Der Morgen danach

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Als ich am nächsten Morgen in meinem Bett erwachte, dröhnte mein Kopf wie sonst was. Ich verzog schmerzhaft mein Gesicht und starrte dann die Decke an. In meinem Kopf tauchten die Bilder von letzter Nacht auf. Das Konzert, die Band, das Gespräch, Roger, das Billardspiel, John, die witzigen Storys, die Shots, Brian und Freddie, Jess die blöde Zicke, der Kuss... warte was? Ohhh Gooooott... der Kuss verdammt! Ich war in meinem Bett in die Senkrechte gesprungen und bereute es Sekunden später, da mein Kopf fast platzte.
"Ohhhh scheiße!!!" schrie ich. Ich fluchte vor mich hin und schug immerwieder auf mein Bett ein. Ich wusste das Roger als Frauenheld bekannt war und fand das ziemlich abstoßend. Und im Suff knutsch ich trotzdem mit ihm rum? Boar war ich dämlich! Ich hasste mich dafür! Und ihn! Vor allem ihn! Er hatte es schamlos ausgenutzt. Oder sogar erst soweit kommen lassen? Er hatte doch die Idee mit den blöden Shots oder? Mistkerl! Blöder, arroganter, aber verdammt nochmal mega gutaussehender Mistkerl, der dazu auch noch küssen kann wie ein Weltmeister. Nein halt! Stop! Er ist ein Mistkerl! Punkt! Aus! Ende...
Warte? Wie bin ich eigentlich danach hier her gekommen?? *grübel grübel grübel*
Das Taxi! Und Roger war auch dabei... und dann? Wie hat er mich hier her...?
"SCHEIßE!!!" Ich schlug die Bettdecke zur Seite. Ohh Gott sei Dank! Ich hatte meine Sachen noch an. Das wärs ja wohl gewesen... ich konnte mich nicht mehr daran erinnern wie er mich hier rein bekommen hat. Etwas erleichtert ließ ich mich wieder in die Kissen zurück sinken und versuchte nochmals alles zu realisieren. Mein Kopf dröhnte einfach zu sehr. Ich stand also auf und schleppte mich in die Küche. Nachdem ich mir eine Kopfschmerztablette eingeworfen hatte, lief ich in's Bad und stellte mich unter die Dusche. Eine halbe Ewigkeit stand ich einfach nur da und ließ das Wasser auf mich niederprasseln. Vielleicht versuchte ich meinen Frust abzuwaschen... aber das wäre ja albern gewesen. Ich griff nach meinem Duschgel. Erst jetzt bemerkte ich das blaue Gekritzel auf meinem Unterarm. Was zum?? Eine Telefonnummer? Von Roger??? Sein Ernst? Einen Moment lang dachte ich darüber nach die Nummer einfach abzuwaschen und den ganzen Vorfall zu vergessen. Doch dann trat ich doch generft aus der Dusche und tappste, nass wie ich war in mein Schlafzimmer und suchte nach Zettel und Stift. Die Nummer zu entziffern war gar nicht mehr so leicht, da sie durch das Wasser schon etwas verwischt war.
Seufzend legte ich den Zettel bei Seite und trottete zurück zum Bad um weiter zu duschen. Ob ich jemals diese Nummer anrufen werde? Ich weiß es nicht. Im Moment war mein Kopf noch zu voll um eine Entscheidung zu treffen...

I need no sympathyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt