10 ~ Valeria/Jonny

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Nach 20 Minuten fuhren wir immer noch und langsam wurde es ziemlich schwierig mir zu merken, wo wir waren. Ich hörte wie die Männer flüsterten, konnte aber leider nichts verstehen. Plötzlich wurde mir ein Tuch auf die Nase und den Mund gedrückt und ich verschwand in einer anderen Welt...

"Sie müsste bald aufwachen", kam es direkt neben mir und irgendwie konnte ich spüren, dass mich mehrere Personen beobachten. "Das hoffe ich für dich, sie sollte eigentlich schon längst wach sein.", sagte eine männliche Stimme. Als ich meine Augen leicht öffnete, blickte ich auf einen Mann, der wie eine Autoritätsperson aussah. Er war ungefähr 23 Jahre alt und achtete gerade zum Glück gar nicht auf mich. Ich wusste sofort, wer die Person war, auch wenn er sich vom Äußerlichen sehr verändert hatte. Die andere Person, ungefähr 18 Jahre alt, bemerkte, dass ich wach war. Er müsste hier neu sein. Irgendwie sah er erleichtert aus. "Sir." Ich wollte mich bewegen, doch erst dann bemerkte ich, dass ich gefesselt war.

Der "ältere" Mann sah nun auch zu mir und fing an zu lächeln. "Verschwinde", wies er dem anderen Mann zu. Er nickte und ging. "Endlich bist du wach." Ich sah mich um und konnte nur erkennen, dass ich in einem Zimmer war. Als Erstes untersuchte ich die Tür, welche ein Schloss hatte. Im Zimmer waren keine Fenster. Viele Möbel waren hier auch nicht. "Ihr hättet wissen sollen, dass ich euch finde. Ich habe dich hier sehr vermisst, Valeria, und war sehr enttäuscht von dir, als du plötzlich weg warst." Ich sah ihn wieder an und bemerkte, wie mir langsam Tränen in die Augen kamen. Ich wollte hier nie wieder hin und trotzdem hatte er es wieder geschafft. Er schaffte alles, wenn er es wollte.

"Wieso tust du das, Maxim?", fragte ich ihn traurig. Man sah, dass er glücklich war. "Du gehörst mir, deswegen. Auch wenn ich weiß, du fühlst nicht das gleiche wie ich, liebe ich dich. Und das wird sich nicht ändern. Ich liebe dich, Valeria. Und genau deswegen wirst du auch für immer bei mir bleiben." Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte ihn nicht anzusehen. "Das kannst du mir nicht antun. Ich will es nicht, du kannst mich doch nicht zwingen." Er lachte. "Natürlich kann ich es, siehst du doch. Ruh dich ein bisschen aus, später hole ich dich hier raus." Er stand auf, richtete seinen Anzug und küsste mich auf die Stirn. Ich war sofort angeekelt.

Ich konnte nicht schlafen, deswegen sah ich mich nochmal im Raum herum und versuchte irgendwas zu finden, was mir beim Ausbrechen helfen konnte. Leider konnte ich überhaupt nichts finden. Maxim wusste, dass ich etwas suchen werde und er wollte nicht, dass ich ihm wieder einmal entwische. Ich wartete bis jemand kam, aber nach ein paar Stunden war ich immer noch alleine. Hatten die mich vergessen? Ich wurde müde und schlief irgendwann doch ein. Was mich erwartete, wusste ich bereits...

Wach wurde ich in einem anderen Raum. Ich erkannte das Zimmer sofort. Das Zimmer von Maxim und mir. Neben mir wurden Klamotten für mich bereit gelegt. Unser Zimmer war sehr groß. An den Wänden hangen Fotos von uns. Wir hatten einen begehbaren Kleiderschrank und ein riesiges Bett für uns beide. Ich zog mich um und ging in das Badezimmer, um mich kurz frisch zu machen. Mir war klar, dass ich keine Chance hatte, zu entkommen. Also ging ich nach unten in die Küche, weil ich Hunger hatte. Dort erwartete mich bereits Maxim, der gerade kochte. Ich schnappte mir was von seinem Essen und er lächelte mich an. Ich reagierte nicht. Nachdem ich alles aufgegessen hatte, war mein Hunger noch nicht gestillt, also begann ich mir selbst etwas zuzubereiten. Als ich fast fertig war, spürte ich seinen Körper nah hinter meinem. Er legte seine Hände auf meine Schulter und kam mir noch näher. Er küsste meinen Hals und seine Hände wanderten nach unten. Ich schloss meine Augen und hoffte einfach, dass er verschwand. "Ich habe dich vermisst." Ich fing an zu zittern. "Lass mich bitte in Ruhe." Meine Stimme brach ab. Er nahm einen tiefen Atemzug und flüsterte: "Heute ausnahmsweise." Als er von mir abließ, nahm ich schnell das Essen und lief schnell weg. Ich hörte, wie er in der Küche lachte und zufrieden anfing, zu singen.

Maxim kannte ich schon seit einer längeren Zeit, aber Kontakt hatten wir seit ungefähr einem Jahr. Und zwar erst zwei Wochen bevor er mein Mann wurde...

Jonny's Sicht:

Wir verließen die Wohnung von Mira und sahen uns an. In unseren Gesichtern waren viele Emotionen zu erkennen: Trauer, Besorgnis und Angst. "Maxim", sprach Alex unsere Gedanken aus. Wir müssen sie wieder dort herausbekommen. Sonst zerstört es sie. Wir gingen in unsere Wohnung und erzählten unsere Eltern, was wir alles gerade erfahren hatten. Papa musste sich hinsetzen und fing an zu weinen. Ihm machte alles am meisten zu schaffen, weil er eine sehr große Schuld an allem hatte. "Wie hat er uns gefunden? Ich verstehe es nicht", fragte Mama und sah uns alle an. Wir wussten es auch nicht. "Er wird ihr was antun. Wir müssen es verhindern", kam es von Alex. Aber was sollten wir denn machen? Maxim hatte viele Männer, die für ihn arbeiteten und alles, was er wollte, nahm er sich. Man konnte eigentlich nicht an ihn herankommen und das Valeria vor ein paar Monaten fliehen konnte, war ein Wunder.

"Erst müssen wir uns beruhigen. Papa ruf alle an, die uns helfen könnten. Wir werden jetzt planen, wie wir sie da herausbekommen, bevor irgendwas mit ihr passiert.", sagte ich zu allen und begann den Esstisch abzuräumen, um da alles vorbereiten zu können. Papa nahm sein Handy und rief alle Leute an, damit die zu uns kommen.

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