Nachdem ich es nach gefühlten Stunden endlich geschafft hatte mich zu duschen, saß ich nun in meiner Küchen und kaute gedankenverloren auf meinem Toast herum. Mein Blick war aus dem Fenster gerichtet. Es regnete in Strömen. Nicht ganz untypisch für London, aber man muss es ja nicht gleich übertreiben. Den Tag musste ich wohl oder übel drinne verbringen, dabei hatte ich mich so darauf gefreut heute raus zu gehen. Die ganze Woche über durfte ich bei strahlendem Sonnenschein in der Uni sitzen und Nachmittags lernen. Und jetzt am Wochenende? Aaaaargh...
Letztendlich fand man mich auf der Couch wieder. Selbst der Fernseher hatte ein verzehrtes Bild und Störungen wegen dem Sturm der mittlerweile draußen wütete. Es war zum verzweifeln. Und was macht man in solch einer misslichen Lage? Genau! Man fängt an zu putzen. Das Radio war nur von wenigen Störungen unterbrochen. So konnte ich wenigsten Musik hören und mit dem Besen tanzen. Aber selbst das Radio begann mehr und mehr nur noch ein Rauschen von sich zu geben. Der einzige Sender der noch halbwegs ordentlich lief war - wie das Schicksal es wohl wollte - Schlager oder wie nennt man sowas hier in England? Grauenvoll. Ich stützte mich mehr als generft mit einem Putztuch in der Hand an der Küchenzeile ab und starrte das Radio vernichtend an. Ein Tropfen fehlt noch um das Fass zum überlaufen zu bringen. Und als hätte nur jemand darauf gewartet, knallte es einmal und ich stand komplett im Dunkeln. Stromausfall... aber ich war nicht die einzige! Meine komplette Straße war tot. Obwohl es erst kurz nach 3 war, war es dunkel. Die Wolkenwand hing tiefschwarz über den Dächern und der Wind heulte durch die Ritzen des alten Gemäuers. Der Regen wurde immerwieder gegen die Scheiben gepeitscht eher der Wind erneut drehte und in meiner Straße alles mögliche was nicht befestigt war wild durch die Gegend schob. Meine Güte! Hatten die Wetterfritzen sowas angesagt? Das war echt heftig. Ich blieb noch eine ganze Weile am Küchenfenster stehen ehe ich mich auf die Suche nach Teelichtern machte. Ich könnte schwören mal welche gekauft zu haben. Und tatsächlich! Nachdem ich mich gefühlte 100 Mal an diversen Ecken und Kanten gestoßen hatte, hielt ich mit einem erfreuten
"TADAAA!" die Packung hoch. So... jetzt nur noch Steichhölzer suchen. Nach 3 weiteren blauen Flecken fand ich auch diese und konnte nun endlich für etwas Licht sorgen.
Auf meinem Gasherd - der zum Glück trotz Stromausfall funktionierte - kochte ich mir einen Schokoladenpudding und setzte mich mit einer Decke auf meine Küchenzeile am Fenster um das Spektakel zu beobachten. Mittlerweile war es schon nach 16:00 und die Verabredung mit Roger würde wohl wortwörtlich ins Wasser fallen.
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I need no sympathy
FanfictionRose bekommt die beneidenswerte Möglichkeit nach einem Queen-Konzert die Band persönlich kennen zu lernen. Warum sie dabei so skeptisch und distanziert ist und warum sich gerade der so stolz wirkende, freche Roger zum Ziel setzt sie aus der Reserve...