"Spannend spannend!"
"Und was gibt es über dich so zu erzählen?" fragte ich ihn neugierig.
"Hmm ich bin in Dersingham geboren und aufgewachsen. Erst später bin ich für's Studium nach London gekommen."
"Was haste denn studiert?"
"Das errätst du nie."
"Etwa Jura?"
"Neee... Zahnmedizin."
"Was ehrlich?" lachte ich.
"Ja. Hab dann aber irgendwann zu Biologie gewechselt." Ich schaute ihn mit großen Augen an.
"Guck nicht so. Es gibt durchaus auch Rockstars die gebildet sind."
"Ich fass es nicht." murmelte ich erstaunt vor mich hin.
"Ich hab sogar den 'Bachelor of Science'." Mir blieb nix anderes übrig als anerkennend zu nicken.
"Naja irgendwann hab ich dann durch Zufall ne Anzeige für eine Band gefunden. Die haben nen Schlagzeuger gesucht. Ich hab mir damals in meiner Schulzeit Schlagzeug, Gitarre und Ukulele selber beigebracht. Und ich war im Schulchor."
"Ukulele spielen und im Chor mitsingen. Das wird ja immer besser!"
"Tja... wie gesagt ich hab diese Anzeige für die Band gesehen und hab mich da gemeldet. So hab ich Brian und Tim kennengelernt und bin zu Smile gekommen. Und als die Band sich dann aufgelöst hat, hab ich mit Brian zusammen nach einen neuen Sänger gesucht. Und dann kam Freddie ins Spiel. Wir haben ihn damals durch Tim kennengelernt. Aber wir hatten zu dem Zeitpunkt noch keine Ahnung was für Potential in ihm steckte."
"Also wars eigentlich Glück, dass Tim die Band verlassen hat."
"Irgendwie schon ja. Wir haben dann noch nach einem Bassisten gesucht und haben dann John kennengelernt. Und plötzlich war Queen geboren."
"Wow! Ganz ehrlich? Damit hätte ich nicht gerechnet."
"Jaaa ich war nicht immer so ein böser Junge wie heute." grinste Roger verschmitzt.
"Bist du ja jetzt auch nicht wirklich." Jetzt sah er mich entrüstet an.
"Klar! Ich bin super böse!"
"Uhhh! Seh ich so aus als hätte ich Angst vor dir?" lachte ich. Im Nachhinein war das kein sonderlich kluger Spielzug von mir. Roger setzte einen mörderischen Blick auf und beugte sich gefährlich nah zu mir nach vorne. Zu nah. Viel zu nah! Ich wollte keinen Rückzieher machen und rüherte mich deshalb nicht vom Fleck. Seine Augen bohrten sich wenige Zentimeter vor meinem Gesicht tief in meine. Ruhig bleiben Rose.
"Nicht böse im Sinne von brutal..." flüsterte er verführerisch. Kaum hatte er das gesagt, schnellte sein Kopf zur Seite und ich spürte seinen warmen Atem dicht an meinem Hals. Eine leichte Gänsehaut überzog meinen Körper und ich versuchte meine Angespanntheit unter Kontrolle zu bekommen. Er begann leicht zu lachen. Mist! Er hat's bemerkt!
"Erwischt..." hauchte er und pustete mir ins Ohr was mich zusammenzucken ließ. Im nächsten Moment piekte er mir in die Seite und ich quickte erschrocken auf. Ich fiel fast von der Küchenzeile, hätte Roger nicht den Arm um mich geschlungen und mich rücklings auf die Arbeitsplatte gedrückt.
"Sag es." drohte er.
"Du bist scheiße!" schrie ich. Er lachte laut auf.
"Ne ne ne! So nicht junge Dame! Sag es!" drohte er wieder mit einem angriffslustigen Grinsen und hielt seine Hand hoch, bereit mich auszukitzeln. Ich hasse sowas!
"Du bist ein böser Junge! Zufrieden?" Doch er schüttelte den Kopf.
"Sag es!"
"Was willst du denn hören verdammt?!"
"Sag, dass du mich magst! Oder das du auf mich ste..."
"WAS?!" schrie ich in mind. 2 Oktaven höher.
"Na los! Gibs zu!"
"NIEMALS!!!" schrie ich, stieß ihn gegen die Brust und rollte mich in dem nun entstandenen Freiraum unter ihm weg. Ich sprang von der Küchenzeile runter und hechtete um den Tisch herum.
"Da kannste warten bis du grün bist!" schrie ich weiter. Roger war genauso schnell herunter gesprungen und kam wieder auf mich drauf zu. Gut, dass der Tisch zwischen uns war.
"Dann muss ich das wohl aus dir heraus kitzeln!"
"Wag es dir!" warnte ich ihn. Er machte eine ruckartige Bewegung und ich quickte vor Schreck wieder auf. Wir liefen exakt eine Runde um den Tisch herum, gefasst auf alles was der Gegner nun tun könnte und ließen uns nicht aus den Augen. Wie Raubtiere, bereit zum Angriffssprung. Letztendlich hielt ich es nicht mehr aus und lief laut kreischend aus der Küche. Und dann begann eine wilde Verfolgungsjagd durch meine Wohnung. Wortwörtlich über Tische und Bänke. Oder eher über Tische und Sofas. Obwohl - wirklich weit kam ich nicht. Roger bekam mich nach gefühlten 10 Sekunden zu fassen, umschlang meinen Körper von hinten und begann mich auszukitzeln. Hatte ich erwähnt wie kitzelig ich bin? Nein? Gut dann hol ich das mal eben nach.
"WAAAAAHAHAHAHAA ROGER... LAHAHASS MICH LOS... AHHHHHH!!!" Jap. Soviel dazu. Ich riss mich irgendwann los und konnte ins nächste Zimmer stürmen. Doch ehe ich die Tür zuschmeißen konnte war er schon wieder ran und schmiss mich rückling auf mein Bett. Er setzte sich kurzerhand auf mich und kitzelte mich weiter aus. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib.
"Sag es!"
"NIEMALS!"
"Nagut! Du hast es nicht anders gewollt!" rief er streng und machte ohne jegliches Mitgefühl weiter.
"STOP!!! Roger... hör auf... HÖR AUF!!!"
"Nur wenn du zugibst das..."
"OK!!! Verdammt... aber hör endlich auf!!!" Er ließ endlich von mir ab und stützte die Hände links und rechts von mir ab.
"Ich höre?"
"Luft..." röchelte ich verzweifelt und versuchte mich zu beruhigen. Roger zog nur ungeduldig eine Augenbraue hoch. Ein letztes Mal nahm ich all meine Kraft zusammen und stemmte mich gegen ihn um ihn von mir runter zu schubsen.
"Einen Scheiß werde ich! Geh runter von mir du blödes Walross!" Ich hätte auch gegen eine Wand springen können. Das wäre in dem Moment wahrscheinlich sogar effektiver und vor allem klüger gewesen. Er lachte nur und schüttelte den Kopf. Ohoh...
"Das war jetzt aber nicht besonders schlau von dir gewesen." drohte er verführerisch. Ich machte mich schon auf das Schlimmste gefasst und dachte an die Foltermethoden des Mittelalters, wo sich Menschen in den Tod gelacht haben.
"Ich geb dir aber noch eine Chance!" sagte er ruhig, griff nach meinen Handgelenken und drückte sie rechts und links neben meinem Kopf sanft ins Bett. Er beugte sich tief zu mir runter und schaute mir in die Augen.
"Sag es." flüsterte er sanft. Wieder überkam mich eine Gänsehaut und ich konnte an seinem blöden Grinsen erkennen, dass ihm das nicht entgangen war.
"Ich..." fing ich stammelnd an und verlor mich für einen Moment in seinen blauen Augen.
"Ich glaub ich... mag dich." flüsterte ich kaum hörbar und war von mir selbst überrascht, dass diese Worte meinen Mund verließen und so ehrlich klangen. Ich hätte kaum geglaubt, dass sein Lächeln noch breiter werden konnte, aber es ging.
"Geht doch. War das denn so schwer?" sagte er liebevoll und sah mir weiter verträumt in die Augen. Ich schüttelte leicht mit dem Kopf und lächelte wahrscheinlich ziemlich dümmlich zurück.
"Ich mag dich auch." flüsterte er und kam meinem Gesicht immer näher. Mein Herzschlag setzte aus und ein Schauer ging durch meinen Körper. Wenige Millimeter vor meinen Lippen schloss ich meine Augen und spürte schon seinen warmen Atem an meinem Gesicht.
"Dann wäre das ja geklärt." flüsterte er, ließ mich los und stieg von mir runter. Warte. Was?!
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I need no sympathy
FanfictionRose bekommt die beneidenswerte Möglichkeit nach einem Queen-Konzert die Band persönlich kennen zu lernen. Warum sie dabei so skeptisch und distanziert ist und warum sich gerade der so stolz wirkende, freche Roger zum Ziel setzt sie aus der Reserve...