The last Twin

Kapitel 7

"Ihr werdet etwas anderes zum Anziehen brauchen. Die Rüstung weckt zuviel Aufmerksamkeit. Das wollen wir aber verhindern. Verstanden?"

Sir Liam nickt.

Ich drehe mich um und reite weiter Richtung Süden. Wir sollten auf das Festland wechseln. Dort werden wir vor dem König sicher sein.

"Meinst du wir könnem ihm vertrauen?", fragt Billy leise. Ich zucke mit den Schultern. "Ich weiss es nicht..." "Wieso kommt er dann mit?"

"Auch wenn ich gesagt hätte, dass er nicht mitkommen darf, wäre er uns gefolgt. So habe ich immerhin ein bisschen Kontrolle, was er tut." Billy nickt.

Ich schicke eine Welle aus. Dann stoppe ich das Pferd.

"Der Wald ist gleich zu Ende. Dahinter beginnt eine kleine Stadt. Ihr solltet hier warten und auf die Pferde aufpassen. Kathrine und ich werden während dessen Kleidung und Essen besorgen."

Schnell steige ich von meinem Pferde ab.

"Ich werde dich bestimmt nicht allein mit der Prinzessin lassen!" Liam kommt einige Schritte auf mich zu. "Liam, lasst von ihm ab und tut was Niall sagt! Ich denke, er weiss besser über das 'normale' Leben bescheit als ihr." Liam dreht sich zu Kathrine um. Sie drückt ihm die Zügel ihrer Stute in die Hand, während ich die von Ben an einen Ast knote.

Dann nehme ich Kathrines Hand und ziehe sie hinter mir her. Schnell entfernen wir uns von Sir Liam in Richtung Stadt.

"Du traust ihm nicht", stellt Kathrine nach einer Weile fest. "Das wird umgekehrt genau so sein", erwiedere ich. "Woran liegt das?"

"Er will mich hinter Schloss und Riegel, wenn nicht sogar Tod sehen Kathrine! Ausserdem glaube ich, dass er uns verraten wird."

Ich halte inne und bleibe stehen. "Wir sind gleich da."

Ich deute auf das Ende des Waldes, wo sich die Bäume lichten.

Man hört schon leise Geräusche aus der Stadt.

"Was brauchen wir noch?" Kathrine dreht sich zu mir um.

"Wir sollten noch etwas zu Essen kaufen."

Kathrine nickt und läuft zu einem weiteren Stand, um die Früchte und das Gemüse zu betrachten.

Ich folge ihr etwas langsamer.

"... diese Äpfel und Birnen nehme ich. Von jedem fünf Stück bitte."

Die Frau am Stand packt die Früchte in den Sack, den Kathrine ihr entgegenhält.

"Niall?"

Ich blicke auf. Etwas verwirrt, von dem was ich gespürt habe sehe ich Kathrine stirnrunzelnd an. "Du musst bezahlen."

Ich greife nach meinem Beutel und drücke der Frau einige Münzen in die Hand, in der Hoffnung, dass es reicht und ziehe Kathrine in Richtung Ausgang des Marktes.

"Was war los Niall?"

"Ich weiss es selbst nicht so genau..."

Sobald der Wald in Sicht kommt, lasse ich Kathrine los.

"Niall?"

Ich laufe weiter.

"Niall! Jetzt bleib stehen!"

Eine Hand legt sich auf meine Schulter und dreht mich um.

"Was ist passiert?"

"Ich weiss es nicht Kathrine!"

Verwirrt lasse ich mich zu Boden sinken.

"Ich habe etwas gespürt, was ich noch nie zuvor gespürt habe..." Stirnrunzelnd schaut Kathrine zu mir hinab. "Ich kann es einfach nicht erklären."

Kathrine kniet sich vor mich hin und hebt meinen Kopf mit ihren Fingern an. "Niall, wir werden herrausfinden, was es war. Versprochen!"