicht antwortet, wollte ich die Frage erneut stellen, als wir plötzlich anhielten. „Wir sind da.", ich sah aus dem Fenster und erblickte ein großes Gebäude.

Ich wusste von meinen Eltern, dass wir die linke Seite des U-Gebäudes bewohnen werden und eine andere Familie, also unsere Nachbarn, die rechte Seite. Wir fingen an unseren Auto auszuräumen, als ich plötzlich ein lautes Geräusch über uns hörte. Als ich nach oben sah, konnte ich ein Mädchen erkennen, welches neugierig zu uns guckte.

Mein Vater entschuldigte sich für den Krach. Nach ein paar Sätzen austauschen, entschied sie sich zu uns zukommen. Wir stellten uns kurz vor und sie bat uns ihre Hilfe an. Ich zeigte ihr unsere Wohnung und wir bauten Möbel in meinem Zimmer auf. Währenddessen lernten wir uns besser kennen. Sie hieß Mira und wohnte mit ihrem Cousin Loris und ihren Eltern Sylvi und Franco zusammen. „Warum seid ihr hierher gezogen?", wollte Mira irgendwann wissen. „Mein Vater hat in dieser Stadt eine bessere Arbeit gefunden.", sie nickte und verabschiedete sich, nachdem sie eine Nachricht von ihrer Mutter erhielt.

Nachdem sie ging, suchte ich in der Küche nach Essen. Als ich ein paar Kekse fand und in mein Zimmer gehen wollte, stellte sich plötzlich mein Vater in meinen Weg. „Du hast ihr nicht die Wahrheit gesagt, warum wir hier sind, oder?", fragte er streng.

Ich rollte mit meinen Augen und antwortete: „Doch, Papa. Ich habe ihr erzählt, dass wir vor jemanden sehr Gefährlichem fliehen. Genau deswegen ist sie auch so schnell abgehauen.", ich grinste ihn falsch an und rannte schnell nach oben. „Valeria, das ist nicht witzig. Wir müssen aufpassen."

Ich war fast schon fertig, mein Zimmer einzurichten, als meine Mutter in mein Zimmer kam. ,,Hey, Sonnenschein. Kann ich kurz mit dir reden?", ich nickte und fing an meine Klamotten in mein begehbaren Kleiderschrank zu legen. „Ich hab dein Gespräch mit deinem Vater mitbekommen. Ich wollte, dass du mir verspricht, niemanden zu sagen, warum wir hier sind und auf dich aufpasst.", ich sah sie direkt in die Augen und versprach es ihr. „Du gehst am Montag zur Schule. Jonny wird dich hinbringen.", ich nickte und räumte weiter mein Kleiderschrank ein.

Als ich am nächsten Morgen die Vorhänge zur Seite schob, damit Tageslicht in mein Zimmer kam, sah ich, dass Mira gerade das gleiche tat. Wir sahen uns beide an und lächelten. Sie hielt kurz ihre Finger hoch, was wahrscheinlich bedeutete, dass ich warten soll. Mira ging kurz zu ihrem Schreibtisch und schrieb etwas. Als sie das Geschriebene hoch hielt, musste ich lächeln. Mira hat auf ein Zettel „Zusammen Frühstücken?" geschrieben, ich hielt meinen Daumen hoch und schrieb auf ein Zettel: „In 1 Stunde?". Sie hielt auch ihren Daumen hoch und so machten wir unsere erste Verabredung aus.

Man muss hierbei wissen, dass unsere Zimmer, durch die Form des Hauses, ziemlich nah aneinander waren. Nach einer Stunde war ich fertig, mich zu duschen, zu schminken und mich anzuziehen. Wir trafen uns in der Eingangshalle unserer Etage und fuhren gemeinsam mit dem Fahrstuhl in den Erdgeschoss, um dann mit dem Bus in die Stadt zu fahren.

Dort suchte Mira ein schönes Café zum Frühstücken aus. „Wie lange wohnt ihr schon hier?", wollte ich von Mira wissen. „Schon immer eigentlich. Ich war noch sehr klein, als meine Eltern in das Gebäude einzogen. Wo habt ihr gewohnt, bevor ihr hier hin gezogen seid?", fragte sie mich. „Wir haben in Dortmund gewohnt.", wir bekamen unseren Frühstück sehr schnell und redeten die ganze Zeit.

Ich habe meine erste Freundin in dieser Stadt gefunden. Wir verstanden uns sehr gut und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass sie mich versteht. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, liefen wir noch ein bisschen in der Stadt herum und sie zeigte mir vieles. Am Ende stellte sich heraus, dass sie auf die gleiche Schule ging wie ich. Hoffentlich gingen wir auch in die gleiche Klasse. Sie war mit einer Gruppe von Mädchen in der Schule befreundet. Sie meinte sogar, dass ich einem Mädchen aus der Gruppe echt ähnlich war. Ich freute mich schon, die Mädchen kennenzulernen. Mira war ein Jahr jünger als ich, also 17 Jahre alt.

„Hey, willst du vielleicht noch zu mir? Wir können ein Film oder so bei mir gucken und du kannst meine Familie kennenlernen.", fragte sie mich, als wir nach Hause fuhren. „Klar, gerne.", antwortete ich. Und so fuhren wir zu uns nach Hause...

Best Friends SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt