Gebannt starrte ich aus dem Fenster und beobachtete die Blitze die über den dunklen Himmel zuckten. Der Donner war noch relativ leise, das Gewitter war also noch ein wenig entfernt. Als nach einem weiteren hellen Blitz ein lautes Klopfen an der Tür ertönte, schmiss ich fast die Puddingschüssel um. Was zum? Wer traut sich denn bei dem Wetter raus? Das wird doch nicht etwa Roger sein? Ist der behindert? Ich war zur Tür gestürzt und öffnete diese schwungvoll. Mir blieb abrupt die Luft weg.
"Spinnst du?! Du kannst doch bei dem Wetter nicht raus gehen?"
"Freut mich auch dich zu sehen. Um dich zu beruhigen: ich bin raus 'gefahren'."
"Das macht's nicht besser." zischte ich.
"Komm erstmal rein."
"Danke." murmelte er und guckte sich neugierig um.
"Ähäm..." räusperte ich mich.
"Ich hab Pudding gekocht. Schokopudding! Willste was?" Ein Strahlen breitete sich auf seinem Gesicht aus und Roger nickte eifrig. Er stapfte direkt durch zur Küche und lachte beim betreten laut auf.
"Uuuuhhh wie romantisch! Mit Kerzen und Kuscheldecke." Ich schüttelte generft den Kopf und holte einen 2. Löffel aus der Schublade. Ich kletterte wieder auf die Küchenzeile und bedeutete ihm sich zu setzen. Als wäre es das Normalste der Welt saßen wir uns gegenüber, löffelten Pudding und schwiegen vor uns hin, guckten aus dem Fenster und musterten uns manchmal stumm.
"Und? Wie war die restliche Tour so?" brach ich irgendwann das Schweigen.
"Überragend gut - wie immer!" sagte er stolz. Mehr oder eher weniger beeindruckt nickte ich ihm zu während ich mir den nächsten Löffel in den Mund schob.
"Und bei dir? Wie waren deine letzten Wochen?"
"Hmm ging. Unistress halt. Musste viel lernen."
"Wie geht's deiner Freundin? Wie hieß sie doch gleich?" Ich lachte kurz generft auf.
"Jess? Hab mich mit ihr ein bissel gezofft. Sie hat raus bekommen, dass ich an dem Abend doch noch länger geblieben bin. Seitdem ist sie voll pissig auf mich. Naja..."
"Oh... sorry. Das war dann wohl meine Schuld." Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern.
"Halb so wild. Wir sind sowieso nicht die besten Freunde. Man kennt sich halt von der Uni. Sonst machen wir sogut wie nie was zusammen. Das Konzert war ne Ausnahme. Und jetzt ist das eh Geschichte mit uns."
"Hmm..." Wieder schwiegen wir uns an.
"Erzähl mir was von dir. Irgendwas was ich noch nicht weiß." grinste er nach einer Weile.
"Hey du kennst meine peinlichsten Geschichten. Reicht dir das nicht?" lachte ich.
"Es gibt ja bestimmt noch weitere Fakten über dich die weniger amüsant sind."
"Die Langweiler-fakten hm?"
"Genau die!"
"Ok!" Ich richtete mich ein wenig auf ehe ich meine dramatische Erzählung begann.
"Es war das Jahr 1952 als die kleine Rose König das Licht der Welt erblickte. Von da an lebte sie mit ihren Eltern und ihrer großen Schwester in München und verbrachte dort eine schöne Kindheit."
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I need no sympathy
FanfictionRose bekommt die beneidenswerte Möglichkeit nach einem Queen-Konzert die Band persönlich kennen zu lernen. Warum sie dabei so skeptisch und distanziert ist und warum sich gerade der so stolz wirkende, freche Roger zum Ziel setzt sie aus der Reserve...