Kapitel 9

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"Bist du ganz sicher Niall? Er ist wirklich dein Bruder?"

"Das hat er zumindest gesagt.... Ich kann das nicht so gut beurteilen...."

Kathrine neigt ihren Kopf.

"Und was ist, wenn er gelogen hat um an deine Kräfte zu kommen?"

Ich gucke zu Billy. Verwirrt runzle ich die Stirn. "Warum sollte er so etwas tun?"

"Niall", Kathrine schaut mir eindringlich in die Augen. "Er könnte mit dir seine Feinde besiegen, sein Reich vergrössern und was weiss ich noch alles!"

"Ja, aber wie macht er es, dass er gleich aussieht wie ich?"

Kathrine zuckt mit den Schultern.

"Zufall oder Magie?"

"Wirklich Billy?", fragt Kathrine darauf hin.

"Wieso nicht?", entgegnet der Teddy.

Ich schweife mit meinen Gedanken ab und höre den beiden nicht mehr zu. Wenn Sean mich wirklich angelogen hat, woher weiss er dann, wie ich aussehe?

Ich schicke eine meine Wellen durch das Schloss. Sean befindet sich im grossen Throsaal.

"Kathrine?" Sie schaut mich an.

"Ich hab es wieder gespürt. Der Auslöser ist hier im Schloss!"

Zuerst schaut Kathrine mich verwirrt an, doch dann versteht sie, was ich meine und beginnt zu grinsen.

"Du musst dorthin gehen!"

"Und wenn jemand kommt und mich sehen will?"

"Ich hätte da eine Idee", meldet sich Billy. "Kathrine nimmt deinen Platz ein während du wed bist."

"Wie soll das gehen?", meldet sich die Betroffene sofort.

"Ich verstehe vorauf du hinaus willst Billy. Keine schlechte Lösung. Das könnte sogar klappen..."

Ich stehe auf und stelle mich neben das Bett.

"Würdest du dich bitte hinlegen Kathrine?"

Verwirrt nickt sie und legt sich ins Bett.

Dann konzentriere ich mich, damit Kathrine nachher so aussieht wie ich, oder Sean bloss mit blonden Haaren besser gesagt.

"Passt", murmle ich. "Billy du passt auf sie auf und hilfst ihr, verstanden?"

Der Teddy nickt und meint: "Alles klar."

Ich mache mich unsichtbar und verschwinde aus dem Zimmer.

"Also, woher kommt das komische Gefühl?", flüstere ich.

Ich folge dem Gang und suche die nächste Treppe, die ich hinunter gehe. Eine weitere Welle zeigt, dass ich nach ganz unten muss.

Hier komme ich jedoch nicht weiter.

Ich laufe auf die grosse Tür zu, hinter der sich der Schlosshof befindet. Danach nach rechts, durch eine Tür und wieder die Treppe runter.

Ich öffne die letzte Tür und befinde mich in eiem Gang mit Zellen. Ein Kerker. Na toll!

Ein Lachen ist zu Hören. Zwei Wachen stehen vor einer Zelle. Mein komisches Gefühl kommt genau aus der Zelle.

Gespannt schaue ich durch die Gitterstäbe.

In einer Ecke sitzt eine junge Frau mut blonden Haaren. Ihr Kopf ruht auf ihren angezogenen Knien.

"Ach, das kleine schwache Mädchen wird niemals ihren Twin sehen!", lacht der eine.

"Der ist eh zu dumm um das zu kapieren!"

Sie reden eindeutig von mir. Mein Blick bleibt an der Frau hängen.

Ihr Kopf hebt sich. "Er ist nicht dumm", zischt sie.

Ich sehe die blauen Augen, die wütend funkeln.

Ihr Blick schweift von den Wachen ab und bleibt dann an mir kleben, so als könnte sie mich sehen.

"Bitte hilf mir", flüstert sie.

"Mit wem sprichst du?"Eine der Wachen hat sie anscheinend gehört.

"Aufjeden Fall nicht mit euch."

"Die wird doch vom Wahnsinn verfolgt!", meint der andere.

Mir kommt eine Idee, wie ich ihr helfen kann. Ich laufe wieder bis an das Ende des Ganges zurück. Dann konzentriere ich mich und verpasse mir das Aussehen des einen Wächters.

Danach laufe ich wieder zurück zu der Zelle.

"Ablösung", sage ich.

"Na endlich. Wo ist dein Kollege?"

Schnell erfinde ich eine Ausrede. "Der König meinte, es reiche nur noch eine Wache. Er sagte, der Twin sei zu dumm um herzufinden!"

Die beiden nicken und verschwinden durch die Tür am Ende des Ganges.

Ich lasse die Verkleidung verschwinden und stelle mich vor das Gitter. Meine Hände legen sich um zwei Metallstäbe.

Die junge Frau erhebt sich und kommt auf mich zu. Ihre Hände legt sie über meine.

Vor meinem innerem Auge sehe ich Bilder aufblitzen.

Zwei Babys, zwei Frauen mit jeweils einem Baby auf dem Arm, ein kleines Kind, dass älter wird und zu einer wunderschönen jungen Dame heranwächst.

"Wow." Das ist alles, was ich zustande bringe.

"Hast du das auch gesehen?", fragt sie mich.

"Ich habe uns und dich gesehen."

Sie nickt.

"Mutter hat gesagt, dass so etwas passieren wird."

Neugierig schaue ich sie an. "Lebt sie noch?"

Meine Zwillingsschwester flüstert mir ins Ohr: "Ja, aber sie wohnt schon lange nicht mehr in der Stadt. Sie musst sich vor dem König und seinen Wachen verstecken, da sie ja nicht seine Gesetzte befolgt hat."

Ich nicke.

"Wie ist eigentlich dein Name?"

"Niala."

Mein Blick richtet sich auf das Ende des Ganges, als sich laute Geräusche nähern. Schnell lasse ich meine Verkleidung wieder auftauchen und dreh mich um.

"Setzt dich wieder hin", flüstere ich. Niala läuft in eine Ecke und setzt sich auf das dreckige Stroh.

"Du kannst gehen. Wir übernehmen wieder."

Die Wachen von vorhin kommen zurück.

"Der König meinte, zur Sicherheit, sollten wir zu zweit hir sein."

Ich nickte, drehe mich um und verschwinde wieder aus dem Kerker. Kurzerhand lasse ich die Rüstung verschwinden und mache mich unsichtbar. So schleiche ich wieder in mein Zimmer.

The last TwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt